E-Scooter im Umweltcheck: Top oder Flop?

E-Scooter im Umweltcheck - bisher kein Mehrwert erkennbar.
Der umweltfreundliche Schein trügt: Unter dem Strich ersetzen die E-Scooter die umweltfreundlichen Fortbewegungsarten.
Seit Juni 2019 sind die E-Tretroller, auch E-Scooter genannt, in den Stadtzentren vieler deutscher Städte zu finden. Die Scooter sollten dafür sorgen, dass der CO2- Ausstoß insbesondere in Großstädten reduziert wird. Doch wie förderlich sind die Scooter wirklich?
Von Cosimo Nelting, funky-Jugendreporter NRW

Erste Studien des Umweltbundesamtes (UBA) zu Nutzung und Umweltfreundlichkeit der E-Scooter ergaben, dass diese in Innenstädten mit gut ausgebauten ÖPNV-Netzen sowie Strecken, die problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können, eher eine negative Auswirkung auf die Umweltbilanz haben. Denn in diesen Fällen werden die E-Roller anstelle der umweltfreundlicheren Varianten Laufen oder Fahrradfahren genutzt. Auch sonst wird der E-Scooter meist nicht wie ursprünglich gedacht als Ersatz zum Auto, sondern hauptsächlich von Jugendlichen zum Spaß genutzt.

Hier stellt sich das nächste Problem: Es ist nicht klar, ab welchem Alter man die E-Scooter überhaupt nutzen darf. Theoretisch fahren darf man sie bereits mit 14, der Vertrag, der mit dem Ausleihen eines Scooters einhergeht, kann jedoch nur von Volljährigen unterzeichnet werden. Ein weiteres Problem ist, dass es keine geregelte Vorschrift für das Abstellen nach dem Gebrauch der Scooter gibt. Dies führt dazu, dass die E-Roller oftmals mitten auf dem Bürgersteig oder vor Einfahrten stehen und manchmal auch liegen gelassen werden.

Wenn die Scooter tatsächlich als Autoersatz genutzt würden, so wäre der umweltförderliche Effekt deutlich. Im Moment ist er jedoch noch nicht erkennbar.

Cosimo zweifelt den positiven Effekt der Tretroller für die Umwelt an

Wenn die Scooter tatsächlich als Autoersatz  genutzt würden, so wäre der umweltförderliche Effekt deutlich. Im Moment ist er jedoch noch nicht erkennbar. Das resultiert unter anderem aus den in der Produktion der Akkus verwendeten Materialien sowie auch aus der geringen Lebensdauer sowohl der Roller als auch der verwendeten Akkus. Bei der Herstellung der sogenannten Lithium-Ionen-Akkus werden nämlich Kobalt, Nickel, Kupfer, Aluminium und andere Rohstoffe verwendet, welche oftmals schädlich für die Umwelt und den menschlichen Körper sind.

Ob die E-Roller mit diesen Voraussetzungen noch lange am Start bleiben, ist demnach äußerst fraglich. Sollte man jedoch für ein paar der verursachten Probleme eine Lösung finden, so ist es gut vorstellbar, dass die E-Scooter tatsächlich eine positive Auswirkung auf das Klima haben.
 

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.