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Auf den Teller statt in die Tonne! Fünf einfache Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Junge Frau packt Salat in Baumwolltüte auf Bank

 „Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!“ – Dieses Sprichwort kennen manche vielleicht noch aus der eigenen Kindheit. Wenn unser Teller mal wieder zu vollgepackt war und wir mit der Gabel lustlos im Essen herumgestochert haben, sollte der elterliche Hinweis bewirken, dass wir Lebensmittel besser wertschätzen und weniger Abfall produzieren. Wenn das Sprichwort sich bewahrheiten würde, dann wäre die tägliche Wetterprognose sehr düster. Schließlich schmeißt jede/r Deutsche jährlich im Durchschnitt ganze 85 Kilogramm an Lebensmittel in die Tonne. Wie ihr die Lebensmittelverschwendung in eurem Alltag eindämmen könnt, verraten folgende fünf Tipps. 

Knut Löbe, funky-Jugendreporter

Aus Alt mach Neu

Altes Essen vom Vortag löst selten Begeisterung und großen Appetit bei uns aus. Neben dem Klassiker der Pfannkuchensuppe lässt sich allerdings aus fast allem etwas Schmackhaftes zaubern. Hast du Gemüse über, kannst du dir beispielsweise mit Tortillas und Dip schnell und einfach Wraps machen, die dir auch unterwegs als gutes Mittagessen dienen. Wer altes Brot vor der Abfalltonne retten will, kann ein Ei und etwas Milch verquirlen, das Brot eintunken und dann in Butter anbraten. Etwas Zimt und Zucker drüber – fertig ist der sogenannte Arme Ritter. Auch sonst ist die Pfanne dein Freund und Helfer bei der Resteverwertung. Mit etwas Öl lässt sich eigentlich alles lecker anbraten. Eine warme Mahlzeit kann im Vergleich zu trostlosen Resten den großen Unterschied machen. Für mehr Inspiration lassen sich im Internet unzählige Reste-Rezepte finden! 

Lebensmittel richtig lagern 

Lebensmittel halten deutlich länger, wenn sie trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Für Fleisch, Käse und Milchprodukte sowie Speisereste gilt: Ab in den Kühlschrank damit. Einige Lebensmittel sollten jedoch besser in der Vorratskammer gelagert werden: Tomaten, Bananen, Zwiebeln oder Brot landen in vielen Haushalten gerne mal im Kühlschrank. Länger frisch bleiben sie dadurch jedoch nicht — im Gegenteil, sie werden schneller feucht, verlieren an Geschmack oder trocknen aus. Bevor du in den Urlaub fährst oder ein paar Tage nicht zu Hause bist, kann vieles an Fleisch, Gemüse und Obst aber auch in der Gefriertruhe untergebracht werden. Dort hält es sich über Monate. Aber aufgepasst: Einmal aufgetaut solltest du die Lebensmittel schnell verwenden und kein zweites Mal einfrieren. Trockene Lebensmittel wie Mehl, Nudeln, Müsli oder Reis landen am besten einfach im Küchenschrank.  

Saisonal einkaufen

Wie selbstverständlich sind die Regale in vielen Supermärkten 365 Tage im Jahr voll mit Früchten und Gemüsesorten aller Art. Auch wenn uns klar ist, dass im tiefsten Winter in Deutschland eigentlich keine Weintrauben wachsen, hinterfragen wir es so gut wie nie, dass sie uns dennoch angeboten werden. Früchte aus anderen Ländern wie Spanien oder gar vom südamerikanischen Kontinent haben allerdings lange Transportwege hinter sich. Die Chance, dass Lebensmittel dabei beschädigt und aussortiert werden oder an Frische verlieren, ist deutlich größer als bei saisonalen Lebensmitteln. Diese stammen häufiger aus der eigenen Region und kommen frisch bei uns Verbrauchern an. Außerdem braucht es weniger giftige Pflanzenschutzmittel, mit dem Obst und Gemüse für gewöhnlich gespritzt werden, um den langen Transport zu überstehen. Saisonal einzukaufen, ist deshalb nicht nur nachhaltiger, sondern auch gut für die eigene Gesundheit.  

Mindestens haltbar bis …?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist abgelaufen, also ab in Tonne damit? Bloß nicht, denn häufig schmeißt du damit noch genießbares Essen weg. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Es sagt lediglich aus, wie lange Lebensmittel verpackt bei der richtigen Lagerung ohne Probleme genießbar sind. Allerdings ist bisher kein Nahrungsmittel bekannt, das den Kalender lesen kann und von einem auf den anderen Tag entscheidet, mit dem Schimmeln anzufangen. Spaß beiseite – wenn du siehst, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum tatsächlich abgelaufen ist, mach einen Geruchstest und halte Ausschau nach untypischen Stellen oder Schimmel. Sollte dir dabei alles normal vorkommen, kannst du viele Lebensmittel noch deutlich länger genießen, als auf der Packung geschrieben steht.  

Foodsharing- und Zero-Waste-Apps

In App-Stores ist die Auswahl ähnlich groß wie in prall gefüllten Supermarktregalen. Mittlerweile gibt es mehrere Apps, die sich des Problems Lebensmittelverschwendung angenommen haben. Bei der kostenlosen App „Too Good To Go“ etwa machen bereits viele Supermärkte, Restaurants und Cafés mit. Das Ziel: Lebensmittel, die nach Ladenschluss lange Zeit weggeworfen wurden, sollen billiger an Selbstabholer verkauft werden und damit vor der Tonne gerettet werden. Ein spontanes Abendessen, Kuchen und andere Leckereien in deiner Nähe werden dir in der App für den günstigen Preis von maximal 3,90 Euro angezeigt. Für die eigene Nachbarschaft ist die App „Olio“ ein hilfreicher Tipp. Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, kann man dort verschenken, tauschen oder verleihen. Wer übrig gebliebenes Obst verschenkt, könnte sich dabei im Gegenzug gleich noch einen Akku-Schrauber ausleihen. Olio beschränkt sich nämlich nicht nur auf Lebensmittel und ist somit ein Alleskönner, den du dir kostenlos im App-Store herunterladen kannst.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.