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Fünf Dinge, die man erst mit über 20 zu schätzen weiß

Junger mann liegt mit Kopfhörern und Buch auf dem Bauch und geschlossenen Augen auf der Wiese
Einfach mal wirklich nur frei haben? Das lernt man erst mit über 20 schätzen!

Es gibt eine Lebensphase, in der die meisten ihr Elternhaus verlassen, eine Ausbildung oder ein Studium beginnen und sich irgendwann wirklich und endlich erwachsen fühlen. Nach Jahren als pubertierende Teenager mit Hormonüberschuss und nicht enden wollenden Findungsphasen überschreitet man die Grenze der Jugendjahre und tritt in eine neue Ära des Lebens ein: die goldenen Zwanziger. Jenseits der 20 kehrt allerdings nicht automatisch die innere Ruhe ein. Das Leben ist nicht weniger aufregend, es warten jetzt bloß deutlich mehr Verpflichtungen und Verantwortung auf die frisch gebackenen „Erwachsenen“. Fest steht, dass es so einige Dinge gibt, die man erst mit über 20 so richtig zu schätzen weiß.

Knut Löbe, funky-Jugendreporterin

Schulglocken für freie Nachmittage

Ganz gleich ob du die Schule nun geliebt oder gehasst hast, ob du deine Hausaufgaben erledigt hast oder die Hälfte der Schulzeit ohne schlechtes Gewissen am Schwänzen warst – fest steht: Du hattest Freizeit, und davon ganz schön viel. Zumindest deutlich mehr, als dich in deinem Erwachsenenleben erwartet. Ein Studium gibt dir in den frühen Zwanzigern vielleicht noch eine Gnadenfrist, aber spätestens mit dem ersten Job bleibt dir nur noch das Wochenende, um wirklich ausschließlich das zu machen, was du willst. Da kann man schon mal nostalgisch werden, wenn man an die Schulglocke zurückdenkt, die am frühen Nachmittag die unbeschwerte zweite Tageshälfte eingeläutet hat!

Finanzspritze oder Nudeln mit Pesto

Wenn der Zufall dir kein Erbe oder reiche Eltern mit locker sitzenden Finanzspritzen beschert hat, dann wirst du dich in deinen Zwanzigern das ein oder andere Mal nach einem unbeschwerten Blick ins Portemonnaie sehnen. Mit anderen Worten: Du weißt es zu schätzen, dass du dir im besten Fall im Kindesalter keine Gedanken gemacht hast, wie du dir am Ende des Monats eine Woche Nudeln mit Pesto ersparen kannst. An schlechten Tagen sehnt man sich da nach dem guten, alten Taschengeld, das man gedankenlos raushauen konnte, weil davon nie die Miete oder das Essen zu bezahlen war.

Endlose Sommerferien

Jedes Jahr auf ein Neues, zur vielleicht schönsten Jahreszeit: sechs Wochen lang Sommerferien, sechs Wochen lang Zeit, die Füße hochzulegen. Als Teenager war der Familienurlaub vielleicht irgendwann mal mehr Leid als Freude, aber seien wir doch mal ehrlich: Die Sommerferien waren die beste Zeit im Jahr. Nun hat man vielleicht noch die Wahl, als Langzeitstudent*in die endlos langen Semesterferien zu genießen oder als angehende Lehrkraft die Schulferien weiterhin für sich zu beanspruchen. Beide Lebenswege kommen aber nur schwer an das Gefühl heran, das einen am letzten Schultag vor den großen Ferien heimgesucht hat. Und sowieso, statt Sommerferien mit Sonne und Freibadplanschen hat das Leben eine staubtrockene Statistik für uns parat: Im Gesamtdurchschnitt erwarten einen im Berufsleben pro Jahr 28,9 Urlaubstage. Hilfe, das sind ja gerade einmal … genau: Nicht mal die Länge der Sommerferien deckt dein Urlaub im Berufsleben ab. Zumal die Schulzeit ja nicht nur Sommer-, sondern auch noch Weihnachts-, Oster- und Herbstferien zu bieten hatte …

Verantwortung(slosigkeit)

Verantwortung. Keine zu haben kann ganz schön Spaß machen. Nicht, dass sich alle mit über 20 nach der Schuldunfähigkeit der unter 14-Jährigen sehnen und gerne Autos anzünden, Kaufhäuser bestehlen oder andere anarchische Vorstellungen ausleben wollen. Aber irgendwann trägt man eben für alles im Leben die alleinige Verantwortung – und dieser Punkt wird meist in den Zwanzigern erreicht. Mit jugendlichem Übermut allen Regeln trotzen und die einzige Konsequenz ist ein unangenehmes Elterngespräch? Mit über 20 nicht mehr ganz so einfach – wenngleich natürlich nicht unmöglich!

Die Wäsche macht sich nicht von selbst

Nichts passiert von alleine, das weißt du spätestens, wenn du deinem Elternhaus den Rücken kehrst. Passierte es aber in den 20 Jahren vorher auch nie – dutzende Körbe an Wäsche haben sich noch nie von selbst gewaschen und auch Tausende Mahlzeiten nicht von selbst zubereitet. Die magische Hand, die geputzt, gekocht und gewaschen hat, ist also nicht magisch, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit Alltag und Realität deiner Mutter, die für stundenlange Hausarbeit keinen Cent gesehen hat. Frauen übernehmen auch heute noch den größten Teil der Care-Arbeit im Haushalt. Das erst mit 20 anzuerkennen und in Frage zu stellen ist deutlich zu spät. So richtig schätzen kann man es aber wohl erst, wenn es an frischen Socken und Unterhosen mangelt.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.