Interview

Grüne Berufe: Als Försterin für die kommenden Generationen vorarbeiten

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Försterin Silvia Knöfel-Mosch zeigt Jugendreporter Firoz von "Mint auf Mission" ihren Arbeitsplatz.

Keinen Bock Jurist*in, Ärzt*in oder Ingenieur*in zu werden? Dir ist der Einheitsbrei zu grau und du strebst eine Karriere an, die die Welt verändert? Hier stellen wir ungewöhnliche Berufe vor, die zukunftsrelevant sind.

Charlotte Keil, funky-Jugendreporterin

In der 24-teiligen YouTube-Reihe „MINT auf Mission” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellen vier Jugendliche MINT-Berufe vor. Wir haben Firoz, einen der Moderatoren, zur Revierförsterei Teufelssee in Berlin-Köpenick begleitet und dort mit der zuständigen Försterin Silvia Knöfel-Mosch gesprochen.

Was macht man als Försterin?
Als Försterin ist man für alle Belange eines bestimmten Waldgebiets zuständig, wie beispielsweise Bepflanzung, Naturschutz, Verkehrssicherung oder Müll. Berlin ist in seiner Trinkwasserversorgung selbstständig, deshalb haben wir hier auch viel mit den Berliner Wasservertrieben zu tun, wenn es um Leitungen innerhalb unseres Gebiets geht.

Wie wird man Försterin?
Um Försterin zu werden muss man zunächst ein Abitur oder mindestens ein Fachabitur machen. Weiter geht es mit dem Bachelor-Studiengang Forstwirtschaft. Im anschließenden Anwärterjahr macht man dann seine Laufbahnprüfung. Dann ist man bereit, sich auf Stellen in Förstereien zu bewerben und kann dann Försterin oder Förster werden.

Wieso hast du dich dazu entschieden, Försterin zu werden?
Mein Vater war Förster und meine Schwester ist Försterin – ich komme also aus einer Försterfamilie und bin dementsprechend in einem Forsthaus großgeworden. Ich habe alles von klein auf ganz genau mitbekommen. Mich hat dieser Beruf einfach so geprägt, sodass für mich eigentlich gar nichts anderes in Frage kam, als ebenfalls Försterin zu werden.

Wie kannst du mit deinem Job die Welt verändern?
Für mich ist die Försterei ein sehr nachhaltiger Beruf, weil ich das ernte, was meine Vorfahren gepflanzt haben, und auf der anderen Seite selbst versuche, den Generationen nach mir auch etwas zu hinterlassen. Von dem, was wir jetzt pflanzen, wird meine Generation nichts mehr haben, dafür aber die zwei bis drei Generationen nach mir. Heutzutage ist alles so schnelllebig, mein Beruf aber betrachtet das Gesamtbild. So hinterlässt man seine Fußstapfen.

Was hat dein Job, das andere nicht haben?
Mein Beruf ist sehr flexibel, ich kann mir meine Zeit selbst einteilen und entscheiden, wann ich im Büro sitze und wann ich draußen bin. Außerdem ist der Beruf unglaublich vielseitig:  Ich bin für ein gesamtes Waldgebiet zuständig, ich habe mit Bürgerinitiativen zutun, mit einem Downhill-Verein, mit Schulklassen und den verschiedensten Firmen. Ich lerne immer wieder neue Bereiche kennen, zum Beispiel, wie eine Baufirma Rohre verlegt oder wie die Berliner Wasserbetriebe ihre Brunnen erneuern.

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