Soll wieder das Jahr nach der Schule in den Dienst des Staates gestellt werden? Wir diskutierten über #Dienstpflicht.
Seit rund einer Woche wabert ein Hashtag durch die sozialen Medien: #Dienstpflicht. Annegret Kramp-Karrenbauer hat wiederholt, was andere vor ihr auch schon mal angedeutet haben. Der Vorschlag von Kramp-Karrenbauer, den sie beim CDU-Bundesparteitag zur Diskussion stellen will, sieht vor, dass alle Schulabgänger und Schulabgängerinnen ein verpflichtendes Jahre beim Bund oder in sozialen Einrichtungen verbringen sollen.
Was ähnlich klingt wie Wehrpflicht oder Zivildienst, ist vom Prinzip her auch das Gleiche, nur dass dank der Emanzipation nun auch Frauen verpflichtet werden sollen. Problem dabei ist, dass im Jahr 2011 das Grundgesetz dahingehend geändert wurde, dass die Wehrpflicht und ihr Ersatz, der Zivildienst, abgeschafft wurde. Seitdem ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee. Als Ausgleich für den Zivildienst wurde der Bundesfreiwilligendienst ins Leben gerufen. Bufdis arbeiten wie FSJler ein Jahr freiwillig in einer sozialen, ökologischen oder kulturellen Einrichtung. Einziger Unterschied: Bufdis dürfen auch älter als 27 Jahre sein.
Doch was halten die davon, die es betrifft? Wir haben bei WhatsApp Jugendreporter und Leserinnen sowie Leser gefragt und hier ist ein Ausschnitt ihre Meinungen:
Junge Menschen sollten selbst Entscheidung treffen, was sie nach der Schule machen
„Also ganz ehrlich ich bin dagegen, dass man nach der Schule eine Dienstpflicht statt finden sollte. Man bereitet sich die ganze Zeit drauf vor, was man im Leben nach der Schule noch erreichen möchte. Wenn man nach der Schule zu etwas gezwungen wird, dann wird man lustlos, vielleicht auch aggressiv, man ist unmotiviert. Ich glaube auch, wenn man im sozialen Bereich z. B. der Altenpflege etwas macht, dann ist es bestimmt auch für die pflegebedürftigen Menschen unangenehm zu spüren, wenn die betroffene Person keine Lust hat sie zu pflegen! Wie sollen junge Menschen selbständig und erwachsen werden, wenn sie keine eigene Entscheidung darüber treffen dürfen, was sie nach der Schule machen wollen?“
Samantha, Leserin aus Nordrhein-Westfalen
Man lernt dabei fürs Leben
„Also ich finde ein Dienstpflicht nicht unbedingt schlecht, da man, egal auf welche Art und Weise man sie erbringt, immer etwas für sein Leben lernt. Es ist auch für viele quasi eine Gegenwelterfahrung: Man macht Jobs, die man nie wieder in seinem Leben macht und damit sammelt man auch ganz besondere Erfahrungen. Ich empfinde es aber auch wiederum als kritisch, Menschen zu diesem Dienst zu zwingen. Ich denke man sollte dieses Jahr, möglichst attraktiv für junge Menschen gestalten, damit man sie für die Idee gewinnt, aber keine Pflicht einführen.“
Conrad Bornemann. Jugendreporter
Der Zivildienst ist eine Möglichkeit der Gesellschaft etwas zurück zu geben
„Ich finde die Überlegung, die Dienstpflicht einzuführen sinnvoll. Nicht, weil ich den Wehrdienst als gutes Instrument sehe, sondern weil ich glaube, dass der Zivildienst, die Chance ist etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben. Der Generationenvertrag ist ein versprechen zwischen alt und jung sich um die jeweilige Generation zu kümmern. Warum nicht also mit dem Zivildienst die Möglichkeit schaffen ein individuelles Versprechen an diese Gesellschaft zu geben.“
Noah Egner, Jugendreporter
Soll wieder das Jahr nach der Schule in den Dienst des Staates gestellt werden? Wir diskutierten über #Dienstpflicht.
Junge Menschen sollten selbst Entscheidung treffen, was sie nach der Schule machen
Samantha, Leserin aus Nordrhein-Westfalen
Man lernt dabei fürs Leben
Conrad Bornemann. Jugendreporter
Der Zivildienst ist eine Möglichkeit der Gesellschaft etwas zurück zu geben
Noah Egner, Jugendreporter