Lisa und Lena
Interview

Lisa und Lena: „Die Aufregung geht nie weg“

Lisa und Lena sind mit 17 Jahren schon fast alte Hasen im Social-Media-Showbiz. Nun sind sie von TikTok zu YouTube gewechselt und erzählen warum.
Charleen Reinsch

Nachdem sie ihren Account auf der Social-Video-App TikTok gelöscht haben, ist es ruhig geworden um Lisa und Lena. Mehr als vier Monate haben ihre Fans quasi nichts von Deutschlands reichweitenstärksten Zwillingen gehört. Nun sind die 17-Jährigen zurück, mit einer eigenen Entertainmentshow auf YouTube.

Ihr seid zurück – das dürfte bei euren Fans für ein ziemliches Aufatmen gesorgt haben. Warum heißt eure neue Show „xLL“?

Lisa: Lustige Geschichte, das war nämlich nur der Arbeitstitel. Dann dachten wir, dass der eigentlich perfekt ist. „LL“ steht für Lisa und Lena und das „x“ dann immer für einen Künstler oder eben das Thema des Videos.

Es wird jede Woche ein neues Video geben. Dabei wechseln eure Formate „Snooze“, „Everytime“, „Remake“ und „Challenge“ – was erwartet eure Fans da jeweils?

Lisa: Viel! Auf jeden Fall Spaß, Unterhaltung, aber auch Ernsthaftes. In „Snooze“ sprechen wir mit Stars. Bei „Everytime“ gibt es Comedy-Videos. In „Remake“ gibt’s eine neue Choreo zu einem coolen Musikvideo. Und in „Challenge“ stellen wir uns krassen Aufgaben.

Lena: Genau, es wird richtig bunt. Also Unterhaltung, die Challenges machen echt Spaß. Dann Moderation und Interviews. „xLL“ ist ja ein Joke-Format. Wir versuchen einfach, die Leute zu unterhalten, aber auch Themen anzusprechen, die man nicht so kennt. Themen, die junge Leute vielleicht noch nicht mitbekommen haben.

Seit wann schwirrt die Idee zu einer eigenen Entertainmentshow schon in euren Köpfen herum?

Lisa: Eigentlich schon lange. Wir haben uns schon mal auf YouTube versucht, aber schnell gemerkt, dass wir damit nichts anfangen können. Wir konnten das einfach nicht und hatten immer riesigen Respekt vor YouTubern. Uns war dann klar, dass wenn wir etwas auf YouTube machen, muss es ein Showformat sein. Aber wir wussten nicht, wie wir es umsetzen sollen. Daher sind wir jetzt sehr dankbar, das mit Warner zusammen machen zu dürfen.

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Ihr seid ja nicht erst seit gestern berühmt. Hattet ihr trotzdem etwas Lampenfieber, als das erste „Remake“-Video online ging?

Lena: Auf jeden Fall! Ich glaube, das wird auch nie aufhören, weil man nie weiß, ob die Leute das, was wir machen, auch cool finden. Und den Weg, den wir eingeschlagen haben. Ich hab immer kleine Schmetterlinge im Bauch, freu mich aber auf jede neue Sache! Aber die Aufregung geht nie weg.

Lisa: Bei mir auch nicht. Man fragt sich immer, ob das gut ist, was man gemacht hat. Aber ich freue mich immer total auf die Rückmeldungen.

Apropos: Das erste Video hat bisher gut 191.000 Klicks. Wie zufrieden seid ihr bisher mit der Resonanz?

Lena: Richtig zufrieden. Wir haben echt coole Rückmeldungen bekommen. Uns ist es total wichtig, dass uns gefällt, was wir machen. Aber natürlich soll es auch den Leuten, die uns folgen, gefallen. Bisher ist das Feedback eigentlich nur positiv.

Selbst als Laie erkennt man, dass echt viel Arbeit in euren Videos steckt. Könnt ihr mal ein bisschen erklären, wie so ein Video entsteht? Was dafür alles passieren muss?

Lena: Erst mal ist da die Ideensammlung. Wir überlegen, was wir überhaupt machen wollen. Wenn die fertig ist, planen wir den Ablauf. Wir haben ja vier verschiedene Formate. Nehmen wir „Remake“ als Beispiel: Da ist es meistens so, dass man sich morgens trifft. Dann gehen wir in die Maske und werden gestylt. Und dann besprechen wir noch mal genau den Ablauf, bevor es losgeht.

