Interview

Emily Roberts: „Es begann mit einem Trennungslied“

Emily Roberts machte mit ihrem "Dschungelcamp"-Song "In this together" einen großen Karrieresprung nach vorn.
Emily Roberts machte mit ihrem "Dschungelcamp"-Song "In this together" einen großen Karrieresprung nach vorn.
Den meisten dürfte Emily Roberts aus dem TV-Unterhaltungsformat „Dschungelcamp“ ein Begriff sein, für welches sie dieses Jahr den Titelsong „In this together“ beisteuerte. Denn ab diesem Punkt ging es für die deutsch-britische Singer-Songwriterin in Sachen Karriere so richtig vorwärts. Momentan tourt sie mit Pop-Legende James Blunt durch Europa und steht erstmals auf den großen Bühnen. Im Interview haben wir mit der 26-Jährigen über ihren Weg zur Musik gesprochen und sie gefragt, was sie eigentlich vom „Dschungelcamp“ hält.
Charleen Reinsch, funky-Jugendreporterin

Wie bist du zur Musik gekommen?

Musik liegt bei mir in der Familie! Mein Papa ist Musiker und meine Mama hat einen ganz tollen Musikgeschmack. Bei uns im Haus gab es immer schöne Musik zu hören und es waren auch immer Gitarren da. Ich habe ganz früh angefangen, mit Instrumenten herumzuexperimentieren, und dann auch begonnen, Musik zu schreiben, als ich ungefähr 15 Jahre alt war. Mein erster Song war ein Trennungslied, aus eigenen Erfahrungen entstanden. Ich habe dann eine Handvoll Songs geschrieben und schließlich gemerkt, dass das mein Ding ist. Mit 19 habe ich dann meinen ersten Plattenvertrag unterschrieben.

Spielst du noch andere Instrumente?

Ich sage zwar immer, ich würde gerne Klavier spielen lernen, aber ich mache es halt dann doch nicht. Mittlerweile habe ich mich auch damit abgefunden.

Deinen ersten Song hast du auf Deutsch geschrieben. Warum hast du dich dann später doch dazu entschlossen, ausschließlich auf Englisch zu singen?

Ich bin halb Engländerin und halb Deutsche und spreche auch beide Sprachen fließend. So bin ich aufgewachsen, das heißt, ich konnte auch schon immer Englisch sprechen. Und als ich 18 wurde, habe ich angefangen, immer mehr auf Englisch zu schreiben. Irgendwann kam einfach nichts Deutsches mehr aus mir heraus, so hat sich das einfach gedreht.

Da bin ich ein bisschen neidisch, ich bin nicht gut in Englisch.

Du musst Serien auf Englisch gucken! Kennst du ,,Modern Family“? Das ist eine superlustige Serie und die muss man einfach auf Englisch gucken. Wenn man sie auf Deutsch schaut, sind die Witze einfach nicht mehr lustig.

Okay, wird notiert! Bevor wir jetzt komplett abdriften: Hattest du damals oder hast du heute Vorbilder?

Ich hatte nie so richtige Vorbilder in dem Sinn, dass ich so sein wollte wie jemand. Aber es gab immer Menschen, die ich bewundert habe. Ganz oben auf der Liste stand Alicia Keys, sie war für mich sehr wichtig. Ihr Album war das erste, das ich mir gekauft habe. Ich habe sie dann letztens auch tatsächlich getroffen, das war wirklich krass! Wir sind jetzt beim gleichen Label, ich in Deutschland und sie in Amerika.

Du hast ja das Titellied zum „Dschungelcamp“ gemacht. Wie läuft denn so etwas? Hat RTL angeklopft?

Jedes Label darf Songs ins Rennen bringen. Eines der Lieder wird dann genommen, und die haben sich in diesem Jahr tatsächlich für mein Lied entschieden.

Hat das eine große Bedeutung für dich?

Das war schon krass. Das ist eine unglaubliche Ehre, dass mein Song genommen wurde. Gerade weil ich weiß, was für Lieder in den letzten Jahren die Titelsongs waren, und einfach, weil ich weiß, dass so viele Leute zuschauen. Circa sechs Millionen Zuschauer schauten bei jeder Folge des „Dschungelcamps“ zu und hörten natürlich auch mein Lied.

Hast du Angst davor, ewig mit dem Format „Dschungelcamp“ assoziiert zu werden?

Ich definiere mich nicht über das „Dschungelcamp“. Bei all der Musik, die da bisher ausgewählt wurde, bei wem sagst du: Ah, das war doch hier der „Dschungelcamp“-Mensch? Ich hoffe nicht, dass die Menschen da so drauf kleben bleiben, aber ich glaube es eigentlich auch nicht.

Hattest du eigentlich Gewissensbisse, weil ja auch viel darüber diskutiert wurde, ob man die Sendung wegen der Waldbrände überhaupt ausstrahlen sollte?

Erst mal ist „Dschungelcamp“ ja reines Unterhaltungsfernsehen für den Zuschauer, der zu Hause sitzt und einfach mal abschalten möchte. Ich bin generell keiner davon und ich schaue mir das auch eigentlich nicht an. Ich glaube, hätten sie es abgesagt, wäre das aber auch nicht die Lösung gewesen, denn da hängen ja auch ganz schön viele Jobs dran. Aber ich fand es richtig und gut, dass sie einen Spendenaufruf für die Opfer der Buschbrände gestartet haben.

Du bist ja momentan mit James Blunt auf Tour, wie kam da der Kontakt zustande?

Das lief ganz einfach über meine Bookingagentur.

Wenn du in diesen Riesenhallen und auf der Bühne stehst, bist du dann eigentlich nervös?

Ja, ich kriege leichte Schweißausbrüche, wenn ich nur darüber nachdenke. Aber vor allem freue ich mich!

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.