Beruf Notfallsanitäter: Mit Blaulicht zum Grippepatienten

Rettungshubschrauber
Rettungshubschrauber (c) pexels.com

Oft werden Notfallsanitäter schon für Kleinigkeiten bestellt. Dadurch steht das Personal in wirklichen Notfällen nicht schnell genug zur Verfügung.

Von Rahel Strack, Klasse 12a, Berufskolleg Bleiberquelle, Velbert

Ein Feuerwehrmann hat verschiedene Funktionen – unter anderem auch die, Notfallsanitäter zu sein. Also wie das Wort schon sagt, ist er für den Notfall gedacht. Nehmen wir diesen Job einmal unter die Lupe: Im Volksmund heißt es oft „Egal was ist, ruf lieber einmal mehr den Rettungswagen“.

Hilfe an der falschen Stelle

Aber Moment mal! Was war noch mal die ursprüngliche Aufgabe eines Notfallsanitäters? Sollten diese nicht Leben retten oder dies zumindest versuchen? Wenn sie jedoch mit nur vermeintlichen Wichtigkeiten beschäftigt sind, wo kommt dann das Personal her, das gebraucht wird, wenn auf einmal ein katastrophaler Verkehrsunfall passiert, bei dem es auf jede Minute ankommt? Wo war noch mal der Rettungswagen? Ach, stimmt ja – Er ist nach 15 Minuten Alarmfahrt bei Oma angekommen.

Die beiden Notfallsanitäter rennen in den vierten Stock mit Notfallrucksack, Defibrillator, Absaugpumpe und Beatmungsgerät –ihre normale Ausrüstung für jeden Einsatz. Im vierten Stock angekommen steht vor ihnen eine Oma, die schon ihre Jacke anhat, ihr kleines Köfferchen in der Hand hält und gerade die Wohnungstür abschließt – beinahe idyllisch ,dieses Bild.

Der Rettungswagen schein praktischer als das Taxi

Es stellt sich heraus, dass sie vom Hausarzt eine Einweisung ins Krankenhaus ausgestellt bekommen hat und das auch schon vor fünf Tagen. Der Einweisungsgrund war ihre unerklärliche Gewichtsabnahme, welche sich schon über Wochen erstreckte. Die zwei Notfallsanitäter stehen jetzt vor ihr, bepackt mit verschiedenen lebensrettenden Utensilien und sollen anscheinend nur Taxi spielen.

Aber gibt es dafür nicht auch Hotlines, bei denen man sich ein Taxi bestellen kann? Schon, aber wofür denn? Ein Rettungswagen ist doch viel praktischer. Er ist schnell da, wenn man mal davon absieht, dass er bei der Alarmfahrt, also jedes Mal, wenn er sein Blaulicht und seine Sirene einstellt, ein extrem hohes Unfallrisiko eingeht und damit sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Die Krankenkasse übernimmt keine Taxi-Kosten

Zusätzlich ist so ein Rettungswagen natürlich günstig -übernimmt ja die Krankenkasse- hat meistens nette Mitfahrer und man kommt wohlbehalten im Krankenhaus an. Außerdem muss man auch nicht so lange in der Notfallambulanz warten, denken zumindest die Meisten.

Währenddessen passiert auf der Autobahn eine Massenkarambolage und der Rettungswagen ist nicht einsatzbereit, da er gerade sämtliche Taxiunternehmen vertritt. In den Nachrichten heißt es dann später „Drei Personen kamen ums Leben“. Wie kann das passieren? Das passiert dann, wenn der Rettungswagen das Taxiunternehmen vertritt.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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