Das deutsche Schulsystem steckt voller Widersprüche und Hürden, die es vor allem einer Personengruppe schwer machen: den Schülern.
Von Viviane Frisch, Klasse 12a, Berufskolleg Bleiberquelle
Tische quietschen über den Boden, Stühle werden durch den Raum getragen. Gemurmel, das von Angst und Schrecken zeugt, ist zu vernehmen, verstummt aber, sobald der Lehrer den Raum betritt. Die Schüler nehmen Platz, hohlen noch Stifte und etwas zu trinken aus ihren Taschen. Dann ist Ruhe. Der Lehrer geht durch die Reihen und verteilt das Grauen – die Klausur.
Massenpanik am Klausurtag
Die Luft wird angehalten, als die Klausur umgedreht wird und ein einheitlicher, verzweifelter Seufzer ist zu hören, als die Klausur das erste Mal gelesen wird. Dann herrscht Stille – unangenehme, angespannte Stille. Mal ein Nasehochziehen, mal ein Laut der Verzweiflung – In den Gesichtern der Schüler ist der Schrecken ablesebar, sobald der erste abgibt. Es folgt das typische schnelle und panische Schreiben der Verbliebenen, die Angst haben, nicht mehr fertig zu werden.
„Man hätte ja auch die Aufgaben aus dem Unterricht nehmen können und nicht die, die doppelt so schwer und doppelt so lang sind“
Nach zwei Stunden ist die Klausur geschafft. Die Schüler verlassen das Klassenzimmer und es herrscht kollektive schlechte Laune. Der Erste fängt an zu meckern, die anderen stimmen mit ein: „Der Lehrer ist schuld. Die Fragen waren sowieso blöd gestellt. Dabei hat man doch so viel gelernt. Man hätte ja auch mal die Aufgaben aus dem Unterricht nehmen können und nicht Aufgaben, die doppelt so schwer und doppelt so lang sind“.
Wenn Blicke töten könnten
Es folgt die nächste Unterrichtsstunde und damit die typische Frage „Wie fandet ihr die Klausur?“ seitens des Lehrers. Das Lächeln, was natürlich jeder Schüler in der Schule ständig im Gesicht hat, verschwindet sofort und weicht einem Blick, der den Lehrer töten würde, wenn er nur könnte. Der erste Arm hebt sich und entgegen dem, was das Gesicht des Schülers aussagt, kommt nun der erste „Ich fand es in Ordnung“-Kommentar, gefolgt von einem „aber“, welches meistens darin endet, dass die Schüler sich beschweren, dass sie zu viel lernen mussten und zu wenig von dem dran kam, was sie gelernt haben.
Vom Fördern zum Überfordern
Ich, als Schülerin einer zwölften Klasse sehe es selbst oft, dass die Schüler sich verrückt machen, um alles für die Klausuren zu können. Oft fallen Sätze, wie „Ich habe bis Mitternacht gelernt und bin erst um Ein Uhr im Bett gewesen“. Oder „Ich habe so Kopfschmerzen – ich habe die ganze Nacht gelernt“.
Bis zu drei Klausuren in einer Woche plus Hausaufgaben und Nachmittagsunterricht bis 14.45 Uhr können Jugendliche manchmal sehr fordern und manchmal sehr überfordern. Man kommt nach Hause, hat nur Zeit, um kurz etwas zu essen und dann macht man Hausaufgaben für fünf Fächer , lernt für die Matheklausur und kann schließlich auch schon ins Bett gehen.
Das deutsche Schulsystem steckt voller Widersprüche und Hürden, die es vor allem einer Personengruppe schwer machen: den Schülern.
Von Viviane Frisch, Klasse 12a, Berufskolleg Bleiberquelle
Tische quietschen über den Boden, Stühle werden durch den Raum getragen. Gemurmel, das von Angst und Schrecken zeugt, ist zu vernehmen, verstummt aber, sobald der Lehrer den Raum betritt. Die Schüler nehmen Platz, hohlen noch Stifte und etwas zu trinken aus ihren Taschen. Dann ist Ruhe. Der Lehrer geht durch die Reihen und verteilt das Grauen – die Klausur.
Massenpanik am Klausurtag
Die Luft wird angehalten, als die Klausur umgedreht wird und ein einheitlicher, verzweifelter Seufzer ist zu hören, als die Klausur das erste Mal gelesen wird. Dann herrscht Stille – unangenehme, angespannte Stille. Mal ein Nasehochziehen, mal ein Laut der Verzweiflung – In den Gesichtern der Schüler ist der Schrecken ablesebar, sobald der erste abgibt. Es folgt das typische schnelle und panische Schreiben der Verbliebenen, die Angst haben, nicht mehr fertig zu werden.
Nach zwei Stunden ist die Klausur geschafft. Die Schüler verlassen das Klassenzimmer und es herrscht kollektive schlechte Laune. Der Erste fängt an zu meckern, die anderen stimmen mit ein: „Der Lehrer ist schuld. Die Fragen waren sowieso blöd gestellt. Dabei hat man doch so viel gelernt. Man hätte ja auch mal die Aufgaben aus dem Unterricht nehmen können und nicht Aufgaben, die doppelt so schwer und doppelt so lang sind“.
Wenn Blicke töten könnten
Es folgt die nächste Unterrichtsstunde und damit die typische Frage „Wie fandet ihr die Klausur?“ seitens des Lehrers. Das Lächeln, was natürlich jeder Schüler in der Schule ständig im Gesicht hat, verschwindet sofort und weicht einem Blick, der den Lehrer töten würde, wenn er nur könnte. Der erste Arm hebt sich und entgegen dem, was das Gesicht des Schülers aussagt, kommt nun der erste „Ich fand es in Ordnung“-Kommentar, gefolgt von einem „aber“, welches meistens darin endet, dass die Schüler sich beschweren, dass sie zu viel lernen mussten und zu wenig von dem dran kam, was sie gelernt haben.
Vom Fördern zum Überfordern
Ich, als Schülerin einer zwölften Klasse sehe es selbst oft, dass die Schüler sich verrückt machen, um alles für die Klausuren zu können. Oft fallen Sätze, wie „Ich habe bis Mitternacht gelernt und bin erst um Ein Uhr im Bett gewesen“. Oder „Ich habe so Kopfschmerzen – ich habe die ganze Nacht gelernt“.
Bis zu drei Klausuren in einer Woche plus Hausaufgaben und Nachmittagsunterricht bis 14.45 Uhr können Jugendliche manchmal sehr fordern und manchmal sehr überfordern. Man kommt nach Hause, hat nur Zeit, um kurz etwas zu essen und dann macht man Hausaufgaben für fünf Fächer , lernt für die Matheklausur und kann schließlich auch schon ins Bett gehen.