Lisa: Wir fangen dann an zu drehen und besprechen zum Beispiel in der Mittagspause, wie es weitergeht. Aber ganz viel Zeit nimmt die Planung in Anspruch. Wir haben dafür eine WhatsApp-Gruppe. Da schreiben wir zum Beispiel rein, wenn wir eine Idee für eine Challenge haben. Dann überlegen wir, ob und wie man das umsetzen könnte. Es ist megacool, dann die Entwicklung einer Idee bis zur Umsetzung zu sehen.

„Wir haben eine Challenge mit den Lochis gemacht. Da war richtig Twinpower!

Lisa von Lisa und Lena gibt einen kleinen Ausblick, was in ihrer neuen YouTube-Show passieren wird.

Könnt ihr schon ein bisschen verraten, was uns in den nächsten Videos so erwarten wird?

Lisa: Klar. Wir haben eine Challenge mit den Lochis gemacht. Das war echt lustig. Da sind auch so viele witzige Unfälle passiert. Superwitzig. Da war richtig Twinpower! Und dann kommt bald „Everytime“. Da holen wir Memes ins echte Leben. Da wird auch ganz viel Schauspiel und Comedy drin sein.

Ihr wart jetzt über vier Monate quasi verschwunden. In der Zeit habt ihr ja sicher nicht nur an „xLL“ gearbeitet. Was habt ihr so gemacht?

Lisa: Es wird oft gesagt, wir hätten uns eine Pause genommen. Das stimmt so gar nicht. Wir haben einen ARD-Film gedreht. Da haben wir Nebenrollen. Der kommt bald raus. Außerdem haben wir eine Schuhkollektion designt. Und eine Kollektion für Tchibo. Es war viel zu tun. Davon hat man vielleicht nicht so viel mitbekommen. Weil Lena und ich gemerkt haben, dass wir einfach keine Influencer sind, die jeden Tag aus ihrem Leben berichten. Das ist nicht so unser Ding. Und jetzt kommt alles raus, woran wir die letzten Monate gearbeitet haben. „xLL“, der Film, die Kollektionen. Wir machen jetzt einfach die Dinge, die uns Spaß machen.

„Da stand dann: „Wollen Sie den Account wirklich löschen?“ Das war schon komisch. Ich dachte: Soll ich? Soll ich wirklich? Aber ja, es war die richtige Entscheidung.“

Lena von Lisa und Lena erzählt von dem Moment, als die beiden ihren TikTok-Account gelöscht haben.

Wie schwer ist es euch gefallen, euren TikTok-Account zu löschen?

Lisa: Mir nicht so sehr wie Lena. Wir wollten das aber so schnell wie möglich machen, weil wir einfach nicht mehr dahinterstanden. Wir hatten keinen Spaß mehr. Wir wollten nicht mehr. Es war aber auch ein bisschen verrückt, weil da stand, als wir den Account gelöscht haben, dass das ungefähr 30 Tage dauern kann. Und dann war alles auf einmal ganz schnell weg.

Lena: Wir haben das an Lisas Handy gemacht. Und dann habe ich mich bei mir eingeloggt und da stand dann: „Wollen Sie den Account wirklich löschen?“ Das war schon komisch. Ich dachte: Soll ich? Soll ich wirklich? Aber ja, es war die richtige Entscheidung.

Lisa: Für mich war es der beste Schritt ever. Ich bin dafür so dankbar. Und nur weitermachen, weil es Leute mögen? Das ist auch der falsche Schritt. Es wäre auch unfair gegenüber den Leuten, die es cool finden, weiterzumachen, obwohl wir eigentlich nicht mehr dahinterstehen. Da sind wir uns echt treu geblieben, wie ich finde.

Habt ihr Angst, alte Fans zu verlieren? Auch, weil „xLL“ ja nun auf Englisch ist? Vor allem junge Fans verstehen euch jetzt vielleicht nicht mehr?

Lisa: Ne, das nicht. Klar ist es schade, wenn sich Leute damit schwertun, was wir jetzt machen, und dass „xLL“ auf Englisch ist. Aber es ist die Weltsprache und es wäre unfair unseren englischen Fans gegenüber. Uns folgen Menschen aus der ganzen Welt. Auf Instagram haben wir mehr Follower aus Amerika als aus Deutschland. Wir wollen uns mit jedem verständigen können. Es wäre auch gemein, wenn wir „xLL“ auf Deutsch gemacht hätten, weil die uns dann nicht verstehen. Und wir wollen auch die Chance nutzen, so viele Menschen zu erreichen, wie wir können.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.