Egal ob in Form einer unpassenden Bemerkung, eines verletztenden Witzes oder unmittelbarer Diskriminierung – wenn sich Familienmitglieder rassistisch äußern, ist das nie einfach. Doch mit ernsten Gesprächen können Menschen zum Umdenken gebracht werden.
Ylva Immelmann, funky-Jugendreporterin
Nicht nur in Amerika und anderen fernen Ländern, sondern auch in Deutschland wurde der diesjährige Sommer von der dringend notwendigen Rassismus-Diskussion geprägt. Doch während vor allem jüngere Generationen sich intensiver mit der Thematik auseinandersetzten, haben Ältere oftmals das Gefühl, durch die verstärkte Sensibilisierung zu Unrecht in ihren Freiheiten eingeschränkt zu werden. Das führt vor allem auf Familienfeiern und anderen Mehrgenerations-Zusammenkünften vermehrt dazu, dass Konflikte entstehen. Was also tun, wenn Eltern oder Großeltern beim Nachtisch auf einmal anfangen, rassistische Bemerkungen oder diskriminierende Worte zu verwenden?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt leider keine „One-fits-all“-Lösung, die das Problem sofort behebt. Bei dem schwerhörigen Opa kommen beispielsweise noch ganz andere Schranken ins Spiel als bei einer jungen Tante. Und obwohl es sich schlecht anfühlt, nichts zu sagen, führt offen ausgesprochene Kritik doch häufig zu einer Verhärtung der Fronten. Da diskriminierende Kommentare häufig gar nicht als solche wahrgenommen werden, fühlen Menschen sich schnell zu Unrecht beschuldigt. Und es mag zwar bequem klingen, aber: den Familienfrieden zu stören kann manchmal sehr belastend sein. Die daraus resultierenden Beschuldigungen und mitunter sogar Beleidigungen zerren empfindlich an den Nerven und können ziemlich kräftezehrend sein.
Diplomatisch vorgehen
Um eskalative Streitgespräche zu vermeiden, hat es sich bewährt, die Kritik nicht als Vorwurf, sondern als Hinweis oder als Tipp zu formulieren. So muss die fröhliche Stimmung nicht zwangsläufig verlassen werden. Obwohl Fröhlichkeit wenig angemessen erscheint, ist dieser sehr lockere, diplomatische Weg manchmal der beste. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Thematik in einem späteren Gespräch in Ruhe anzusprechen. Sich zu zweit sachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen sorgt dafür, dass sich niemand direkt attackiert fühlt. So kann Kritik ruhig und nicht emotional aufgeladen angesprochen werden – und wird besser angenommen.
Und schließlich ist es meistens so, dass niemand rassistisch sein möchte. In einer späteren und unaufgeregteren Situation fruchtet Kritik daher auch besser, weil man nicht vor versammelter Sippschaft angeprangert wird. So oder so: Wer die Chance hat, Antirassismus zu praktizieren, sollte sie nutzen!
Egal ob in Form einer unpassenden Bemerkung, eines verletztenden Witzes oder unmittelbarer Diskriminierung – wenn sich Familienmitglieder rassistisch äußern, ist das nie einfach. Doch mit ernsten Gesprächen können Menschen zum Umdenken gebracht werden.
Nicht nur in Amerika und anderen fernen Ländern, sondern auch in Deutschland wurde der diesjährige Sommer von der dringend notwendigen Rassismus-Diskussion geprägt. Doch während vor allem jüngere Generationen sich intensiver mit der Thematik auseinandersetzten, haben Ältere oftmals das Gefühl, durch die verstärkte Sensibilisierung zu Unrecht in ihren Freiheiten eingeschränkt zu werden. Das führt vor allem auf Familienfeiern und anderen Mehrgenerations-Zusammenkünften vermehrt dazu, dass Konflikte entstehen. Was also tun, wenn Eltern oder Großeltern beim Nachtisch auf einmal anfangen, rassistische Bemerkungen oder diskriminierende Worte zu verwenden?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt leider keine „One-fits-all“-Lösung, die das Problem sofort behebt. Bei dem schwerhörigen Opa kommen beispielsweise noch ganz andere Schranken ins Spiel als bei einer jungen Tante. Und obwohl es sich schlecht anfühlt, nichts zu sagen, führt offen ausgesprochene Kritik doch häufig zu einer Verhärtung der Fronten. Da diskriminierende Kommentare häufig gar nicht als solche wahrgenommen werden, fühlen Menschen sich schnell zu Unrecht beschuldigt. Und es mag zwar bequem klingen, aber: den Familienfrieden zu stören kann manchmal sehr belastend sein. Die daraus resultierenden Beschuldigungen und mitunter sogar Beleidigungen zerren empfindlich an den Nerven und können ziemlich kräftezehrend sein.
Diplomatisch vorgehen
Um eskalative Streitgespräche zu vermeiden, hat es sich bewährt, die Kritik nicht als Vorwurf, sondern als Hinweis oder als Tipp zu formulieren. So muss die fröhliche Stimmung nicht zwangsläufig verlassen werden. Obwohl Fröhlichkeit wenig angemessen erscheint, ist dieser sehr lockere, diplomatische Weg manchmal der beste. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Thematik in einem späteren Gespräch in Ruhe anzusprechen. Sich zu zweit sachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen sorgt dafür, dass sich niemand direkt attackiert fühlt. So kann Kritik ruhig und nicht emotional aufgeladen angesprochen werden – und wird besser angenommen.
Und schließlich ist es meistens so, dass niemand rassistisch sein möchte. In einer späteren und unaufgeregteren Situation fruchtet Kritik daher auch besser, weil man nicht vor versammelter Sippschaft angeprangert wird. So oder so: Wer die Chance hat, Antirassismus zu praktizieren, sollte sie nutzen!