Swipe, Like, Flop: Online-Dating mit Tinder und Bumble

Handy-Bildschirm mit Tinder-Startseite
Heute schon nach rechts geswiped?

Ein erfolgreicher Match, ein bisschen Smalltalk, das erste Treffen – oder gleich wieder geghostet? In der Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit von Social Media ist auch das Online-Dating keine Ausnahme mehr. Apps wie Tinder oder Bumble sind mit den schnellen „Swipes“ gerade in Pandemiezeiten zum Hauptumschlagsort für neue soziale Kontakte geworden. Dabei wird die kurzweilige Bewertung jedoch schnell mal zur nebensächlichen Beschäftigung beim Netflix-Abend oder zum bloßen Zeitvertreib während müßigen Momenten auf der Toilette.

Leonie Wendt, funky-Jugendreporterin

Nach ein bisschen „Rumgeswipe“ und den ersten erfolgreichen Matches folgt in der Regel dann der eigentliche Stress: gewollt lockeren Smalltalk einzuleiten oder sich sogar etwas Kreatives einfallen zu lassen, um die Konversation in Gang zu setzten. Dabei kann es ganz schön ermüdend sein, immer wieder die gleiche Art von Gespräch à la „Was treibst du hier so?“ zu führen. Ein Tipp wäre an dieser Stelle, direkt von Anfang an die eigenen Absichten zu signalisieren, damit keine Zeit verschwendet oder aneinander vorbeigeredet wird. Ist man beispielsweise nicht an einer Beziehung, sondern eher an freundschaftlichen Treffen interessiert, ist es nur fair, gleich am Anfang reinen Tisch zu machen.

Oft zeigt sich jedoch, dass sich neue Bekanntschaften sogar bei angeregtem Gesprächsverlauf schnell im Sand verlaufen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist kurz, das Angebot groß, der Alltag geht weiter und ehe man es sich versieht, hat man einen doch eigentlich so vielversprechenden Match geghostet. Nicht selten verliert man aus den Augen, dass hinter ein paar netten Fotos und kreativen Biografien echte Menschen stecken.

Daher bekam ich von all meinen Freundinnen und Freunden den überraschend einstimmigen Tipp: Nicht lange um den heißen Brei herumschreiben, sondern gleich ein Treffen vereinbaren. Natürlich ist dabei vor allem für Frauen die Hemmschwelle hoch. Selbst, wenn man sich beim Schreiben gut versteht und einen positiven ersten Eindruck bekommt, steckt hinter dem Dating-Profil nach wie vor eine unbekannte Person mit gänzlich unbekannten Intentionen. Die Angst, dass einem etwas zustoßen könnte, ist stets präsent. Daher ist es sinnvoll, sich vor dem ersten Treffen zum Beispiel ein Foto von dem Ausweis des Datingpartners schicken zu lassen und seine Freundinnen und Freunde über den genauen Treffpunkt, am besten noch in Form eines Live-Standortes, zu informieren. Wer dafür kein Verständnis hat, ist ein näheres Kennenlernen wahrscheinlich auch nicht wert.

Zu guter Letzt: Wer ernsthaft daten möchte und auf der Suche nach einer festen Partnerschaft ist, muss wahrscheinlich viele Erfahrungen sammeln und darf sich nicht vorschnell entmutigen lassen. Wenn man weiß, was man will, kann man in der Regel gut einschätzen, wie oberflächlich die andere Person ist. Der Austausch mit Freundinnen und Freunden, die in ähnlichen Situationen sind, ist hilfreich und wenn dann mal etwas so gar nicht klappt, hat man immerhin eine neue Anekdote zu erzählen.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.