Interview

„Unser Ziel ist, Thüringen mehr Kunst und Kultur zu bringen“

Poetry-Slammer Friedrich
Friedrich Herrmann steht gerne auf der Bühne
Friedrich Herrmann ist Poetry-Slammer  und aktiv im Thüringer Highslammer e. V.. Wir trafen ihn zum Gespräch über seine Visionen.
Von Friederike Keil

Der Thüringer Highslammer e. V. befasst sich mit der Kunst des Poetry-Slams und veranstaltet verschiedene Events in ganz Thüringen. Am 5. Februar 2019 feierten die Slammer den zweiten Geburtstag ihrer Veranstaltungsreihe „Spill the beans“ im Erfurter Café „Franz Mehlhose“. Zu diesem Anlass traf ich mich mit dem Organisator und Bühnenautor Friedrich Herrmann, der für den Verein aktiv ist.

Poetry-Slammer Friedrich
Friedrich Herrmann ist von Beruf Poetry-Slammer (c) Jakob Kielgaß

Du hast den Wettbewerb nicht nur organisiert, sondern auch noch moderiert. Was zählt noch zu deinen Aufgaben?

Ich habe die Veranstaltung „Spill the beans“ vor zwei Jahren eingeführt. Meine Idee war es, ein monatliches Event zu veranstalten, und niemand glaubte daran, dass es sich rentiert. Und heute gibt es schon die 20. Veranstaltung!
Manchmal stehe ich auch selbst als Slammer auf der Bühne und biete Workshops an, beispielsweise für Schulklassen. Eine unserer Newcomerinnen nahm an einem der Workshops teil und stellt nun mit 15 Jahren (!) ihren ersten Text auf der Bühne vor.

Wie bist du auf Poetry-Slam gekommen? Es ist ja noch ein relativ ungewöhnliches Hobby, in deinem Fall sogar Beruf.

Vor einigen Jahren habe ich einen Poetry-Slam in Jena besucht. Dort stand Christian Meyer auf der Bühne, der heute im Fernsehen tätig ist, und inspirierte mich.

Welches Ziel setzt sich der Verein und du dir selbst? Was möchtet ihr erreichen?

Immer mehr junge Leute ziehen aus Thüringen weg. Unser Ziel ist es, Thüringen mehr Kunst und Kultur zu bringen, um einen Anreiz zu schaffen, hierzubleiben. Bei unseren Veranstaltungen achten wir auch immer darauf, etablierte Künstler und Newcomer einzuladen, um den Wettbewerb mehr zu verbreitern und neue mögliche Talente zu motivieren.

Was braucht man denn deiner Meinung nach, um ein Slammer zu sein? Und wie wird man einer?

Definitiv braucht man Lust auf die Bühne. Und natürlich ein gewisses Mitteilungsbedürfnis. Für mich ist Poetry-Slam ein Netzwerk aus Menschen mit Bühnenliebe und guten Texten. Wen das reizt, kann sich gern über die sozialen Netzwerke oder unsere Website melden. Wir freuen uns immer über neue Slammer!

Gibt es ein persönliches Veranstaltungshighlight, das ihr dieses Jahr geplant habt?

Am 5. März 2019 findet aus Anlass meines 30. Geburtstags ein riesiger Poetry-Slam statt. Wieder hier im Café Franz Mehlhose gemeinsam mit 30 Künstlern! Das wird eine Herausforderung, aber für mich ist das ein Highlight, das man nicht verpassen sollte!

Titelbild: PhotoJunge

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.