„Bist du eigentlich geimpft?“ Eine Frage, an der Freundschaften zerbrechen können. Wie kann man einer solchen Spaltung im Freundeskreis entgehen?
Gustav König, funky-Jugendreporter
Jeder hat wohl diesen einen Bekannten, der an etwas glaubt, das nicht zwingend durch Fakten bestätigt werden kann. Keine Naturwissenschaft beweist beispielsweise die Existenz eines Gottes. Trotzdem zählt jeder von uns einen der 38 Prozent Gläubigen in Deutschland zu seinen Freunden. Und sogar, wenn etwas wissenschaftlich belegt ist – beispielsweise, dass Rauchen auch Personen in der direkten Umgebung gefährdet –, folgen selten Konsequenzen. Ich kenne ich keinen Raucher, der Freundschaften aufgrund seines Lasters verloren hat. Warum sollte sich das bei der Impffrage nun plötzlich ändern?
25 Prozent der Bevölkerung protestieren öffentlichkeitswirksam gegen Einschränkungen für Ungeimpfte. Plötzlich wird von einer Spaltung der Gesellschaft gesprochen. Und tatsächlich gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Impfgegnern und beispielsweise Rauchenden: Natürlich wissen Letztere, dass das, was sie tun, schlecht für sie und ihre Mitmenschen ist. Impfverweigerer hingegen glauben oft, sie seien besser informiert als die Medizinerinnen und Mediziner. Hintergrund hierfür ist, dass ein Großteil sich auf dubiosen Nachrichtenkanälen herumtreibt. In Zeiten, in denen sogar ein US-Präsident Unwahrheiten verbreitete, wird es immer schwieriger, Fake News nicht auf den Leim zu gehen.
Dagegen hilft nur eines: Informieren! Versuche also, deine ungeimpften Freund*innen mit guten Argumenten zu überzeugen. Hierbei reicht ein Blick auf die Intensivstationen: Das RKI meldete beispielsweise am 2. Dezember 2021, dass dort 84,3 Prozent der 18- bis 59-jährigen Covid-Patienten ungeimpft waren. Auch das Risiko einer Ansteckung wird durch eine vollständige Impfung deutlich reduziert. Hierzu kannst du einfach die Inzidenzen zwischen Ungeimpften und vollständig Geimpften vergleichen: Am 19. November 2021 lag die Inzidenz in Sachsen laut dortigem Sozialministerium bei den Ungeimpften bei 1.941, bei den Geimpften lediglich bei 53. Es ergibt keinen Sinn, solche Zahlen anzuzweifeln – sonst müsste man jegliche wissenschaftliche Erkenntnis anzweifeln.
Zitiere im Gespräch ausschließlich seriöse Quellen wie Gesundheitsministerien, das RKI oder internationale Studien. Es ist übrigens wichtig, Impfgegner*innen nicht mit Verschwörungstheoretiker*innen oder Querdenker*innen gleichzusetzen. Nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Impfgegner*innen ist nicht bereit, sich von wissenschaftlich fundierten Argumenten überzeugen zu lassen. Du solltest außerdem auf Gegenargumente eingehen, zuhören, bis zu einem gewissen Punkt Verständnis zeigen und nicht die Geduld verlieren. Ein Gespräch darf nie mit dem Gedanken geführt werden: Schau, ich habe recht und du liegst falsch. Es sollte vielmehr zeigen, dass du dich um deine Freund*innen sorgst. Man fürchtet um die Gesundheit der Menschen, die einem wichtig sind, aber auch um den Verlust einer Freundschaft aufgrund einer unüberbrückbaren Differenz. Bundesweite 2G-Regelungen bewirken zwar, dass du und deine Freund*innen weniger Zeit miteinander verbringen könnt, doch das Risiko, sich anzustecken, verringert sich.
Und selbst, wenn alle eure Versuche, vom Impfen zu überzeugen, scheitern sollten, ist das kein Grund, eine Freundschaft endgültig abzuschreiben. Vielleicht pausiert sie ja nur und das Ende der Pandemie belebt sie von Neuem. Um es mit Jens Spahns Worten zu sagen: Wir werden einander viel verzeihen müssen.
