Haare ab für einen guten Zweck

Eine Frau lässt sich die Haare schneiden (c) Getty Images
Haare zum Zopf und ab damit – ungefähr so einfach geht es Haare zu spenden.
Woher kommen die Haare für Echthaarperücken? Zum Teil von Leuten wie dir und mir, die ihre Haare direkt beim Friseur spenden. So funktioniert das.
Von Annalena Schwobe

Das Haar zählt bei vielen Menschen, vor allem bei Frauen, als Schönheitsideal. Durch Krankheit, Gendefekte oder Chemotherapien kann es jedoch passieren, dass die Haare ausfallen. Eine Echthaarperücke kann in diesen Situationen für die Betroffenen eine große seelische Stütze sein, um sich in ihrem Körper wieder etwas wohler zu fühlen. Doch woher kommen die Haare, die für solch eine Perücke verwendet werden? Und wie kann man sich vielleicht sogar selbst daran beteiligen?

Neben der Deutschen Krebshilfe und der Kinderkrebsstiftung gibt es in ganz Deutschland zahlreiche Organisationen, die sich dafür einsetzen, den Erkrankten mit Perücken ein schöneres Leben zu gestalten. Etwa der Verein Haarfee oder der Bundesverband der Zweithaarspezialisten mit seiner Aktion Rapunzel.

Haare spenden ist so einfach wie einen Friseurtermin machen

Auch auf der Seite haare-spenden.de kann Betroffenen helfen. Hier werden unter dem Motto: „Schnipp schnapp … gute Tat! Spende dein Haar!“ Echthaarperücken hergestellt. Der Preis solch einer Perücke liegt zwischen 2000 Euro bis 4000 Euro. Dieser wird aber teilweise von der Krankenkasse übernommen. Ist der Patient unter 18 Jahren, so bekommt er die Perücke sogar ohne Zuzahlungen zu Verfügung gestellt.

Der Prozess der Spende ist ganz einfach. Auf der Internetseite werden bereits zahlreiche Partner des Projektes angegeben. Dabei handelt es sich um Friseursalons in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, bei denen man sein abgeschnittenes Haar sofort als Spende zurücklassen kann.

Es geht auch als Zopf per Post

Natürlich kann es auch sein, dass es nicht funktioniert, da sich in der näheren Umgebung keiner dieser Partner befindet. Aber auch dafür bietet die Seite eine Lösung. Durch das Ausfüllen eines Online-Formulars kann man nämlich seine Spende der Organisation auch per Post zukommen zu lassen. Das Haar sollte dabei gebündelt als Zopf und mit mehreren Gummis gesichert in den Briefumschlag gelegt werden. Als Versicherung, dass das Haar auch wirklich angekommen ist, erhält man eine personalisierte Bestätigungsmail.

Eine Spende ist ab einer Zopflänge von 25 Zentimetern möglich, ab 30 Zentimetern wird noch ein zusätzlicher Geldbetrag von der Firma an verschiedene Hilfsorganisationen gespendet. Hierbei gilt: Je länger und schwerer der Zopf, desto höher die Spende. Das Wichtigste ist, dass es sich ausschließlich um gesundes, gepflegtes und parasitenfreies Haar handelt. So konnten bereits im letzten Jahr über 80.000 Euro gespendet und allein in diesem Jahr schon mehr als 20 Perücken zuzahlungsfrei übergeben werden.

Titelbild: Getty Images

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