Reingehört: „Könnten Augen alles sehen“ von Lina Maly

Lina Maly steht im Eis.
Passend zum Sound steht Lina Maly für das Shooting im Eis.

Sie kokettiert mit dem Leid. Lina Maly bringt ihr zweites Album „Könnten Augen alles sehen“ raus und bringt uns damit den Soundtrack für den Winter.

Von Laura Patz

Dass die 22-jährige Lina Maly nachdenklich ist, verheimlicht sie kaum. Zehn der elf Lieder auf ihrem zweiten Album zelebrieren die Heimatlosigkeit, das Vermissen, den Abschied, die Abkapselung und alles leicht Düstere. „Könnten Augen alles sehen“ erschien am 2. August, obwohl es aber eher der Soundtrack einer einsamen Winternacht ist. Lina Maly stellt in den oft choralhaften Balladen überraschend poppigen Beats bedeutungsschwangere Metaphern und Synästhesien gegenüber.

„Könnten Augen alles sehen“ ist am 2. August bei Warner Music erschienen.

Einige Stilmittel erinnern an die eigenen ersten Versuche, ein Gedicht zu schreiben. Sicher holen auch Verse wie „Ich will jahrelang nur schlafen“ oder „Schnee fällt von allein“ eine bestimmte Zielgruppe ab. Allerdings vermisst man auf „Könnten Augen alles sehen“ die Stärke, die die Liedermacherin selbst angekündigt hat. Ein Ausreißer ist „Ich freue mich“. Zwar geht es auch hier um ein Ende, aber die sich wiederholenden „Whoo“-Rufe im Lied wirken auch beim Zuhören wie ein Haufen Wackersteine, die einem vom Herzen fallenLina Maly „Könnten Augen alles sehen“.

lächelndes Emoji

Unsere Meinung: Der Soundtrack für den Winter, der auch dieses Jahr kommen wird.

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