„Bist du eigentlich geimpft?“ Eine Frage, an der Freundschaften zerbrechen können. Wie kann man einer solchen Spaltung im Freundeskreis entgehen?
Jeder hat wohl diesen einen Bekannten, der an etwas glaubt, das nicht zwingend durch Fakten bestätigt werden kann. Keine Naturwissenschaft beweist beispielsweise die Existenz eines Gottes. Trotzdem zählt jeder von uns einen der 38 Prozent Gläubigen in Deutschland zu seinen Freunden. Und sogar, wenn etwas wissenschaftlich belegt ist – beispielsweise, dass Rauchen auch Personen in der direkten Umgebung gefährdet –, folgen selten Konsequenzen. Ich kenne ich keinen Raucher, der Freundschaften aufgrund seines Lasters verloren hat. Warum sollte sich das bei der Impffrage nun plötzlich ändern?
25 Prozent der Bevölkerung protestieren öffentlichkeitswirksam gegen Einschränkungen für Ungeimpfte. Plötzlich wird von einer Spaltung der Gesellschaft gesprochen. Und tatsächlich gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Impfgegnern und beispielsweise Rauchenden: Natürlich wissen Letztere, dass das, was sie tun, schlecht für sie und ihre Mitmenschen ist. Impfverweigerer hingegen glauben oft, sie seien besser informiert als die Medizinerinnen und Mediziner. Hintergrund hierfür ist, dass ein Großteil sich auf dubiosen Nachrichtenkanälen herumtreibt. In Zeiten, in denen sogar ein US-Präsident Unwahrheiten verbreitete, wird es immer schwieriger, Fake News nicht auf den Leim zu gehen.
Dagegen hilft nur eines: Informieren! Versuche also, deine ungeimpften Freund*innen mit guten Argumenten zu überzeugen. Hierbei reicht ein Blick auf die Intensivstationen: Das RKI meldete beispielsweise am 2. Dezember 2021, dass dort 84,3 Prozent der 18- bis 59-jährigen Covid-Patienten ungeimpft waren. Auch das Risiko einer Ansteckung wird durch eine vollständige Impfung deutlich reduziert. Hierzu kannst du einfach die Inzidenzen zwischen Ungeimpften und vollständig Geimpften vergleichen: Am 19. November 2021 lag die Inzidenz in Sachsen laut dortigem Sozialministerium bei den Ungeimpften bei 1.941, bei den Geimpften lediglich bei 53. Es ergibt keinen Sinn, solche Zahlen anzuzweifeln – sonst müsste man jegliche wissenschaftliche Erkenntnis anzweifeln.
Zitiere im Gespräch ausschließlich seriöse Quellen wie Gesundheitsministerien, das RKI oder internationale Studien. Es ist übrigens wichtig, Impfgegner*innen nicht mit Verschwörungstheoretiker*innen oder Querdenker*innen gleichzusetzen. Nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Impfgegner*innen ist nicht bereit, sich von wissenschaftlich fundierten Argumenten überzeugen zu lassen. Du solltest außerdem auf Gegenargumente eingehen, zuhören, bis zu einem gewissen Punkt Verständnis zeigen und nicht die Geduld verlieren. Ein Gespräch darf nie mit dem Gedanken geführt werden: Schau, ich habe recht und du liegst falsch. Es sollte vielmehr zeigen, dass du dich um deine Freund*innen sorgst. Man fürchtet um die Gesundheit der Menschen, die einem wichtig sind, aber auch um den Verlust einer Freundschaft aufgrund einer unüberbrückbaren Differenz. Bundesweite 2G-Regelungen bewirken zwar, dass du und deine Freund*innen weniger Zeit miteinander verbringen könnt, doch das Risiko, sich anzustecken, verringert sich.
Und selbst, wenn alle eure Versuche, vom Impfen zu überzeugen, scheitern sollten, ist das kein Grund, eine Freundschaft endgültig abzuschreiben. Vielleicht pausiert sie ja nur und das Ende der Pandemie belebt sie von Neuem. Um es mit Jens Spahns Worten zu sagen: Wir werden einander viel verzeihen müssen.