Was tun, wenn ich von der Lehrkraft gemobbt werde?

Stell dir vor, dich lachen im Sportunterricht alle aus – und der Lehrer lacht mit. Oder du bist schlecht in Mathe. Trotzdem musst du immer du an die Tafel und wirst vorgeführt – teilweise unter Begleitung zynischer Kommentare. „Der hat dich auf dem Kieker“, hieß es früher. Doch der Übergang ist fließend, und manchmal handelt es sich um nichts Geringeres als Mobbing durch die Lehrkraft.
Kate Preece, funky-Jugendreporterin

Wir kennen es in all seinen Facetten: verbales Mobbing, körperliches Mobbing, Cybermobbing, Mobbing am Arbeitsplatz und schließlich auch Mobbing in der Schule.  In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet „Mobbing“ das grundlose Schikanieren, Ausgrenzen oder Beschimpfen einer Person über einen längeren Zeitraum hinweg. Und das kann eben auch durch einen Lehrer erfolgen. In diesem Fall äußert sich Mobbing häufig in Form von Bloßstellen des Schülers an der Tafel oder durch zynische, sich schlimmstenfalls auf die Persönlichkeit beziehende Kommentare vor der gesamten Klasse. Schüler* innen, die von Lehrern gemobbt werden, werden angeschrien, erhalten unangemessene Strafen, werden ungerecht benotet oder konsequent übersehen. Sätze wie „Das schaffst du doch eh nicht“ oder „War ja klar, der Paul wieder“ begleiten die Unterrichtsstunde des Grauens. Der Grat zwischen spaßhaft gemeinter Motivation und ernsthaftem Mobbing ist sehr schmal, und sobald ihr euch im Angesicht der nahenden Unterrichtsstunde unwohl fühlt, solltet ihr tätig werden. Denn: Immer wieder auftretende und verletzende Äußerungen oder Taten des Lehrers können schlimme Folgen haben. Von Kopf- und Bauchschmerzen über Übelkeit bis hin zu Versagensängsten ist alles dabei. Auch Angst davor, in die Schule zu gehen, oder im schlimmsten Fall sogar Depressionen können die Konsequenzen von Mobbing durch den Lehrer sein. 

Doch wie genau geht man am besten vor? Schritt eins: Schreibt euch die Äußerungen auf, die ihr als verletzend oder übergriffig empfunden habt. Bittet einen guten Freund oder eine gute Freundin, seine oder ihre Beobachtungen ebenfalls zu notieren. Das ist wichtig, damit ihr bezeugen könnt, was ihr erlebt habt. Schritt zwei ist dann der Austausch mit den Mitschülern. Wie bewerten sie die Situation? Haben sie ein ähnliches Empfinden? Informiert als Nächstes auch eure Eltern und den Klassen- oder Vertrauenslehrer. Gemeinsam kann dann nach einer Lösung gesucht werden, wie man richtig auf den Lehrer oder die Lehrerin zugeht. In der Regel sollte das Problem so behoben werden können. Sollten das jedoch fruchtlose Bemühungen bleiben, wendet euch eine Etage höher an den Schulleiter beziehungsweise die Schulleiterin oder, in letzter Instanz, an die Schulbehörde. Schließlich müssen auch Lehrer* innen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern: Das kann zum Beispiel ein Unterrichtsverbot oder sogar die Versetzung an eine andere Schule sein.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.