Hier und da top, doch insgesamt und vor allem sportlich gesehen ein Flop. So bewertet unser junger Sportreporter die Fußballweltmeisterschaft in Russland und würde sie am liebsten vergessen.
Von Moritz von Blittersdorff
Jetzt müssen wir wieder vier Jahre lang warten – um genau zu sein viereinhalb Jahre, da die WM in Katar wegen der Hitze im Winter stattfinden wird. Leider werden uns die Erinnerungen an diese WM nicht über die Wartezeit hinwegtrösten, denn diese WM war meiner Meinung nach zum Vergessen. Nicht nur wegen des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft.
Nun gut, es war nicht alles schlecht: Trotz viel Kritik vor dem Turnier herrschten im Gastgeberland Russland eine super Stimmung und große Fußballbegeisterung. Außerdem sind alle Stadien rechtzeitig fertig geworden und das ganze Turnier ist erstaunlich friedlich abgelaufen – von russischen Hooligans war nichts zu sehen.
Die positive Überraschung des Turniers lieferte Kroatien. Die Mannschaft spielte immer einen attraktiven Fußball und zeigte in jedem Spiel einen unglaublichen Siegeswillen. Die Kroaten gewannen zwei Elfmeterschießen und kamen in jedem K.-o.-Spiel nach Rückstand zurück. Der wahrscheinlich größte Gewinner der WM ist für mich jedoch der Videobeweis. Er wurde sehr gut eingesetzt und hat zu einem faireren Spiel geführt. Super, dass er nur bei wichtigen Entscheidungen verwendet wurde – so sollte es auch in der Bundesliga laufen!
In Katar werden die Spiele wohl noch unattraktiver
Jetzt die vielen Gründe zum Meckern: Die Außenseiter setzten auf defensiven Fußball und sogar Weltmeister Frankreich legte zwar eine klasse Teamleistung hin, war aber nie gewillt, den Fans ein offensives Spektakel zu liefern. Mit noch mehr Mannschaften bei einer WM – in Katar sollen dann 48 antreten – werden die Spiele wohl noch unattraktiver …
Dass kein Team vollkommen überzeugen konnte, lag aber nicht nur an den defensiven Strategien der Gegner, sondern auch an den Teams selbst. Argentinien, Brasilien, Spanien und Deutschland: Die Favoriten zeigten keinen richtigen Kampfgeist. Zudem konnte sich kein Team mit Ballbesitzfußball durchsetzen. Vor allem nicht die passstarken Deutschen und Spanier. Und Weltmeister Frankreich hatte im Gruppenspiel gegen Peru weniger Ballbesitz als der Gegner! Der WELTMEISTER gegen Peru!
Diese WM hat verdeutlicht, in welche Richtung sich der Fußball in den nächsten Jahren wohl entwickeln wird: Wir werden uns auf weniger schön anzusehende Spiele einstellen müssen, in denen die Priorität auf dem Verteidigen liegt und Tore durch schnelle Gegenangriffe erfolgen. Na toll.
Hier und da top, doch insgesamt und vor allem sportlich gesehen ein Flop. So bewertet unser junger Sportreporter die Fußballweltmeisterschaft in Russland und würde sie am liebsten vergessen.
Von Moritz von Blittersdorff
Jetzt müssen wir wieder vier Jahre lang warten – um genau zu sein viereinhalb Jahre, da die WM in Katar wegen der Hitze im Winter stattfinden wird. Leider werden uns die Erinnerungen an diese WM nicht über die Wartezeit hinwegtrösten, denn diese WM war meiner Meinung nach zum Vergessen. Nicht nur wegen des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft.
Nun gut, es war nicht alles schlecht: Trotz viel Kritik vor dem Turnier herrschten im Gastgeberland Russland eine super Stimmung und große Fußballbegeisterung. Außerdem sind alle Stadien rechtzeitig fertig geworden und das ganze Turnier ist erstaunlich friedlich abgelaufen – von russischen Hooligans war nichts zu sehen.
Die positive Überraschung des Turniers lieferte Kroatien. Die Mannschaft spielte immer einen attraktiven Fußball und zeigte in jedem Spiel einen unglaublichen Siegeswillen. Die Kroaten gewannen zwei Elfmeterschießen und kamen in jedem K.-o.-Spiel nach Rückstand zurück. Der wahrscheinlich größte Gewinner der WM ist für mich jedoch der Videobeweis. Er wurde sehr gut eingesetzt und hat zu einem faireren Spiel geführt. Super, dass er nur bei wichtigen Entscheidungen verwendet wurde – so sollte es auch in der Bundesliga laufen!
In Katar werden die Spiele wohl noch unattraktiver
Jetzt die vielen Gründe zum Meckern: Die Außenseiter setzten auf defensiven Fußball und sogar Weltmeister Frankreich legte zwar eine klasse Teamleistung hin, war aber nie gewillt, den Fans ein offensives Spektakel zu liefern. Mit noch mehr Mannschaften bei einer WM – in Katar sollen dann 48 antreten – werden die Spiele wohl noch unattraktiver …
Dass kein Team vollkommen überzeugen konnte, lag aber nicht nur an den defensiven Strategien der Gegner, sondern auch an den Teams selbst. Argentinien, Brasilien, Spanien und Deutschland: Die Favoriten zeigten keinen richtigen Kampfgeist. Zudem konnte sich kein Team mit Ballbesitzfußball durchsetzen. Vor allem nicht die passstarken Deutschen und Spanier. Und Weltmeister Frankreich hatte im Gruppenspiel gegen Peru weniger Ballbesitz als der Gegner! Der WELTMEISTER gegen Peru!
Diese WM hat verdeutlicht, in welche Richtung sich der Fußball in den nächsten Jahren wohl entwickeln wird: Wir werden uns auf weniger schön anzusehende Spiele einstellen müssen, in denen die Priorität auf dem Verteidigen liegt und Tore durch schnelle Gegenangriffe erfolgen. Na toll.