Als sexuelle Belästigung gelten Bemerkungen und Handlungen mit sexuellem Bezug, die unerwünscht und entwürdigend sind. Und diese Art der Belästigung ist nicht nur auch im Internet vertreten, sondern dort auch in grauenhafter Hemmungslosigkeit zu beobachten: Durch die Anonymität glauben Täter, dass es für sie keine Konsequenzen hat, andere unerwünscht anzubaggern, übergriffige Fotos zu verschicken oder unangenehme Nachrichten zu schreiben. Was also tun, wenn man Opfer von sexueller Belästigung im Internet wird?
Knut Löbe, funky-Jugendreporter
Oft fängt es mit einer scheinbar harmlosen Begrüßung im Chat an. Dann wird die Situation für Betroffene von Nachricht zu Nachricht unangenehmer. Was folgt, reicht von grenzüberschreitenden Worten oder Aufforderungen zur Nacktfotoaufnahme bis hin zu Bildern mit sexuellen Inhalten – alles, ohne dass je nach dem Einverständnis der anderen Person gefragt wurde. Für die Opfer ist sexuelle Belästigung ein schlimmes Erlebnis, das ihnen ein Gefühl der Machtlosigkeit vermittelt. Jugendliche geben sich sogar häufig eine Mitschuld und akzeptieren ihre Erlebnisse als etwas, das im Internet eben „normal“ sei und dazugehöre. Auf der anderen Seite stehen Täter, die diese unerfahrene Haltung auf Portalen, wie in sozialen Netzwerken, Chatrooms und Online-Spielen, ausnutzen. Selbst auf Plattformen wie Quizduell und Ebay-Kleinanzeigen wurde die Privatsphäre vieler Frauen schon mit Informationen über Körperteile verletzt, über die sie definitiv nicht informiert werden wollten. Die deutliche Mehrheit der Täter ist männlich, während die Opfer in der Mehrzahl weiblich sind. Mädchen sind im Internet dreimal häufiger von sexueller Belästigung betroffen als Jungen.
Solltest du auf unangenehme Nachrichten in deinem Postfach stoßen, dann ist es wichtig, dass du auf dich aufmerksam machst. Sprich mit deinen Eltern, Freunden oder anderen Vertrauenspersonen und bitte sie um Hilfe. Niemand braucht sich dafür zu schämen, wenn andere Menschen die eigenen Grenzen überschreiten. Das gilt im Übrigen auch, wenn vorher ganz normal gechattet wurde und der Täter vielleicht sogar aus dem persönlichen Umfeld stammt. Besonders dann ist es zwingend notwendig, der anderen Person klarzumachen, dass solche Nachrichten nicht erwünscht sind.
Der nächste wichtige Schritt besteht darin, den Kontakt abzubrechen. Täter versuchen häufig, Druck aufzubauen, indem sie – auch wenn sie keine Antworten bekommen – weitere Nachrichten schreiben und Forderungen stellen. Um das zu verhindern, gibt es auf den allermeisten Portalen die schnelle und einfache Möglichkeit, User*innen zu blocken. Sie können dir dann keine Nachrichten mehr schicken. Damit keine Beweise verloren gehen, mach am besten einen Screenshot deines Chatverlaufs. Wenn du das Gefühl hast, die Belästigung geht eindeutig zu weit, dann kannst du User*innen auch direkt bei der Plattform wegen ihres Verhaltens melden. Das führt im Idealfall dazu, dass der ganze Account gesperrt wird und der Täter erst mal keine Möglichkeit mehr hat, dich oder andere zu belästigen.
Hast du mit einer Vertrauensperson gesprochen, dann solltet ihr überlegen, ob ihr die sexuelle Belästigung zur Anzeige bringen wollt. In besonders schweren Fällen, wie beispielsweise dem Grooming, kann man den Täter so zur Verantwortung ziehen. Beim Grooming versuchen Erwachsene, strategisch über das Internet Kontakt zu Jungen und Mädchen aufzunehmen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Ziel der Täter ist es, die Opfer so zu manipulieren, dass ein Abhängigkeitsverhältnis entsteht und das Opfer sich niemandem mehr anvertraut. Grooming wird als Vorstufe des sexuellen Missbrauchs angesehen und mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft. Die gute Nachricht: Auch wenn die Belästigung von einem anonymen Profil ausgeht, hat die Polizei die Möglichkeit, die Ermittlung aufzunehmen, indem sie die IP-Adresse eines Computers zurückverfolgen lässt.
Sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren, ist für viele kein einfacher Schritt. Sollte es dir schwerfallen, mit anderen persönlich über deine Erfahrung zu sprechen, kannst du dir auch anonym bei einer kostenlosen Beratungsstelle Hilfe über das Telefon holen. Solltest du jemals das Gefühl haben, dass du dich in einem Chat mit einer anderen Person unwohl fühlst, mach dich bemerkbar. Du allein hast das Recht, für dich festzulegen, was o. k. ist. Ein Nein heißt online ebenfalls nein. Auch im Internet ist und bleibt es deshalb verboten, die persönliche Grenze anderer nicht zu respektieren.
