5 funky facts

Fünf Liebesfilme ohne Klischees und Sexismus

Ein Mann legt den Kopf auf die Schulter von einem anderen Mann.
"Call me by your name" ist ein sommerlich leichter Liebesfilm, der ohne Rollenklischees auskommt.

Klassische Liebesfilme, wie sie jahrzehntelang in den Kinosälen gezeigt wurden, sind wahrlich kein Abbild der modernen Lebensrealität. Am Ende wird jedes noch so große Problem überwunden und die Protagonist*innen leben glücklich bis an ihr Lebensende. Kitsch und Klischees gehen dabei Hand in Hand mit Stereotypen und Sexismus: Die männlichen Darsteller mit dem immensen Beschützerinstinkt, der haarscharf am Kontrollzwang vorbeischrammt, müssen die schöne Hauptdarstellerin vor irgendetwas oder irgendjemanden retten. Solche Darstellungen haben einen erheblichen Einfluss auf unsere Idealvorstellungen von einer Liebesbeziehung und vermitteln uns falsche Beziehungs- und Rollenklischees. Es wird also Zeit, die hilflose Frau und den mutigen Mann zu den Akten zu legen und endlich Liebesfilme zu schauen, die eine Beziehung mit all ihren Facetten zeigen. Folgende fünf Liebesfilme kommen (fast) ohne Klischees und Sexismus aus. 

Lisa Rethmeier, funky-Jugendreporterin

1. Call Me by Your Name
Mitte der 80er-Jahre in Norditalien: Der 17-jährige Elio (Thimotée Chalamet) verbringt den Sommer in der alten Villa seiner Familie in einem kleinen italienischen Dorf. Er vertreibt sich die Zeit mit schwimmen, lesen und Klavierspielen. Sein Vater (Michael Stuhlbarg) ist Archäologieprofessor und nimmt jeden Sommer einen Doktoranden auf. Dieses Mal ist es der 24-jährige Amerikaner Oliver (Armie Hammer). Elio ist anfangs skeptisch, sucht dann aber immer mehr Olivers Nähe. Nach und nach entwickelt sich zwischen beiden eine tiefe emotionale Bindung.

„Call Me By Your Name“ strahlt große Ruhe und eine authentische Grundstimmung aus. Das langsame Annähern der beiden Hauptfiguren kontrastiert mit den konventionellen Liebesfilmen, in denen es einen schnell ansteigenden Dramaturgiebogen und viel zu viele Wendungen gibt. 

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2. Blue Valentine
Dean (Ryan Gosling), ein High-Scool-Abbrecher und Möbelpacker, verliebt sich in die Medizinstudentin Cindy (Michelle Williams). Nachdem die beiden ein Paar werden, findet Cindy heraus, dass sie von ihrem vorherigen Freund ungewollt schwanger ist. Dean gibt ihr in der Situation Halt. Die beiden beschließen zu heiraten und eine Familie zu gründen. Doch aus leidenschaftlicher Liebe wird alltägliche Monotonie.

Dieser Film zeigt die Liebe unverblümt und mit all ihren Tiefschlägen, lebensecht und frei von Illusionen. 

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3. Vergiss mein nicht!
Joel (Jim Carrey) hat schlimmen Liebeskummer, nachdem er von seiner großen Liebe Clementine (Kate Winslet) verlassen wurde. Clementine hingegen scheint die Trennung schon vergessen haben. Doch dann erfährt Joel, dass sie sich einem Eingriff unterzogen hat, der alle Erinnerungen an die gemeinsame Zeit aus ihrem Gedächtnis gelöscht hat. Er entscheidet sich ebenfalls zu diesem Eingriff, um endlich über die Trennung hinwegzukommen. Doch um die Erinnerungen endgültig zu löschen, muss er jede einzelne rückwärts erneut durchleben. Mitten in der Behandlung wird ihm klar, dass er eigentlich gar nicht vergessen will …

Jeder Mensch, der einmal verliebt war und eine schlimme Trennung durchlebt hat, hätte wohl am liebsten schon mal die Option gehabt, alles vergessen zu können. „Vergiss mein nicht!“ ist ein berührender Film über Liebe und Verlust und den Umgang damit. 

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4. La belle saison – Eine Sommerliebe
Die 23-jährige Delphine (Izïa Higelin) zieht im Frankreich der 1970er-Jahre vom Bauernhof ihrer Eltern nach Paris, um dem konservativen Landleben zu entkommen. Dort lernt sie Carole (Cécile de France) kennen, mit der sie sich zusammen in einer Frauenrechtsbewegung engagiert. Es dauert nicht lange, bis sich zwischen beiden eine Liebesbeziehung entwickelt. Doch dann erkrankt Delphines Vater (Jean-Henri Compère) schwer und sie muss zurück auf den elterlichen Hof. Als Carole beschließt ihr nachzureisen, wird die Beziehung auf eine harte Probe gestellt. 

„La belle saison“ erzählt eine leidenschaftliche und glaubhafte Liebesgeschichte. Ein politischer und sozialkritischer Liebesfilm, der viele interessante Einblicke in die französische Frauenbewegung der 70er-Jahre gibt.

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5. (500) Days of Summer
Der Grußkartenschreiber Tom (Joseph Gordon-Levitt) verliebt sich auf den ersten Blick in Summer (Zooey Deschanel). Doch es gibt ein Problem: Summer glaubt nicht an die Liebe und hält nichts von Beziehungen. Tom durchlebt 500 Tage lang die euphorischen Glücksmomente und Tiefpunkte einer Liebesbeziehung.

Der Film ist keine 08/15 Liebeskomödie, sondern zeichnet ein realitätsnahes Bild von einer Beziehung. Authentisch und einfühlsam hinterfragt „(500) Days of Summer“ die Bedeutung der Liebe und zeigt, dass das Glück nicht von einer anderen Person abhängig ist.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.