5 funky facts

Einen Psychotherapieplatz finden – so geht’s!

Bunte, umschlagene Hände
Auch durch die Pandemie wurden Therpieplätze zur Mangelware.

Während der Corona-Pandemie haben insbesondere unter jungen Menschen psychische Erkrankungen stark zugenommen. Eine Studie des Universitätsklinikums Essen verzeichnete während des Lockdowns im Frühjahr 2021 eine alarmierende Zunahme der Suizidversuche unter Kindern und Jugendlichen um etwa 400 Prozent. Hilfe wird also dringend benötigt – doch das ist leider einfacher gesagt als getan. In Deutschland sind Psychotherapeut*innen Mangelware, die Pandemie verschärfte diese Situation noch. Patient*innen müssen häufig monatelang auf einen Therapieplatz warten. Diese fünf Tipps können die Suche beschleunigen.

Marie Sophie Hübner, funky-Jugendreporterin

Praxis finden

In vielen Bundesländern gibt es Psychotherapeutenkammern, die bei der Suche nach einem Therapieplatz helfen können. Auf der Internetseite der jeweiligen Kammer kannst du nach Psycholog*innen in deiner Stadt suchen. Zudem lassen sich die Ergebnisse nach Therapierichtungen filtern und du kannst bei deiner Suche zwischen Einzel- und Gruppentherapien differenzieren. Zusätzlich kannst du dich an ein psychologisches Institut oder eine Lehrpraxis in deiner Nähe wenden. Dort werden Psycholog*innen nach ihrem Studium zu Therapeut*innen ausgebildet, daher arbeiten dort mehr Psycholog*innen als in einer einzelnen Praxis. Das könnte deine Wartezeit auf einen Therapieplatz verkürzen.

Do it yourself

Wenn es dir nicht gut geht, egal ob nun körperlich oder psychisch, dann ist die Unterstützung von Freunden oder der Familie beruhigend. Sie können dir beispielsweise bei der Suche nach einem Therapieplatz helfen. Trotzdem ist es wichtig, dass du letzten Endes selbst bei der jeweiligen Praxis anrufst, denn die meisten Therapeut*innen möchten, dass der Patient oder die Patientin von sich aus aktiv wird.

Wartelisten

Aufgrund des Psychotherapeut*innenmangels kann es zu langen Wartezeiten kommen. Melde dich daher nicht nur bei einer Praxis und lass dich, wenn möglich, auf die Warteliste setzen. 

Flexibilität

Wenn du Student*in bist oder deine Arbeitszeiten flexibel gestalten kannst, dann ist das bei der Suche nach einem Therapieplatz von Vorteil. Viele Arbeitnehmer*innen können lediglich früh morgens oder am späten Nachmittag Therapiestunden wahrnehmen. Gib der Praxis gegebenenfalls Bescheid, dass du zeitlich flexibel bist. Dadurch kannst du möglicherweise deine Wartezeit auf einen Therapieplatz verkürzen.

Beginn der Therapie

Die Psychotherapie beginnt üblicherweise mit einem Vorgespräch, in dem festgestellt wird, ob und welcher Therapiebedarf besteht. Anschließend finden ein paar probatorische Sitzungen statt, sogenannte Sitzungen auf Probe, um herauszufinden, ob Therapeut*in und Patient*in gut miteinander auskommen. Das ist wichtig für den Therapieerfolg, denn in der Therapie werden private und schwierige Themen behandelt. Es ist sehr wichtig, dass du dich bei deiner/deinem Therapeut*in gut aufgehoben fühlst. Wenn sich herausstellt, dass es menschlich nicht passt, dann suche dir lieber eine*n Therapeut*in, bei dem/der es dir leichter fällt, über deine Probleme zu sprechen.

Wenn es dir akut sehr schlecht geht, kannst du bei der Telefonseelsorge oder der Nummer gegen Kummer Hilfe suchen:

https://www.telefonseelsorge.de/

http://www.nummergegenkummer.de

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.