Die Story kennen wir: Teenager leidet an einer unheilbaren Krankheit und ist dem baldigen, sicheren Tod geweiht – und findet dann in quasi letzter Sekunde seines Lebensabends die große Liebe, die nochmal alles ändert. Doch obwohl sich Shannon Murphys Regie-Debüt genau dieser Thematik widmet, hat sie mit ihrem Film „Milla meets Moses“ etwas Besonderes geschaffen.
Von Ronja Buchin, funky-Jugendreporterin
Milla (Eliza Scanlen) ist 16 Jahre alt und leidet an Krebs. Sie wächst in wohlhabendem Hause auf und führt gemeinsam mit ihren Eltern, Ex-Konzertpianistin Anna (Essie Davis) und Psychologe Henry (Ben Mendelsohn), ein privilegiertes Leben. Eines Tages begegnet sie rein zufällig dem neuerdings obdachlosen, drogenabhängigen Moses (Toby Wallace), der zwar sieben Jahre älter ist, sie aber auf Anhieb fasziniert.
Mit Milla und Moses treffen zwei Welten aufeinander, die unvereinbar wirken und trotzdem eine unwahrscheinlich starke Anziehung aufeinander ausüben. Kurzerhand nimmt Milla den von seiner Mutter verstoßenen Moses mit zu sich nach Hause – und stößt ihre Eltern damit gewaltig vor den Kopf. In der Folge gibt es ein großes Hin und Her im Leben aller Beteiligten, angetrieben von dem Wirrwarr aus neuartigen Gefühlen, die sich zwischen den beiden jungen Leuten entwickeln. Doch schließlich darf Moses bleiben, er zieht bei den Finlays ein und begleitet die Familie in dieser schweren Zeit.
Berührende Schicksale
Die australische Slice-of-Life-Dramödie überzeugt vor allem mit der Authentizität des Dargestellten: Die Dialoge und zwischenmenschlichen Interaktionen wirken viel lebensechter, als wir es von Standard-Produktionen gewohnt sind, sodass „Milla meets Moses“ weder vor Kitsch trieft noch mit unnötiger Theatralik übertreibt. Und trotzdem – oder genau deswegen – berühren die Schicksale der Personen. Millas Persönlichkeit ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, als Zuschauer sympathisiert man jedoch mit ihrer puren Lebensfreude und dem sehr freien Umgang mit ihren ersten romantischen Gefühlen.
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Regisseurin Murphy selbst beschreibts die Dynamik von Millas und Moses Beziehung als ungewöhnlich, wobei ebendiese von den jungen Schauspielern Eliza Scanlen und Toby Wallace extrem überzeugend verkörpert wird. Aber nicht nur die Protagonisten, sondern alle Personen bis hin zum kleinsten Nebencharakter verfügen über eine meist komische, individuelle Persönlichkeit und haben einen interessanten Einfluss auf das Gesamtgeschehen. Obwohl die einzelnen Stränge zunächst etwas zusammenhanglos wirken, führen die allermeisten am Ende zusammen und sind von stilistischem Mehrwert.
Bildgewaltig statt trivial
Die bildliche Darstellung der Tragikomödie ist geprägt von Kleinstadtleben, Farbenfrohheit sowie ästhetischen Natur- und Nahaufnahmen. Dem Publikum wird dadurch der Eindruck von Trivialität vermittelt, jedoch ist der Film in seiner tragischen Einfachheit unfassbar bildgewaltig. Denn den Aufnahmen wird durch die authentische Schauspielleistung und den Mix aus klassischer und moderner Instrumentalmusik auf eine Art und Weise Leben eingehaucht, die außergewöhnlich ist.
Oft rückt die Krebserkrankung der jungen Milla dadurch sogar so weit in den Hintergrund, dass man sie als Zuschauer praktisch vergisst. Und dies entspricht genau der Intention der Regisseurin Murphy und der Autorin des ursprünglichen Theaterskripts Rita Kalnejais: Die Figur Millas soll nicht nur über den Krebs definiert werden, sondern vielmehr über die eigentlichen Komponenten, die ihr Teenager-Leben ausmachen.
Tragische Thematik neu interpretiert
Alles in allem: „Milla meets Moses“ ist ein eindrucksvoller und empfehlenswerter Film, der eine bekannte, tragische Thematik neu interpretiert, sodass ein unüblicher, bedeutend intensiverer Blickwinkel darauf offenbart wird. Unwahrscheinlich realitätsnah wird dargestellt, was es für ein junges Mädchen und dessen Umfeld heißt, unheilbare Krankheit, Gefühlschaos und Alltag unter einen Hut zu bringen.
