Besserwisserwissen: Was ist Intelligenz?

Eine Glühbirne bildet mit sechs Kreisen eine Mindmap
Es gibt nicht die "eine" Form der Intelligenz.
Sarah Melziarek, funky-Jugendreporterin

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Kreativität, Empathie, Wissen, Begriffsvermögen, logisches Denken: Was bedeutet eigentlich Intelligenz?

Tatsächlich gibt es bis heute keine allgemeingültige Definition, sondern eher viele verschiedene Theorien über die Beschaffenheit von Intelligenz. Spoiler: Eine genaue Antwort auf die Frage wird es also nicht geben. Auch die Begriffsherkunft schafft nur bedingt Klarheit: So stammt das Wort vom lateinischen Verb „intellegere“ ab – und bedeutet so viel wie kennen, begreifen und verstehen. Intelligenz wird heute gemeinhin als kognitive Leistungsfähigkeit verstanden, also alles, was vom Verstand erfasst wird. Darunter fallen beispielsweise eine schnelle Auffassungsgabe oder die Fähigkeit, komplexe Probleme effizient lösen zu können.

Einige Wissenschaftler*innen vermuten einen allgemeinen bereichsübergreifenden Intelligenzfaktor, der mit allen geistigen Fähigkeiten zusammenhängt. Der Psychologe Charles Spearman etwa bezeichnete diese kognitive Grundfähigkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Generalfaktor, kurz „g-Faktor“. Für Spearman war der g-Faktor ein Indikator für die geistige Kapazität, die allen intellektuellen Leistungen zugrunde liegen solle. Neben dieser allgemeinen Intelligenz gebe es jedoch auch noch weitere spezifische Begabungsfaktoren, so Spearman, welche die Leistungen in einzelnen Aufgabenbereichen bestimmen. Sie werden als s-Faktoren bezeichnet.

Ein anderer Ansatz des Psychologen Raymond Cattell teilt Intelligenz in zwei unterschiedliche Kategorien. Die fluide (flüssige) Intelligenz umfasst dabei die genetisch bedingte geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen, wie zum Beispiel die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen. Die kristalline (feste) Intelligenz hingegen ist sozialisationsabhängig und bezeichnet die Anwendung der gegebenen Fähigkeiten sowie das bereits erlernte Wissen, Erfahrungen sowie Erinnerungen.

Neben jenen rund um die kognitive Intelligenz existieren mittlerweile aber auch andere, umfangreichere Intelligenztheorien. So erfasste der Erziehungswissenschaftler Howard Gardner in den 1980er Jahren etwa neun verschiedene Arten von Intelligenz, unter anderem die körperliche, soziale und musische Intelligenz. Im Jahr 1995 machte der Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman den Begriff der emotionalen Intelligenz populär. Heutzutage ist dieser Terminus fast so bekannt wie der herkömmliche Intelligenzquotient, kurz IQ. In vielen Wissenschaftsdiskursen werden diese „alternativen“ Intelligenztheorien jedoch stark kritisiert. Der Intelligenzbegriff werde durch sie zunehmend willkürlicher und unschärfer, außerdem gebe es keine verlässlichen Tests, mit denen sich die verschiedenen Intelligenzarten untersuchen ließen.

Die kognitive Intelligenz wiederum lässt sich sehr wohl messen – und zwar mithilfe von IQ-Tests. Es handelt sich beim Ergebnis um keinen absoluten Wert, sondern um einen Vergleichswert: Zwei Drittel aller Menschen weisen einen IQ zwischen 85 und 115 auf, womit eine Durchschnittsintelligenz von 100 Punkten gegeben ist. Aber auch hier müssen Abstriche gemacht werden: Die kognitiven Fähigkeiten, die bei IQ-Tests zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen werden, können durch individuelle Faktoren wie Müdigkeit und Stress variieren. Somit können die Tests keinen verlässlichen Wert liefern und sind daher recht ungenau. Außerdem tragen diese Tests zur Stigmatisierung von Menschen mit niedrigerem IQ bei.

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