Wie man in Norwegen Weihnachten feiert

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„God Jul“ sagt man sich in Norwegen, um frohe Weihnachten zu wünschen. Mit der Nähe zum Nordpol, dem vielen Schnee und den kuscheligen Norwegerpullis scheint Norwegen das Weihnachtsland Nummer eins zu sein. Aber wie feiern Norweger*innen eigentlich Weihnachten?
Yasina Hipp, funky-Jugendreporterin

Um die Antwort zu finden, habe ich mit einer Person gesprochen, die es wissen muss: Bloggerin Vanessa Brune. Sie wohnt seit 2014 in Norwegen und betreibt den Blog „Nordicwanders“. In gut sechs Jahren, hatte sie reichlich Zeit, das norwegische Weihnachten kennenzulernen.

Vanessa, kannst du die Vorweihnachtszeit in Norwegen beschreiben? Gibt es Adventskalender und Weihnachtsmärkte?
Die Vorweihnachtszeit in Norwegen zeichnet sich vor allem durch Lichter aus. Die Menschen schmücken ihre Fenster gerne mit Adventskränzen und großen beleuchteten Sternen. In den Einkaufszonen der größeren Städte hängt überall Weihnachtsbeleuchtung – oft in Form von leuchtenden Herzen. Weihnachtsmärkte gibt es hier auch, allerdings sind diese um einiges familienfreundlicher gestaltet als in Deutschland. Die meisten Märkte sind nur tagsüber geöffnet und schließen häufig schon gegen 18 Uhr. Adventskalender gibt es natürlich auch, nur sind diese um einiges teurer als in Deutschland.

Wann gibt es Geschenke?
Geschenke gibt es in Norwegen auch an Heiligabend. Da gibt es eigentlich kaum Unterschiede zu Deutschland – die Familie versammelt sich, man hört Weihnachtsmusik, isst gemeinsam zu Abend, öffnet Geschenke und ist am Ende des Tages pappsatt und hundemüde.

Was gibt es zu essen?
Es gibt verschiedene traditionelle Weihnachtsgerichte, die sich von Familie zu Familie und Region zu Region unterscheiden. Jeder hat also quasi sein Lieblingsweihnachtsessen. Die typischen Gerichte sind zum Beispiel „Ribbe“ (gebratener Schweinebauch), „Pinnekjøtt“ (Lammrippen), „Lutefisk“ (in Lauge eingelegter Stockfisch), „Medisterkaker“ (gewürzte Frikadellen aus Schweinefleisch und Speck), oder „Smalahove“ (gebratener Schafskopf, der mit Augen serviert und gegessen wird). Dazu ist natürlich auch Süßkram sehr beliebt. Ein typischer Nachtisch ist Milchreis, und ansonsten werden in Norwegen gerne Kokosmakronen und Pefferkuchenmännchen gebacken. Lebkuchen und Spekulatius sind hier eher unbekannt.

Kommt für die Kinder der Weihnachtsmann oder das Christkind?
Das Christkind gibt es in Norwegen so gesehen nicht, dafür aber den Weihnachtsmann, der hier „julenisse“ genannt wird. Nikolaus wird hier nicht gefeiert – am 13. Dezember feiert man allerdings die heilige St. Lucia, die einen mit ihrem weißen Gewand ans Christkind erinnern kann.

Welchen Stellenwert hat Weihnachten für Norweger*innen?
Weihnachten ist in Norwegen, neben dem Nationalfeiertag am 17. Mai, der wichtigste Feiertag. Die Familie hat hier Priorität und Weihnachten ist eben die Zeit schlechthin, während der sich die ganze Familie versammelt.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.