Seit ich Vegetarierin bin, haben sich die unangenehmen Situationen in meinem Leben mindestens verdoppelt. Ich bin unabsichtlich mehr Leuten auf den Schlips getreten als jemals zuvor. Und das liegt vor allem an den oft unschuldig-unwissenden Fragen, die mir gestellt werden.
Von Zora Guenther, funky-Jugendreporterin
Zu Beginn meiner „Vegetarier-Karriere“ war ich tatsächlich nur Pescetarierin, jemand, der nur Fisch isst. Ich bezeichnete mich jedoch meistens als Vegetarierin, da erstens niemand etwas mit dem Begriff Pescetarier anfangen kann – verständlich –, und zweitens, weil mir dann Fragen wie: „Wieso isst du Fisch, aber kein Fleisch, hasst du etwa Fische?“ gestellt wurden. Dass es einfach nur etwas schwierig ist, sich direkt vom kompletten Fleischkonsum umzugewöhnen, schien niemandem plausibel. Am schlimmsten ist es jedoch mit der Standardfrage: Warum bist du eigentlich Vegetarierin? An sich eine komplett verständliche Nachfrage. Nur in der Situation, in der sie mir am meisten gestellt wird, ist sie ziemlich fehl am Platz. Und zwar am Esstisch, wenn ich das schon angerichtete Fleisch ablehne.
Für viele ist das jetzt eventuell unverständlich, deswegen will ich die Möglichkeiten, die mir in diesem Moment bleiben, kurz erläutern. Ich kann einen Monolog über Massentierhaltung, Tierverstümmelung und Kohlenstoffdioxidwerte beginnen und in sich langsam grotesk verziehende Gesichter blicken. Oder ich sage, dass ich einfach kein Fleisch mag. Das zweite kommt mir ein wenig wie eine Lüge vor, denn ich mag Fleisch. Sehr sogar. Nach der ersten Erklärung herrscht dann betroffene Stille, bis jemand sagt: Na ja, aber ich esse ja nicht so oft Fleisch und auch nur bio. Ja, denke ich dann, okay, danke fürs Zuhören und Ernstnehmen. Außerdem frage ich mich insgeheim, was sie denn erwartet haben.
Um des Friedens willen gebe ich ihnen dann das, was sie sich alle erhoffen, den „Veggie-Segen“. „Was für ein guter Anfang“, erwidere ich lächelnd und beiße beherzt von dem Stück Brokkoli ab, das scheinbar die Veggieversion des Hähnchenschenkels darstellt.
Zu Beginn meiner „Vegetarier-Karriere“ war ich tatsächlich nur Pescetarierin, jemand, der nur Fisch isst. Ich bezeichnete mich jedoch meistens als Vegetarierin, da erstens niemand etwas mit dem Begriff Pescetarier anfangen kann – verständlich –, und zweitens, weil mir dann Fragen wie: „Wieso isst du Fisch, aber kein Fleisch, hasst du etwa Fische?“ gestellt wurden. Dass es einfach nur etwas schwierig ist, sich direkt vom kompletten Fleischkonsum umzugewöhnen, schien niemandem plausibel. Am schlimmsten ist es jedoch mit der Standardfrage: Warum bist du eigentlich Vegetarierin? An sich eine komplett verständliche Nachfrage. Nur in der Situation, in der sie mir am meisten gestellt wird, ist sie ziemlich fehl am Platz. Und zwar am Esstisch, wenn ich das schon angerichtete Fleisch ablehne.
Für viele ist das jetzt eventuell unverständlich, deswegen will ich die Möglichkeiten, die mir in diesem Moment bleiben, kurz erläutern. Ich kann einen Monolog über Massentierhaltung, Tierverstümmelung und Kohlenstoffdioxidwerte beginnen und in sich langsam grotesk verziehende Gesichter blicken. Oder ich sage, dass ich einfach kein Fleisch mag. Das zweite kommt mir ein wenig wie eine Lüge vor, denn ich mag Fleisch. Sehr sogar. Nach der ersten Erklärung herrscht dann betroffene Stille, bis jemand sagt: Na ja, aber ich esse ja nicht so oft Fleisch und auch nur bio. Ja, denke ich dann, okay, danke fürs Zuhören und Ernstnehmen. Außerdem frage ich mich insgeheim, was sie denn erwartet haben.
Um des Friedens willen gebe ich ihnen dann das, was sie sich alle erhoffen, den „Veggie-Segen“. „Was für ein guter Anfang“, erwidere ich lächelnd und beiße beherzt von dem Stück Brokkoli ab, das scheinbar die Veggieversion des Hähnchenschenkels darstellt.