Elternfragen

Ein Vater will wissen: Macht ihr euer Handy auch mal aus?

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Eltern fragen - die funky Redaktion antwortet.

Im Laufe der Zeit stellen wir unseren El­tern tausendundeine Frage. Wir dre­hen den Spieß um und hören ihnen mal zu. Bei uns dürfen Eltern all das fragen, was sie an uns noch nie verstanden ha­ben.

Ein Vater einer fünfzehnjährigen Tochter will wissen: Wie lange seid ihr nachts wirklich wach? Macht ihr euer Handy auch mal aus? Und wenn ja, wann?   

Lore Vieweg, 14 Jahre, aus der funky-Jugendredaktion, antwortet: Egal, ob wir unser Smartphone nun 20 Uhr, 22 Uhr oder gar nicht abschalten: In jedem Fall fällt es uns sehr schwer, „loszulassen“. Eltern nennen es süchtig sein, ich nenne es Angst haben. Angst haben, etwas zu verpassen. 

Man möchte eben mit seinen Freunden bis spät in die Nacht schreiben können und ewig lang vorm neu heruntergeladenen Handyspiel hängen. Es ist blöd, einfach so off zu gehen. Was würden denn dann meine Freunde denken, wenn ich ihnen nicht mehr antworte? Dass ich böse auf sie bin? 

Im Allgemeinen kommt es darauf an, ob es unter der Woche oder am Wochenende ist. Denn unter der Woche sind wir sowieso gezwungen, mit unseren Freunden zu schreiben, da das Erledigen unserer Hausaufgaben sonst fast unmöglich wäre. Das wissen unsere Eltern natürlich nicht, wenn sie uns misstrauisch fragen, was wir denn schon wieder am Handy machen. Wahrscheinlich haben sie keine Ahnung, dass wir uns im Klassenchat über den morgigen Test und seine Themengebiete unterhalten. Aber wenn es nicht unsere Freunde sind, die uns auf Trab halten, sind es die Apps. Im Kopf sagen wir uns immer und immer wieder: „Nur noch ein Video, nur noch ein Video!“ Und dann sind es doch wieder zehn oder mehr. Es gibt aber auch wirklich immer ein noch tolleres Video und ein „Oh, das habe ich mir noch gar nicht angesehen, das wollte ich doch schon so lange machen.“ Das ist einfach zu verlockend und wir können den Angeboten der Apps einfach nicht widerstehen. Also bleiben wir länger wach, bis unser Handy irgendwann den Geist aufgibt, weil wir den Akku überstrapaziert haben. 

Ehrlich gesagt schalte ich so gut wie nie mein Handy völlig aus und ich kenne auch sonst niemanden, der das tut. Ich versuche aber trotzdem, nicht zu lange am Handy zu sein. Mir hilft der Schlafmodus. Man kann einstellen, wann er beginnt und wann er endet. Im Schlafmodus ist das Handy nicht aus, sodass der Wecker am nächsten Morgen immer noch klingeln kann. Aber Nachrichten und Anrufe werden nicht direkt angezeigt, sondern über Nacht in einer Nachrichtenleiste gesammelt. Denn wir sind ja schon sehr neugierig und wenn natürlich etwas ganz hell aufleuchtet, will man sofort aufs Handy starren und wissen, wer geschrieben hat. Also muss man ein wenig tricksen. Nach ähnlichem Prinzip funktioniert die Bildschirmzeit. Nach Bedarf kann man Zeiten pro Tag einstellen, wie lange man auf ausgewählten Apps unterwegs sein möchte. So zieht man sich selbst langsam zurück und kann, wenn es gut klappt, die Zeit immer weiter verkürzen.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.