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Fünf gute Gründe, warum jede*r feministisch denken sollte

Frau von hinten mit Gleichberechtigungs-T-Shirt
Feminismus ist längst im alltäglichen Sprachgebrauch angekommen. Man sollte meinen, dass daher die Zeiten, in denen Verfechterinnen als radikale Männerhasserinnen abgestempelt wurden, vorbei sind. Leider ist dem nicht so. Deswegen liefern wir fünf gute Gründe, warum jede*r feministisch denken sollte.
Xenia Beitz, funky-Jugendreporterin

1. Feminismus steht für Gleichberechtigung

Entgegen der Annahme vieler geht es im feministischen Denken nicht darum, das weibliche Geschlecht über das männliche zu stellen. Stattdessen geht es um die Gleichberechtigung aller Geschlechter, weder werden nicht binäre Geschlechter ausgeschlossen noch das weibliche Geschlecht bevorzugt. Ziel des Feminismus ist es, kein Geschlecht zu benachteiligen. Und ist das nicht ein ziemlich einleuchtender Grund, feministisch zu denken?

2. Benachteiligung beenden

Leider sind viele immer noch der Meinung, Feminismus schaffe Probleme, wo es keine gebe … Schön wär’s! Aber auch 2021 gibt es eine Pay Gap und tendenziell verdienen Frauen in den gleichen Berufen weniger als Männer. Führungspositionen werden größtenteils vom männlichen Geschlecht besetzt und auch in der Politik sieht es mit der Gleichstellung noch ziemlich mau aus. In der aktuellen Gesellschaft hat es ein weißer Cis-Mann (Anmerkung der Redaktion: Der Mann identifiziert sich mit dem Geschlecht, das ihm bei der Geburt zugeordnet wurde) leichter, wird ernster genommen und verfügt über mehr Macht. Es ist also höchste Zeit für Veränderungen wie mehr Diversität in Vorständen, Chancengleichheit und eine gerechte Bezahlung für alle.

3. Auflösung von Stereotypen

Mädchen tragen rosa, Jungs lieben Fußball. Die Mütter sind für die Kindererziehung verantwortlich und Männer sind die Hauptverdiener und somit die Versorger der Familie. Frauen eignen sich aufgrund ihrer „emotionalen Beschaffenheit“ nicht für Führungspositionen, Männer sind immer stark und eine Familie besteht aus Mutter, Vater, Kind – die Liste an Stereotypen und Geschlechterklischees ist lang. Im Feminismus haben diese überholten Rollenvorstellungen keinen Platz. Sei, wer du sein möchtest, vorurteilsbehaftetes Denken ist out!

4. Sicherheit für alle

Den Schlüssel wird kampfbereit umklammert, das Handy liegt griffbereit in der anderen Hand und im Kopf hallt noch das „Schreib mir, wenn du zu Hause bist“ der Freundin nach. Ein lauter Pfiff, ein gieriger Blick und ein „Hübsche Beine, Süße” verursachen ein ekliges Gefühl in der Magengrube. Mit schnellen, fast hastigen Schritten eilen viele Frauen nach Hause. Nur noch wenige Schritte bis zur Wohnung, erst dann löst sich das beklemmende Gefühl auf. Vielleicht kommt auch dir das bekannt vor – Einzelfälle sind diese Situationen leider nicht. Für viele Mädchen und Frauen ist das der Alltag. Laut einer Studie der Hochschule Merseburg haben 97 Prozent aller Frauen und 95 Prozent aller diversgeschlechtlichen Personen Formen sexueller Belästigung erlebt oder sich belästigt gefühlt. Wenn du selbst betroffen bist, eine ähnliche Situation beobachtest, dann mach dich stark. Für dich und andere. Biete Hilfe an, suche dir Verstärkung, berichte davon und melde diese Vorfälle. Mehr Tipps und Informationen dazu findest du beispielsweise beim Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend unter https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/sexuelle-belaestigung. Ziel ist es, dass alle Geschlechter sich zu jeder Uhrzeit draußen wohl und sicher fühlen können.

5. Zur Nachahmung empfohlen!

Wer sein Denken ändert, ändert sein Verhalten. Sei ein Vorbild für andere, indem du feministisch denkst. Wir sind noch nicht am Ziel, der Weg zur Chancengleichheit, Toleranz und fairer Behandlung aller Geschlechter hat noch einiges an Strecke vor sich. Mit Aufklärung und Inspiration kannst du vielleicht Familie und Freunde dazu bewegen, dabei zu sein. Coole Podcasts, die inspirieren, findest du dazu auf Spotify, beispielsweise von Meike Viktoria „Das böse F-Wort – Dein Podcast über modernen Feminismus“ oder „Der Lila Podcast. Feminismus für alle.“ Spätestens jetzt wird deutlich: Jede*r sollte feministisch denken.

Ihr wollt mehr zum Thema lesen?

Dann empfehlen wir euch, hier mal reinzulesen! „Feminism is for everyone!“ liefert laut Cover Argumente für eine gleichberechtigte Gesellschaft. Doch das ist nicht der einzige Inhalt des mit etwa 100 Seiten ziemlich schmalen, aber sehr informativen Buches. Denn es geht nicht nur um die Diskriminierung von Frauen, auch Themen wie Rassismus und Transfeindlichkeit, die durch Mehrfachdiskriminierung zusammenhängen, werden aufgegriffen. Das Buch lädt dazu ein, sich selbst zu hinterfragen, liefert kluge Argumente, um Antifeminismus entgegenzutreten und gibt einen grundlegenden Überblick über die wichtigsten Begriffe der Gleichberechtigung.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.