Will Smith in der Neuverfilmung von Aladdin. Foto: picture alliance/ Everett Collection
Disney war lange Zeit für seine liebevoll gestalteten Zeichentrickfilme bekannt. Seit einigen Jahren geht der Trend jedoch hin zu Realverfilmungen. Nicht alle Fans sind von den Remakes begeistert.
Von Katharina Warnecke Soto
In letzter Zeit überschwemmt Disney die Kinoleinwände förmlich mit einer Welle neu aufpolierter Versionen altbekannter Klassiker. Aus Zeichentrick wird Realfilm: „Maleficent“, „The Jungle Book“, „Die Schöne und das Biest“, „Mary Poppins’ Rückkehr“ und „Dumbo“ sind nur einige Beispiele der vergangenen Jahre. Von schillernden Kostümen und vielseitigen Kulissen bis zu renommierten Besetzungen und feinster, mit Animations- und Greenscreentechnik nachbearbeiteter Disney-Magie lässt der Mäusekonzern nichts zu wünschen übrig. Von Hand gezeichnet wird kaum noch, in einem nicht gerade geradlinigen Prozess hat Disney unter anderem den Konkurrenten Pixar gekauft, um nahezu vollständig auf Computeranimation umzupolen.
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Diese Entscheidung scheint aber keine negativen Spuren hinterlassen zu haben, wie etwa die Oscar-Nominierung von 2015 für das beste Kostümdesign der farbenfrohen, glänzenden Kleider Cinderellas und der Gewinn des begehrten Preises 2017 für die besten visuellen Effekte bei der Gestaltung der indischen Urwaldlandschaften und deren tierischer Bewohner in „The Junglebook“ beweisen.
Fans können sich oft nicht auf die Realverfilmungen einlassen
Jedoch fällt es Zuschauern oft schwer, sich für neue Interpretationen ihrer Lieblingsfilme zu öffnen und anfängliche Zweifel zu ignorieren: Sind Neuverfilmungen es wert, sich auf sie einzulassen, oder sollte man lieber am Original festhalten? Die Neuerzählungen ermöglichen die Beleuchtung bisher unangetasteter Perspektiven. Beispielsweise erfährt man in „Maleficent“ erstmals den Hintergrund der düsteren Absichten der Fee und auch die geplante Produktion „Cruella“ folgt diesem neuen Weg in das Reich der Disney-Bösewichte.
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Andererseits kommt hier die Frage nach der Originalität auf: Sind Filmemachern, die zu bereits durchgekautem Stoff greifen, schlicht die Ideen ausgegangen? Filme wie „Was Männer wollen“, offenbar gedacht als Remake der Liebeskomödie „Was Frauen wollen“ aus dem Jahr 2000, scheinen das zu bestätigen. Die Protagonistin kann plötzlich die Gedanken des anderen Geschlechts lesen – anders als damals bei Mel Gibson hat das nichts mit einem Unfall mit dem Föhn im Badezimmer zu tun, sondern wird durch einen mit Drogen versetzten Drink einer dubiosen Hellseherin bewirkt. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine einfacher gestrickte Nachahmung des charmanten Originals handelt.
Genauso erzielte der nun weiblich besetzte „Ghostbusters“-Film von 2016 eher gemischte Kritiken. Doch die Jüngeren, die mit dem Original aus den 80ern nicht vertraut waren, schienen zu erkennen, dass man Originale und Neuverfilmungen immer noch als zwei eigenständige Filme betrachten muss.
So objektiv können bekennende Fans eines bestimmten Klassikers natürlich schwer sein. Für sie wirken die Veränderungen im kürzlich erschienenen „Dumbo“-Remake von Tim Burton eher enttäuschend, standen dort doch plötzlich die im Original nicht vorkommenden Kinder und deren aus dem Krieg zurückkehrender Vater im Mittelpunkt.
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Die momentan im Kino laufende Disney-Realverfilmung „Aladdin“ und auch der demnächst anlaufende „König der Löwen“ bieten wiederum eine wunderbare Ausrede, um sich alten Kindheitserinnerungen hinzugeben und sich von vertrauten Liedern in frischer Gestalt mitreißen zu lassen.
Es wird neu aufgelegt, was sich gut verkauft
Schon erzählte Geschichten anders aufzugreifen, ist in Hollywood letztendlich ja kein wirklich neues Konzept, wie zahlreiche, über Jahrzehnte verstreute „King Kong“- und „Godzilla“-Verfilmungen zeigen. Interessante Handlungen und echte Klassiker sind nun einmal selten. Und, wie man am Kontrast von fehlgeschlagenen Kopien und lohnenswerten Remakes erkennen kann, hat jede gelungene Umsetzung einer guten Idee eben eine gewisse Einzigartigkeit an sich. Das ist die Voraussetzung für jeden Film – ob Original oder Remake –, um so schnell nicht in Vergessenheit zu geraten.
