Streamingdienste für Serien und Filme sind gerade bei jungen Leuten extrem beliebt. Langfristig werden sie das lineare Fernsehen ablösen.
Von Cosimo Nelting
„Anbieter wie Netflix werden aller Voraussicht nach scheitern!“ Dies waren die Worte von Helmut Thoma, dem ehemaligen Medienmanager von RTL, im Interview mit der DPA. Außerdem verkündete er während des Interviews, dass es falsch sei, das Fernsehen abzuschreiben, sondern dass es ganz im Gegenteil noch eine große Zukunft vor sich habe. Insbesondere Virtual Reality werde ganz neue Dimensionen eröffnen. Es sei jedoch zu erwarten, dass Deutschland dabei zurückbliebe, da es dafür einfach nicht die nötige Innovation gäbe. Außerdem möchten viele Zuschauer nicht auf Nachrichtensendungen und Magazine verzichten, und diese gibt es bei Anbietern wie Netflix nun einmal nicht.
Im Gegensatz zu Helmut Thoma bin ich jedoch nicht der Meinung, dass man Netflix und andere Streaming-Portale einfach so abschreiben sollte. Denn obwohl sich zwar nicht mehr so viele Leute einen Account neu erstellen wie früher, erfreut sich, ich bleibe mal beim Beispiel, Netflix sehr großer Beliebtheit. Netflix hat uns Möglichkeiten eröffnet, die das Fernsehen so nie geboten hat. Denn es ist nun mal sehr viel einfacher, Netflix anzuschalten und die Serie zu gucken, die man möchte, anstatt seine Serien immer nur an bestimmten Tagen, zu bestimmten Zeiten zu gucken. Dasselbe gilt natürlich auch für Filme. Zudem haben die Streaming-Portale eine sehr viel größere Auswahl. Und wer einmal verwöhnt ist, der will nicht mehr zurückstecken können.
Was neue Technik wie Virtual Reality angeht, so sagte Thoma ja bereits selbst, dass diese das Fernsehen zwar weiterentwickeln könne, dies in Deutschland jedoch wahrscheinlich nicht groß umgesetzt werden würde. Da Netflix jedoch ein amerikanisches Unternehmen ist, halte ich es für gut möglich, dass Netflix sich diese Technik zuerst zunutze macht.
Und was die Nachrichten angeht, so stimmt es zwar, dass man die nicht bei Netflix ansehen kann. Aber nach einer Studie der Vodafone Stiftung Deutschland im Jahr 2018 nutzen nur 16 Prozent der Jungen und 18 Prozent der Mädchen zwischen 14 und 24 Jahren das Fernsehen als Informationsquelle für gesellschaftliche und politische Themen. 38 Prozent der Jungen und 20 Prozent der Mädchen nutzen hierfür das Internet. Aber, und nun kommt es, dennoch sehen die meisten die Tagesschau der ARD als das vertrauenswürdigste Nachrichtenangebot. Das geht sowohl aus der JIM-Studie 2018 als auch aus der Veröffentlichung Media Perspektiven 12/2018 hervor.
Ich glaube, Herr Thoma hat seine Rechnung ohne die Jugend gemacht. Netflix und seine Verwandten werden so schnell nicht sterben.
Titelbild: Netflix
„Anbieter wie Netflix werden aller Voraussicht nach scheitern!“ Dies waren die Worte von Helmut Thoma, dem ehemaligen Medienmanager von RTL, im Interview mit der DPA. Außerdem verkündete er während des Interviews, dass es falsch sei, das Fernsehen abzuschreiben, sondern dass es ganz im Gegenteil noch eine große Zukunft vor sich habe. Insbesondere Virtual Reality werde ganz neue Dimensionen eröffnen. Es sei jedoch zu erwarten, dass Deutschland dabei zurückbliebe, da es dafür einfach nicht die nötige Innovation gäbe. Außerdem möchten viele Zuschauer nicht auf Nachrichtensendungen und Magazine verzichten, und diese gibt es bei Anbietern wie Netflix nun einmal nicht.
Im Gegensatz zu Helmut Thoma bin ich jedoch nicht der Meinung, dass man Netflix und andere Streaming-Portale einfach so abschreiben sollte. Denn obwohl sich zwar nicht mehr so viele Leute einen Account neu erstellen wie früher, erfreut sich, ich bleibe mal beim Beispiel, Netflix sehr großer Beliebtheit. Netflix hat uns Möglichkeiten eröffnet, die das Fernsehen so nie geboten hat. Denn es ist nun mal sehr viel einfacher, Netflix anzuschalten und die Serie zu gucken, die man möchte, anstatt seine Serien immer nur an bestimmten Tagen, zu bestimmten Zeiten zu gucken. Dasselbe gilt natürlich auch für Filme. Zudem haben die Streaming-Portale eine sehr viel größere Auswahl. Und wer einmal verwöhnt ist, der will nicht mehr zurückstecken können.
Was neue Technik wie Virtual Reality angeht, so sagte Thoma ja bereits selbst, dass diese das Fernsehen zwar weiterentwickeln könne, dies in Deutschland jedoch wahrscheinlich nicht groß umgesetzt werden würde. Da Netflix jedoch ein amerikanisches Unternehmen ist, halte ich es für gut möglich, dass Netflix sich diese Technik zuerst zunutze macht.
Und was die Nachrichten angeht, so stimmt es zwar, dass man die nicht bei Netflix ansehen kann. Aber nach einer Studie der Vodafone Stiftung Deutschland im Jahr 2018 nutzen nur 16 Prozent der Jungen und 18 Prozent der Mädchen zwischen 14 und 24 Jahren das Fernsehen als Informationsquelle für gesellschaftliche und politische Themen. 38 Prozent der Jungen und 20 Prozent der Mädchen nutzen hierfür das Internet. Aber, und nun kommt es, dennoch sehen die meisten die Tagesschau der ARD als das vertrauenswürdigste Nachrichtenangebot. Das geht sowohl aus der JIM-Studie 2018 als auch aus der Veröffentlichung Media Perspektiven 12/2018 hervor.
Ich glaube, Herr Thoma hat seine Rechnung ohne die Jugend gemacht. Netflix und seine Verwandten werden so schnell nicht sterben.