Im Test: Selbstgemachte Kosmetik

Shampoo aus Mehl

Selbermachen liegt gerade voll im Trend. Aber ob Shampoo aus Mehl und Deo aus Kokosöl wirklich wirken? Als ich meinen Freunden von meinem Vorhaben erzählt habe, sahen sie das sehr skeptisch.

Von Alene Paulina Schnell

Shampoo

„Was macht die Schale mit Mehl in unserer Dusche?“, kam es von meiner Mutter, als ich das erste DIY ausprobierte: Haare mit Mehl waschen. Man sollte einfach nur zwei bis drei Teelöffel Roggenvollkornmehl – keine andere Sorte, die bleiben in den Haaren kleben – mit Wasser vermischen bis die Konsistenz der von herkömmlichen Shampoos gleicht. Das Prinzip hielt ich für logisch, denn die Begründung klang ziemlich einleuchtend: Mehl wirkt nämlich nicht so entfettend wie konventionelles Shampoo mit schädlichen Zusatzstoffen und häufiges Haare waschen wird somit bei längerer Benutzung unnötig. Außerdem wäre es viel günstiger und man würde Massen an Plastikverpackungen sparen.

Also probierte ich es einfach aus und war vom Ergebnis sehr überrascht! Nur das Einmassieren und Auswaschen dauerte ein bisschen länger als normal. Danach trockneten die Haare aber viel schneller, glänzten mehr als sonst, waren weich und „saßen“ auch noch besser. Am nächsten Tag fragte mich eine Freundin, weshalb meine Haare so schön aussahen, worauf ich ihr stolz von meinem Projekt erzählte. Sie meinte darauf, das Ergebnis wäre doch nicht so schön. Deshalb kann ich euch den Tipp geben, euer „Schönheitsgeheimnis“ nicht jedem zu verraten.

Shampoo aus Mehl
Roggenvollkornmehl und Wasser ergeben Shampoo – wirklich!

Mittlerweile wasche ich meine Haare schon seit einem Monat mit Mehl und kann es nur empfehlen! Meine Haare sehen nicht nur schön und gepflegt aus sondern freuen sich auch über weniger Zusatzstoffe. Ihr schützt die Umwelt und schont den Geldbeutel mit dieser Methode. Denn ein Kilo Mehl reicht für mehr als 30 Haarwäschen. Bedenken, dass das Mehl austrocknet, braucht ihr nicht haben, weil in diesem Mineralstoffe enthalten sind, die Haare und Kopfhaut sogar pflegen.

Zahnpasta

Als nächstes wollte ich wissen, ob man auch Zahnpasta selber machen kann. Die Zutaten hatten wir fast alle zu Hause und so rührte ich 2 Esslöffel Kokosöl, 1 Esslöffel Natron und Pfefferminzöl zusammen. Das ging ziemlich schnell, aber leider schmeckte das Ganze nicht so toll wie es aussah. Durch das Natron war die Paste total salzig und auch mit einem halben Fläschchen Pfefferminzöl ließ sich das nicht ändern. Deshalb kann ich nur raten, weiterhin zu normaler Zahnpasta zu greifen. Wer sich aber mit weniger Chemie die Zähne putzen möchte, sollte zu Naturkosmetik greifen. Die schmeckt, wirkt und kostet genauso viel wie alle anderen.

Deo

Seitdem herausgefunden wurde, wie schädlich Aluminium ist, werden immer mehr Deos ohne diesen Stoff angeboten. Doch trotzdem stecken da mehr Chemikalien drin als man glaubt. Wäre doch gelacht, wenn sich dieses Problem nicht auch mit etwas Selbstgemachtem lösen würde. Nachdem ich ein Rezept für flüssiges Deo probiert hatte, dabei aber zu viel Teebaumöl benutzte, weshalb es ziemlich auf der Haut brannte, entdeckte ich etwas viel Spannenderes: eine Deo-Creme. Die hält viel länger, kostet im Laden aber ziemlich viel.

Für die selbstgemachte Variante: In 4 EL geschmolzenes Kokosöl mischt man einfach 1 Esslöffel Salz und 1,5 Teelöffel Natron. Dann werden noch 10 Tropfen Pfefferminzöl und 5 Tropfen Teebaumöl hinzugefügt. Beides bekommt man für 2€ in der Drogerie. Anschließend lässt man es in einem Gefäß fest werden. Die Masse ist am Ende so weich, dass man sie einfach auftragen kann. Zuerst war ich sehr skeptisch und zweifelte an der Wirksamkeit des Deos. Doch sogar nach einem langen und stressigen Schultag roch ich ganz normal und selbst als ich ein enganliegendes T-Shirt trug, konnte man keine Schweißflecken erkennen. Absolut empfehlenswert!

Deo aus Kokosöl
Man nehme Kokos-, Teebaum- und Pfefferminzöl, Natron und Salz und rühre daraus Deo an.

In meinen drei Selbsttests habe ich herausgefunden, dass die meiste selbstgemachte Kosmetik wirklich gut funktioniert, die Herstellungsdauer sehr kurz ist und man die Zutaten günstig in Drogerien bekommt. Außerdem schont man die Umwelt, weil man keine Plastikverpackungen verbraucht und der Körper nicht mit bedenklichen Chemikalien geschädigt wird.

Fotos: Gregor Peetz und Antonia Eichenauer

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

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