Das Hilfetelefon – Beratung und Hilfe für Frauen:
www.hilfetelefon.de
Hilfetelefon sexueller Missbrauch:
www.beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon
Oft fängt es mit einer scheinbar harmlosen Begrüßung im Chat an. Dann wird die Situation für Betroffene von Nachricht zu Nachricht unangenehmer. Was folgt, reicht von grenzüberschreitenden Worten oder Aufforderungen zur Nacktfotoaufnahme bis hin zu Bildern mit sexuellen Inhalten – alles, ohne dass je nach dem Einverständnis der anderen Person gefragt wurde. Für die Opfer ist sexuelle Belästigung ein schlimmes Erlebnis, das ihnen ein Gefühl der Machtlosigkeit vermittelt. Jugendliche geben sich sogar häufig eine Mitschuld und akzeptieren ihre Erlebnisse als etwas, das im Internet eben „normal“ sei und dazugehöre. Auf der anderen Seite stehen Täter, die diese unerfahrene Haltung auf Portalen, wie in sozialen Netzwerken, Chatrooms und Online-Spielen, ausnutzen. Selbst auf Plattformen wie Quizduell und Ebay-Kleinanzeigen wurde die Privatsphäre vieler Frauen schon mit Informationen über Körperteile verletzt, über die sie definitiv nicht informiert werden wollten. Die deutliche Mehrheit der Täter ist männlich, während die Opfer in der Mehrzahl weiblich sind. Mädchen sind im Internet dreimal häufiger von sexueller Belästigung betroffen als Jungen.
Solltest du auf unangenehme Nachrichten in deinem Postfach stoßen, dann ist es wichtig, dass du auf dich aufmerksam machst. Sprich mit deinen Eltern, Freunden oder anderen Vertrauenspersonen und bitte sie um Hilfe. Niemand braucht sich dafür zu schämen, wenn andere Menschen die eigenen Grenzen überschreiten. Das gilt im Übrigen auch, wenn vorher ganz normal gechattet wurde und der Täter vielleicht sogar aus dem persönlichen Umfeld stammt. Besonders dann ist es zwingend notwendig, der anderen Person klarzumachen, dass solche Nachrichten nicht erwünscht sind.
Der nächste wichtige Schritt besteht darin, den Kontakt abzubrechen. Täter versuchen häufig, Druck aufzubauen, indem sie – auch wenn sie keine Antworten bekommen – weitere Nachrichten schreiben und Forderungen stellen. Um das zu verhindern, gibt es auf den allermeisten Portalen die schnelle und einfache Möglichkeit, User*innen zu blocken. Sie können dir dann keine Nachrichten mehr schicken. Damit keine Beweise verloren gehen, mach am besten einen Screenshot deines Chatverlaufs. Wenn du das Gefühl hast, die Belästigung geht eindeutig zu weit, dann kannst du User*innen auch direkt bei der Plattform wegen ihres Verhaltens melden. Das führt im Idealfall dazu, dass der ganze Account gesperrt wird und der Täter erst mal keine Möglichkeit mehr hat, dich oder andere zu belästigen.
Hast du mit einer Vertrauensperson gesprochen, dann solltet ihr überlegen, ob ihr die sexuelle Belästigung zur Anzeige bringen wollt. In besonders schweren Fällen, wie beispielsweise dem Grooming, kann man den Täter so zur Verantwortung ziehen. Beim Grooming versuchen Erwachsene, strategisch über das Internet Kontakt zu Jungen und Mädchen aufzunehmen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Ziel der Täter ist es, die Opfer so zu manipulieren, dass ein Abhängigkeitsverhältnis entsteht und das Opfer sich niemandem mehr anvertraut. Grooming wird als Vorstufe des sexuellen Missbrauchs angesehen und mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft. Die gute Nachricht: Auch wenn die Belästigung von einem anonymen Profil ausgeht, hat die Polizei die Möglichkeit, die Ermittlung aufzunehmen, indem sie die IP-Adresse eines Computers zurückverfolgen lässt.
Sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren, ist für viele kein einfacher Schritt. Sollte es dir schwerfallen, mit anderen persönlich über deine Erfahrung zu sprechen, kannst du dir auch anonym bei einer kostenlosen Beratungsstelle Hilfe über das Telefon holen. Solltest du jemals das Gefühl haben, dass du dich in einem Chat mit einer anderen Person unwohl fühlst, mach dich bemerkbar. Du allein hast das Recht, für dich festzulegen, was o. k. ist. Ein Nein heißt online ebenfalls nein. Auch im Internet ist und bleibt es deshalb verboten, die persönliche Grenze anderer nicht zu respektieren.
Das Hilfetelefon – Beratung und Hilfe für Frauen:
www.hilfetelefon.de
Hilfetelefon sexueller Missbrauch:
www.beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon