So langsam wird auch die Politik auf die aktuellen Probleme der Bahn aufmerksam. Doch was muss sich ändern, damit mehr Menschen auf die Bahn – und auch auf den Bus – umsteigen? Fünf Vorschläge.
1. Weg mit den Verkehrsverbünden!
In Deutschland gibt es 16 Bundesländer, also könnte man meinen, in Deutschland gibt es auch 16 Verkehrsverbünde, für jedes Land einen. Falsch gedacht. In Deutschland gibt es laut Bahn 28 Verkehrsverbünde – und es geht überhaupt nicht nach Bundesländern. Alleine in meinem Heimatland NRW gibt es vier Verkehrsverbünde.
Um die Probleme an diesem „Flickenteppich“ zu beschreiben, nenne ich ein konkrete Beispiel. Nehmen wir an man will mit dem RE7 vom Niederrhein – nehmen wir Krefeld – nach Westfalen – nehmen wir Rheine – fahren. Abgesehen davon, dass es vier (!) Stunden dauert, fährt man durch drei Verkehrsverbünde: Den VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), den VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) und den Westfalen Tarif.
Problem No. 1 dabei: Man braucht für jeden Verkehrsverbund ein neues Ticket, wenn man nicht das völlig überteuerte NRW-Ticket kaufen möchte. Problem No. 2: Es gibt andere Beförderungsbedingungen. Wenn man beispielsweise Erste Klasse fahren möchte oder sein Fahrrad mitnimmt, gibt es auch in dieser Hinsicht Unterschiede im Preis – wobei es beim Fahrrad schon eine relativ günstige Lösung gibt. Für nur fünf Euro, was vergleichsweise wenig ist, kann man mit seinem Fahrrad durch ganz NRW fahren. Problem No. 3: Die unterschiedlichen Preise. Im VRR kostet ein Kinder Ticket (bis 14 Jahre) beispielsweise 1,70 Euro, dasselbe kostet im VRS 3,58 Euro und im Westfalen-Tarif 6,50 Euro. Womit wir schon beim nächsten Problem wären …
2. Preise runter!
Während die Preise für Leute bis einschließlich 14 Jahren noch vergleichsweise in Ordnung sind, sind die Preise, die ab 15 Jahren folgen ziemlich unverschämt. Denn sobald man 15 wird, zahlt man zumindest im VRR knapp das Zehnfache, nämlich 15,70 Euro. Es kann doch nicht sein, dass jemand vom 14. auf das 15. Lebensjahr so viel teurer wird und vor allem für Jugendliche ist das deutlich zu viel.
Teilweise kommt man da günstiger nach Berlin, dem Flixtrain sei dank. Ab 9,90 Euro kann man die Strecke von Düsseldorf nach Berlin zurücklegen. Manche Tickets können auch über 70 Euro kosten. Das ist nicht nachvollziehbar. Also: Preise runter, egal ob durch weniger Mehrwertsteuer oder anderes, und – was auch toll wäre – für Transparenz sorgen, wie die Preis zustande kommen. Oder am besten: Zumindest den ÖPNV kostenlos machen.
3. Pünktlicher werden!
Laut Bahn kommen 77,2 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich. Das klingt jetzt erstmal viel – aber es bedeutet auch, dass etwa 23 Prozent der Züge im Fernverkehr zu spät kommen. Wobei es beim Fernverkehr immerhin noch Ersatz in Form von (Teil-)Rückerstattungen gibt. Außerdem fielen 2017 140.000 Züge aus. Das ist sehr ärgerlich, weil dann alle in den nächsten Zug gequetscht werden – kein angenehmes Erlebnis. Im Regionalverkehr waren laut MDR im Jahr 2018 immerhin 94,1 Prozent der Züge pünktlich. Wobei es je nach Bundesland auch andere Werte gibt. In Hamburg sind Züge am pünktlichsten (97,7 Prozent), in Bremen eher nicht so (86 Prozent). Trotz der guten Werte beim Regionalverkehr, wäre es schön, wenn die Pünktlichkeit allgemein höher läge.
4. Strecken ausbauen!
Gerade auf dem Land ist es im Moment viel zu schwer in andere Städte zu kommen. Ich selbst wohne in einer mittelgroßen Stadt, in der eher seltener ein Bus fährt. Aber es fahren täglich Busse. Wenn man dagegen in einen Stadtteil fährt, bei denen die meisten gerade mal eine Bushaltestelle haben, sieht es eher weniger gut aus. Auf dem Dorf kommt man kaum drum herum mit dem Auto zu fahren. Wobei es ja auch nicht viel Sinn macht einen Bus zu schicken, wenn keiner drin ist. Daher gibt es das Konzept des Anrufsammeltaxis, bei denen man anrufen kann, und dann ein „Taxibus“ fährt. Jedoch geht das auch nur dann, wenn auch ein Bus fährt. Daher müsste auch das Streckennetz ausgebaut werden. Beim Fernverkehr sollte es vor allem darum gehen, Strecken schneller zu machen und auch das Netz um Strecken ins Ausland zu erweitern. Stichwort: Nachtzüge.
5. Qualität verbessern!
Die Bahn hat verschiedene Mängel in der Qualität. Sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr. Vor allem im Regionalverkehr sind gerade bei Privatgesellschaften (wie Nordwestbahn oder Eurobahn) die Toiletten häufig defekt oder schmutzig. Das muss gelöst werden, egal ob durch mehr Personal oder anders. Auch die Beinfreiheit ist je nach Regionalverkehrsanbieter besser oder schlechter. Allgemein gibt es sehr große Unterschiede unter den Privatanbieter. Während es beispielsweise bei Abellio oder im NationalExpress kaum Gemecker über Qualität gebe, wie eine Studie herausfand, sind Fahrgäste mit der Nordwestbahn oder der Eurobahn eher unzufrieden. Im Fernverkehr gibt es häufig das Problem, dass ein Bordrestaurant fehlt, die Sitzplatzreservierungen nicht angezeigt werden oder die Klimaanlage ausfällt. Das macht keinen Spaß.
1. Weg mit den Verkehrsverbünden!
In Deutschland gibt es 16 Bundesländer, also könnte man meinen, in Deutschland gibt es auch 16 Verkehrsverbünde, für jedes Land einen. Falsch gedacht. In Deutschland gibt es laut Bahn 28 Verkehrsverbünde – und es geht überhaupt nicht nach Bundesländern. Alleine in meinem Heimatland NRW gibt es vier Verkehrsverbünde.
Um die Probleme an diesem „Flickenteppich“ zu beschreiben, nenne ich ein konkrete Beispiel. Nehmen wir an man will mit dem RE7 vom Niederrhein – nehmen wir Krefeld – nach Westfalen – nehmen wir Rheine – fahren. Abgesehen davon, dass es vier (!) Stunden dauert, fährt man durch drei Verkehrsverbünde: Den VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), den VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) und den Westfalen Tarif.
Problem No. 1 dabei: Man braucht für jeden Verkehrsverbund ein neues Ticket, wenn man nicht das völlig überteuerte NRW-Ticket kaufen möchte. Problem No. 2: Es gibt andere Beförderungsbedingungen. Wenn man beispielsweise Erste Klasse fahren möchte oder sein Fahrrad mitnimmt, gibt es auch in dieser Hinsicht Unterschiede im Preis – wobei es beim Fahrrad schon eine relativ günstige Lösung gibt. Für nur fünf Euro, was vergleichsweise wenig ist, kann man mit seinem Fahrrad durch ganz NRW fahren. Problem No. 3: Die unterschiedlichen Preise. Im VRR kostet ein Kinder Ticket (bis 14 Jahre) beispielsweise 1,70 Euro, dasselbe kostet im VRS 3,58 Euro und im Westfalen-Tarif 6,50 Euro. Womit wir schon beim nächsten Problem wären …
2. Preise runter!
Während die Preise für Leute bis einschließlich 14 Jahren noch vergleichsweise in Ordnung sind, sind die Preise, die ab 15 Jahren folgen ziemlich unverschämt. Denn sobald man 15 wird, zahlt man zumindest im VRR knapp das Zehnfache, nämlich 15,70 Euro. Es kann doch nicht sein, dass jemand vom 14. auf das 15. Lebensjahr so viel teurer wird und vor allem für Jugendliche ist das deutlich zu viel.