In letzter Zeit überschwemmt Disney die Kinoleinwände förmlich mit einer Welle neu aufpolierter Versionen altbekannter Klassiker. Aus Zeichentrick wird Realfilm: „Maleficent“, „The Jungle Book“, „Die Schöne und das Biest“, „Mary Poppins’ Rückkehr“ und „Dumbo“ sind nur einige Beispiele der vergangenen Jahre. Von schillernden Kostümen und vielseitigen Kulissen bis zu renommierten Besetzungen und feinster, mit Animations- und Greenscreentechnik nachbearbeiteter Disney-Magie lässt der Mäusekonzern nichts zu wünschen übrig. Von Hand gezeichnet wird kaum noch, in einem nicht gerade geradlinigen Prozess hat Disney unter anderem den Konkurrenten Pixar gekauft, um nahezu vollständig auf Computeranimation umzupolen.
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Diese Entscheidung scheint aber keine negativen Spuren hinterlassen zu haben, wie etwa die Oscar-Nominierung von 2015 für das beste Kostümdesign der farbenfrohen, glänzenden Kleider Cinderellas und der Gewinn des begehrten Preises 2017 für die besten visuellen Effekte bei der Gestaltung der indischen Urwaldlandschaften und deren tierischer Bewohner in „The Junglebook“ beweisen.
Fans können sich oft nicht auf die Realverfilmungen einlassen
Jedoch fällt es Zuschauern oft schwer, sich für neue Interpretationen ihrer Lieblingsfilme zu öffnen und anfängliche Zweifel zu ignorieren: Sind Neuverfilmungen es wert, sich auf sie einzulassen, oder sollte man lieber am Original festhalten? Die Neuerzählungen ermöglichen die Beleuchtung bisher unangetasteter Perspektiven. Beispielsweise erfährt man in „Maleficent“ erstmals den Hintergrund der düsteren Absichten der Fee und auch die geplante Produktion „Cruella“ folgt diesem neuen Weg in das Reich der Disney-Bösewichte.
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Andererseits kommt hier die Frage nach der Originalität auf: Sind Filmemachern, die zu bereits durchgekautem Stoff greifen, schlicht die Ideen ausgegangen? Filme wie „Was Männer wollen“, offenbar gedacht als Remake der Liebeskomödie „Was Frauen wollen“ aus dem Jahr 2000, scheinen das zu bestätigen. Die Protagonistin kann plötzlich die Gedanken des anderen Geschlechts lesen – anders als damals bei Mel Gibson hat das nichts mit einem Unfall mit dem Föhn im Badezimmer zu tun, sondern wird durch einen mit Drogen versetzten Drink einer dubiosen Hellseherin bewirkt. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine einfacher gestrickte Nachahmung des charmanten Originals handelt.
Genauso erzielte der nun weiblich besetzte „Ghostbusters“-Film von 2016 eher gemischte Kritiken. Doch die Jüngeren, die mit dem Original aus den 80ern nicht vertraut waren, schienen zu erkennen, dass man Originale und Neuverfilmungen immer noch als zwei eigenständige Filme betrachten muss.
So objektiv können bekennende Fans eines bestimmten Klassikers natürlich schwer sein. Für sie wirken die Veränderungen im kürzlich erschienenen „Dumbo“-Remake von Tim Burton eher enttäuschend, standen dort doch plötzlich die im Original nicht vorkommenden Kinder und deren aus dem Krieg zurückkehrender Vater im Mittelpunkt.
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Die momentan im Kino laufende Disney-Realverfilmung „Aladdin“ und auch der demnächst anlaufende „König der Löwen“ bieten wiederum eine wunderbare Ausrede, um sich alten Kindheitserinnerungen hinzugeben und sich von vertrauten Liedern in frischer Gestalt mitreißen zu lassen.
Es wird neu aufgelegt, was sich gut verkauft
Schon erzählte Geschichten anders aufzugreifen, ist in Hollywood letztendlich ja kein wirklich neues Konzept, wie zahlreiche, über Jahrzehnte verstreute „King Kong“- und „Godzilla“-Verfilmungen zeigen. Interessante Handlungen und echte Klassiker sind nun einmal selten. Und, wie man am Kontrast von fehlgeschlagenen Kopien und lohnenswerten Remakes erkennen kann, hat jede gelungene Umsetzung einer guten Idee eben eine gewisse Einzigartigkeit an sich. Das ist die Voraussetzung für jeden Film – ob Original oder Remake –, um so schnell nicht in Vergessenheit zu geraten.