Kein Google, kein Netflix, kein WhatsApp – Ria fastet Internet

Frau liest Buch

Die Umsetzung: Allein ist jetzt einsam

Eintrag vom 6. März

Die ersten Tage meines Experiments haben mit vor Augen geführt, wie abhängig vom Internet ich eigentlich bin. Man hat nie einfach nur einen Bildschirm vor sich, sondern einen Stressfaktor, der einem zuzurufen scheint: „Du musst 24/7 erreichbar sein!“

Wir haben einen Teil unserer Welt in die virtuelle Realität verlegt. Wer nicht mitmacht, ist schnell raus. Wenn man, wie ich, kurz vor dem Abitur steht, kann man sich das nicht leisten. Denn jeden Tag werden wichtige Informationen rumgeschickt. Gleichzeitig ist das Internet als Informationsquelle zeitsparend. Schon mal versucht, alle Infos, die man sich tagtäglich ergoogelt, in Büchern nachzuschlagen?

Dennoch habe ich schnell gemerkt, dass ich abhängiger von Wi-Fi, 3G und Co bin, als ich bisher gedacht habe. Und vor allem, wie schwer es mir fällt, wirklich alleine zu sein. Ich bin viel und oft unterwegs, aber manchmal kommen die Momente, da sitze ich alleine zu Hause und fange an, mein innerstes Gedankengut zu sezieren. Irgendwie beängstigend. Dann ist es da, das Internet. Wie ein eigener Kika-Kummerkasten. Nur, dass man sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen muss, sondern in fremde Welten flieht.

Das Internet-Fasten zwingt mich nun dazu, mich mit den Dingen auseinanderzusetzen, denen ich normalerweise aus dem Weg gehe. Ruhe. Wir flüchten uns in Meditation und Yoga, aber Ruhe kann ziemlich beängstigend sein, denn sie zwingt einen dazu, wirklich mal alleine mit sich und seinen Gedanken zu sein. Wirklich mal alleine zu sein, wenn man einsam ist.

Ganz auf das Internet zu verzichten ist mir bislang nicht gelungen, aber die Beinahe-Abstinenz hat trotzdem schon viel gebracht. Ich benutze es bewusster, ich achte mehr darauf, was ich mir wann anschaue, ob es wirklich relevant ist – und so minimiere ich die Zeit, die ich vor den Geräten sitze und habe das Gefühl, sie besser zu nutzen.

Wie Ria darauf gekommen ist, Internet zu fasten, lest ihr auf Seite 2.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

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