Teilweise kommt man da günstiger nach Berlin, dem Flixtrain sei dank. Ab 9,90 Euro kann man die Strecke von Düsseldorf nach Berlin zurücklegen. Manche Tickets können auch über 70 Euro kosten. Das ist nicht nachvollziehbar. Also: Preise runter, egal ob durch weniger Mehrwertsteuer oder anderes, und – was auch toll wäre – für Transparenz sorgen, wie die Preis zustande kommen. Oder am besten: Zumindest den ÖPNV kostenlos machen.
3. Pünktlicher werden!
Laut Bahn kommen 77,2 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich. Das klingt jetzt erstmal viel – aber es bedeutet auch, dass etwa 23 Prozent der Züge im Fernverkehr zu spät kommen. Wobei es beim Fernverkehr immerhin noch Ersatz in Form von (Teil-)Rückerstattungen gibt. Außerdem fielen 2017 140.000 Züge aus. Das ist sehr ärgerlich, weil dann alle in den nächsten Zug gequetscht werden – kein angenehmes Erlebnis. Im Regionalverkehr waren laut MDR im Jahr 2018 immerhin 94,1 Prozent der Züge pünktlich. Wobei es je nach Bundesland auch andere Werte gibt. In Hamburg sind Züge am pünktlichsten (97,7 Prozent), in Bremen eher nicht so (86 Prozent). Trotz der guten Werte beim Regionalverkehr, wäre es schön, wenn die Pünktlichkeit allgemein höher läge.
4. Strecken ausbauen!
Gerade auf dem Land ist es im Moment viel zu schwer in andere Städte zu kommen. Ich selbst wohne in einer mittelgroßen Stadt, in der eher seltener ein Bus fährt. Aber es fahren täglich Busse. Wenn man dagegen in einen Stadtteil fährt, bei denen die meisten gerade mal eine Bushaltestelle haben, sieht es eher weniger gut aus. Auf dem Dorf kommt man kaum drum herum mit dem Auto zu fahren. Wobei es ja auch nicht viel Sinn macht einen Bus zu schicken, wenn keiner drin ist. Daher gibt es das Konzept des Anrufsammeltaxis, bei denen man anrufen kann, und dann ein „Taxibus“ fährt. Jedoch geht das auch nur dann, wenn auch ein Bus fährt. Daher müsste auch das Streckennetz ausgebaut werden. Beim Fernverkehr sollte es vor allem darum gehen, Strecken schneller zu machen und auch das Netz um Strecken ins Ausland zu erweitern. Stichwort: Nachtzüge.
5. Qualität verbessern!
Die Bahn hat verschiedene Mängel in der Qualität. Sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr. Vor allem im Regionalverkehr sind gerade bei Privatgesellschaften (wie Nordwestbahn oder Eurobahn) die Toiletten häufig defekt oder schmutzig. Das muss gelöst werden, egal ob durch mehr Personal oder anders. Auch die Beinfreiheit ist je nach Regionalverkehrsanbieter besser oder schlechter. Allgemein gibt es sehr große Unterschiede unter den Privatanbieter. Während es beispielsweise bei Abellio oder im NationalExpress kaum Gemecker über Qualität gebe, wie eine Studie herausfand, sind Fahrgäste mit der Nordwestbahn oder der Eurobahn eher unzufrieden. Im Fernverkehr gibt es häufig das Problem, dass ein Bordrestaurant fehlt, die Sitzplatzreservierungen nicht angezeigt werden oder die Klimaanlage ausfällt. Das macht keinen Spaß.