Ein schwarzer Tag für die Frauenrechte: Am 9. August entschied sich der argentinische Senat gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Auch in Deutschland werden Abtreibungen noch kriminalisiert.
Von Ema Klahn
Der Senat in Argentinien hat gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gestimmt. Obwohl die Abgeordnetenkammer bereits zugestimmt hatte, bleiben Abtreibungen in dem südamerikanischen Land damit nur erlaubt, wenn die Schwangere in Lebensgefahr schwebt oder vergewaltigt wurde. Ein schwarzer Tag für die Frauenrechte.
Der Streit um Abtreibungen ist bei Weitem kein neuer. Seit fast hundert Jahren spaltet das Thema die Gesellschaft, und das auch bei uns. Obwohl in Deutschland Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche geduldet werden, gibt es einen Paragrafen, der Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen in der Öffentlichkeit in bestimmten Fällen bestraft – dann, wenn sie aus Sicht des Klägers werblich sind.
Frauen zu informieren, ist strafbar
So wurde die Ärztin Kristina Hänel 2017 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf der Webseite ihrer Praxis über die Durchführung von Abtreibungen informiert hatte. Sie ging dagegen in Berufung, das Verfahren beginnt am 6. September und könnte bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen.
Argumente der Gegner sind beispielsweise, dass das ungeborene Leben schützenswert ist. Sie stellen Abtreibung als Mord dar. Mit dieser Argumentation stellen sie die Rechte des Babys über die Rechte der Frau. Den schwangeren Frauen wird durch ein Abtreibungsverbot die Möglichkeit genommen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Dabei hat jeder Mensch das Recht, ganz allein zu bestimmen, was mit dem eigenen Körper geschieht!
Außerdem: Wenn eine Frau unbedingt abtreiben will, macht sie das sowieso. Entweder, indem sie in ein Land reist, wo Abtreibungen erlaubt sind, oder illegal im eigenen Land. Letzteres ist mitunter lebensgefährlich. Und genau dazu werden die Frauen in Argentinien nun weiterhin gezwungen sein, wenn sie ihr Kind abtreiben wollen.
Titelbild: Eine junge Frau demonstriert am 7. August 2018 vor dem Sitz des Senats in Buenos Aires, Argentinien, für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. (c) dpa
Ein schwarzer Tag für die Frauenrechte: Am 9. August entschied sich der argentinische Senat gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Auch in Deutschland werden Abtreibungen noch kriminalisiert.
Von Ema Klahn
Der Senat in Argentinien hat gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gestimmt. Obwohl die Abgeordnetenkammer bereits zugestimmt hatte, bleiben Abtreibungen in dem südamerikanischen Land damit nur erlaubt, wenn die Schwangere in Lebensgefahr schwebt oder vergewaltigt wurde. Ein schwarzer Tag für die Frauenrechte.
Der Streit um Abtreibungen ist bei Weitem kein neuer. Seit fast hundert Jahren spaltet das Thema die Gesellschaft, und das auch bei uns. Obwohl in Deutschland Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche geduldet werden, gibt es einen Paragrafen, der Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen in der Öffentlichkeit in bestimmten Fällen bestraft – dann, wenn sie aus Sicht des Klägers werblich sind.
Frauen zu informieren, ist strafbar
So wurde die Ärztin Kristina Hänel 2017 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf der Webseite ihrer Praxis über die Durchführung von Abtreibungen informiert hatte. Sie ging dagegen in Berufung, das Verfahren beginnt am 6. September und könnte bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen.
Argumente der Gegner sind beispielsweise, dass das ungeborene Leben schützenswert ist. Sie stellen Abtreibung als Mord dar. Mit dieser Argumentation stellen sie die Rechte des Babys über die Rechte der Frau. Den schwangeren Frauen wird durch ein Abtreibungsverbot die Möglichkeit genommen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Dabei hat jeder Mensch das Recht, ganz allein zu bestimmen, was mit dem eigenen Körper geschieht!
Außerdem: Wenn eine Frau unbedingt abtreiben will, macht sie das sowieso. Entweder, indem sie in ein Land reist, wo Abtreibungen erlaubt sind, oder illegal im eigenen Land. Letzteres ist mitunter lebensgefährlich. Und genau dazu werden die Frauen in Argentinien nun weiterhin gezwungen sein, wenn sie ihr Kind abtreiben wollen.
Titelbild: Eine junge Frau demonstriert am 7. August 2018 vor dem Sitz des Senats in Buenos Aires, Argentinien, für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. (c) dpa