Reingelesen: Ava Reed – „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.“

Ausschnitt des Buchcovers von "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" (c) ueberreuter
(c) ueberreuter
Von ernsten Themen, Depressionen, Panikattacken und unheilbaren Krankheiten, handelt das neue Buch der Buchbloggerin und Autorin Ava Reed. Verfeinert wurde es durch Zeichnungen und handgeschriebene Tagebucheinträge.
Von Marti Mlodzian

Leni hat ein glückliches und gesundes Leben. Sie hat tolle Freunde und ist in ihrem letzten Jahr vor dem Abschluss. Doch dann übergibt sie sich eines Tages in der Schule – ihr Arzt setzt auf Magen-Darm-Probleme. Doch als sich das und andere Symptome wiederholen, besucht sie einen Psychotherapeuten – Diagnose: Depression. Er ordnet einen stationären Aufenthalt an. Dabei lernt sie Matti kennen, der sich wegen seiner unheilbaren Krankheit, bei der man keine Schmerzen spürt, geritzt hat. Gemeinsam treten sie eine Reise an, die keiner von beiden geplant hatte …

cover des Buches "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" von Ava Reed (c) ueberreuter
„Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ ist am 15. Februar 2019 im Ueberreuter Verlag erschienen. (c) ueberreuter

Ava Reed hat Erfahrung. Und nicht nur Schreiberfahrung. Sie selbst litt unter Panikattacken und Depressionen, wie sie im Vor- und Nachwort berichtet. Und ihr Buch soll eine Nachricht an alle selbst leidenden Personen und deren Familie und Freunde sein: Gebt nicht auf! Das bringt sie in ihrem Buch auch wirklich gut rüber. Sie schreibt sehr gefühlvoll und schafft es den Leser ein Stück weit in die Psyche der beiden Protagonisten zu führen. Sie schildert den gesamten Leidensweg von Leni: Angefangen bei harmloser Prüfungsangst, über Panikattacken zu Angst vor der Angst und Depressionen. Sie gibt einen Einblick in das Leben von Betroffenen, der, meiner Meinung nach, so in einem neutralen Sachbuch, nicht rübergekommen wäre. Sie nutzt das Jugendbuch quasi als Vermittler für wichtige und ernste Themen.

Nicht nur das Thema ist aus meiner Perspektive unfassbar wichtig, sondern auch Schreibstil und Orte sind gut durchdacht. Man merkt Ava Reed ihre Erfahrung im Schreiben an. Besonders zeichnet sich das unter anderem dadurch aus, dass sie Gefühle oft mit besonders gut gewählten Wörtern umschreibt. Wenn man das Buch weglegt, hat man den dringenden Drang zu erfahren, wie es weitergeht. Doch einige Kapitel muss man erst einmal „verdauen“, bevor man weiterliest.

Unsere Meinung: Gut geschriebenes Jugendbuch, das den Fokus auf ein sonst in diesem Bereich eher weniger breit ausgeführtem Thema wirft!

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.