Was tun, wenn ich etwas von häuslicher Gewalt mitbekomme?

Es fängt schleichend an: Nach den ersten wunderschönen Monaten, wenn nicht sogar erst nach Jahren in einer Beziehung, bröckelt die scheinbar perfekte Realität. Komplimente werden zu Beleidigungen wie „Du bist zu fett“, das zärtliche Streicheln der Wange wird zur Ohrfeige. Häusliche Gewalt findet häufiger statt, als viele glauben mögen. Doch was kann man tun, wenn man etwas davon mitbekommt?
Dana Jabari, funky-Jugendreporterin

Häusliche Gewalt muss sich nicht immer nur körperlich äußern, sie kann sich auch in psychischer Gewalt zeigen. Aber egal, um welche Form es sich handelt, den Betroffenen sollte man unbedingt helfen. Auf der Website staerker-als-gewalt.de von der Bundeszentrale für Familie, Senioren, Frauen und Jugend findet man Informationen darüber, wie man helfen kann, wenn man etwas von häuslicher Gewalt mitbekommt.

Erhärtet sich der Verdacht, dass eine Beziehung von Gewalt geprägt ist, so sollte man den Opfern Zugang zu Informationen verschaffen und ihnen zeigen, wie sie sich Hilfe holen können. Das kann auf unterschiedlichste Weise passieren: Handelt es sich zum Beispiel um einen Fall in der Nachbarschaft, so kann man einen Flyer mit Hilfsmöglichkeiten in den Briefkasten werfen. Damit der*die Täter*in diesen aber nicht einfach in den Müll schmeißen kann, ist es sinnvoll, an verschiedenen Punkten anzusetzen und beispielsweise denselben Flyer im Hausflur oder an Straßenlaternen zu befestigen, um die Chancen zu steigern, dass die Betroffenen ihn zu sehen bekommen. 

Sollte sich die Gewalt im näheren Bekanntenkreis ereignen, so hilft es oft, ein offenes Ohr anzubieten und auf Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen. So gibt man dem Opfer ein Gefühl, dass er oder sie nicht allein in dieser Situation ist. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass es den Betroffenen oft nicht leichtfällt, über die Taten zu reden. Daher ist es besonders wichtig, immer geduldig und verständnisvoll zu sein.

Sollte es sich um eine akute Gefahrensituation handeln, sollte man sich selbst nicht in Gefahr begeben, sondern auf jeden Fall die Polizei unter der Telefonnummer 110 kontaktieren. Bei Minderjährigen ist zudem noch das Jugendamt einzuschalten, wenn man sich sicher ist, dass das Kind weder behütet noch sicher aufwächst.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.