Milla (Eliza Scanlen) ist 16 Jahre alt und leidet an Krebs. Sie wächst in wohlhabendem Hause auf und führt gemeinsam mit ihren Eltern, Ex-Konzertpianistin Anna (Essie Davis) und Psychologe Henry (Ben Mendelsohn), ein privilegiertes Leben. Eines Tages begegnet sie rein zufällig dem neuerdings obdachlosen, drogenabhängigen Moses (Toby Wallace), der zwar sieben Jahre älter ist, sie aber auf Anhieb fasziniert.
Mit Milla und Moses treffen zwei Welten aufeinander, die unvereinbar wirken und trotzdem eine unwahrscheinlich starke Anziehung aufeinander ausüben. Kurzerhand nimmt Milla den von seiner Mutter verstoßenen Moses mit zu sich nach Hause – und stößt ihre Eltern damit gewaltig vor den Kopf. In der Folge gibt es ein großes Hin und Her im Leben aller Beteiligten, angetrieben von dem Wirrwarr aus neuartigen Gefühlen, die sich zwischen den beiden jungen Leuten entwickeln. Doch schließlich darf Moses bleiben, er zieht bei den Finlays ein und begleitet die Familie in dieser schweren Zeit.
Berührende Schicksale
Die australische Slice-of-Life-Dramödie überzeugt vor allem mit der Authentizität des Dargestellten: Die Dialoge und zwischenmenschlichen Interaktionen wirken viel lebensechter, als wir es von Standard-Produktionen gewohnt sind, sodass „Milla meets Moses“ weder vor Kitsch trieft noch mit unnötiger Theatralik übertreibt. Und trotzdem – oder genau deswegen – berühren die Schicksale der Personen. Millas Persönlichkeit ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, als Zuschauer sympathisiert man jedoch mit ihrer puren Lebensfreude und dem sehr freien Umgang mit ihren ersten romantischen Gefühlen.
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Regisseurin Murphy selbst beschreibts die Dynamik von Millas und Moses Beziehung als ungewöhnlich, wobei ebendiese von den jungen Schauspielern Eliza Scanlen und Toby Wallace extrem überzeugend verkörpert wird. Aber nicht nur die Protagonisten, sondern alle Personen bis hin zum kleinsten Nebencharakter verfügen über eine meist komische, individuelle Persönlichkeit und haben einen interessanten Einfluss auf das Gesamtgeschehen. Obwohl die einzelnen Stränge zunächst etwas zusammenhanglos wirken, führen die allermeisten am Ende zusammen und sind von stilistischem Mehrwert.
Bildgewaltig statt trivial
Die bildliche Darstellung der Tragikomödie ist geprägt von Kleinstadtleben, Farbenfrohheit sowie ästhetischen Natur- und Nahaufnahmen. Dem Publikum wird dadurch der Eindruck von Trivialität vermittelt, jedoch ist der Film in seiner tragischen Einfachheit unfassbar bildgewaltig. Denn den Aufnahmen wird durch die authentische Schauspielleistung und den Mix aus klassischer und moderner Instrumentalmusik auf eine Art und Weise Leben eingehaucht, die außergewöhnlich ist.
Oft rückt die Krebserkrankung der jungen Milla dadurch sogar so weit in den Hintergrund, dass man sie als Zuschauer praktisch vergisst. Und dies entspricht genau der Intention der Regisseurin Murphy und der Autorin des ursprünglichen Theaterskripts Rita Kalnejais: Die Figur Millas soll nicht nur über den Krebs definiert werden, sondern vielmehr über die eigentlichen Komponenten, die ihr Teenager-Leben ausmachen.
Tragische Thematik neu interpretiert
Alles in allem: „Milla meets Moses“ ist ein eindrucksvoller und empfehlenswerter Film, der eine bekannte, tragische Thematik neu interpretiert, sodass ein unüblicher, bedeutend intensiverer Blickwinkel darauf offenbart wird. Unwahrscheinlich realitätsnah wird dargestellt, was es für ein junges Mädchen und dessen Umfeld heißt, unheilbare Krankheit, Gefühlschaos und Alltag unter einen Hut zu bringen.