Die besten Schülerzeitungen Deutschlands

Schülerzeitungswettbewerb

Aus 1.900 Schülerzeitungen wurden heute in verschiedenen Kategorien die besten 30 gekürt. Die Jugendpresse Deutschland und die Bundesländer Deutschlands veranstalten den Schülerzeitungswettbewerb.

Die Besten der Besten werden hier ausgezeichnet, wie es mehrfach bei der Verkündung der Preisträger gesagt wurde. Die besten Schülerzeitungen, die sich in ihren Bundesländern schon bewährt haben, wurden hier von Jurys noch einmal angeschaut und ausgezeichnet. In den Hauptkategorien werden die Zeitungen nach Schulform unterschieden. Dazu gibt es Sonderpreise die von Stiftungen und Organisationen themenbezogen vergeben werden. Die feierliche Ehrung der Schülerredaktionen findet dann im Sommer im Rahmen des Schülerzeitungskongress statt.

Die Jurys setzen sich aus Schülern und Journalisten zusammen, jeweils unterstützt durch einen Moderator der Jugendpresse. Seit gestern wurde im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport in Potsdam eifrig diskutiert. Kriterien waren unter anderem das Layout, natürlich der Schreibstil der Autoren und auch die Themenauswahl. „Wir achten darauf, dass die Zeitungen einen Bezug zur Jugend und auch zur Schule haben“, erklärt Maxi Beierlein, Schülerin in der Jury der Berufsbildenden Schulen. Der Alltag der Schüler soll abgebildet werden, und der besteht nun mal zu einem großen Teil aus Schule. Dazu kann aber auch all das zählen, was für die Schüler psychisch und physisch zu erreichen sei, sagt Maxi. Klingt komplex, ist aber ganz simpel: Soweit euer Horizont reicht und euer Schülerticket euch trägt, so weit reichen auch die Themen der Schülerredaktionen.

Düstere Themen, farbenfrohe Aufmachung

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, in dem Flucht, Migration und Willkommenskultur die beherrschenden Themen waren, wollte sich in diesem Jahr keine so richtig dominierende Richtung ausmachen lassen. Auffällig häufig wurde sich aber mit ernsten und düsteren Themen beschäftigt. So wurde bei den Gymnasien die Zeitung Blickkontakt ausgezeichnet, die sich mit dem Tod befasst hat. Aber auch Blutspenden, die Wahlen und Sexualität spielten eine große Rolle. Stilistisch sind alle Zeitungen sehr bunt gemischt. Interviews ohne Worte etablieren sich mehr und mehr und der Spaß steht bei aller Härte der Themen im Vordergrund. Farbenfrohe, magazinige Blätter überzeugten die Jury, wobei sich bei herausragenden Artikel auch Zeitungen in Schwarz-weiß durchsetzen konnten.

„Es ist beeindruckend, mit wie viel Kreativität und handwerklichem Können Schülerinnnen und Schüler Zeitungen, gedruckt oder digital, entwickeln und produzieren“, gratulierte Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV, den Gewinnern.

Wie viele Einsendungen wären denn digital, fragte Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, die als Ehrengast dabei war, während der Verkündung der Sieger. So richtig konnte da niemand Zahlen nennen. Aber der Löwenanteil der Zeitungen erscheint noch immer print. Woran liegt das? „Ich glaube, viele Schüler schätzen einfach noch sehr den Wert des Gedruckten und die Haptik“, sagt Claudia Hammermüller von der Jugendpresse in Sachsen. „Außerdem kann man das so noch besser im Unterricht unter Bank lesen.“

Papierzeit und Digital Natives

Das Handyverbot an Schulen … Es ist nicht nur Thema in den Schülerzeitungen, sondern auch bei den Preisstiftern. „Das Handyverbot widerspricht eigentlich der Lebensrealität der Jugendlichen“, fasst es Lukas Kaiser von der Joachim Herz Stiftung zusammen. Lehrende seien die Abkömmlinge der Papierzeit, zitiert er eine Schülerredaktion. Tja, und die lehren dann die Digital Natives. Knatsch ist vorprogrammiert, auch wenn es schon Vorreiter gibt, die Smartphones sinnvoll im Unterricht einsetzen – neben digitalen Lernprogrammen.

„Mobbing wirkt zerstörerisch – wer hilft?“ Mit diesem Titel hat die „erKant“-Onlinezeitung den Sonderpreis der Werner-Bonhoff-Stiftung gewonnen, die Schulen bei Problemen mit Mobbing unterstützt. Mobbing sei mehr als Streiten und Ärgern, sagt Nina Große. Mobbing sei das systematische Quälen und ein Ausdruck von ungleicher Macht. Ein Video mit dem Sozialarbeiter der Schule unterstützt den informativen Text auf der Webseite der Redaktion.

Alle ausgezeichneten Blattmachenden gibt es auf der nächsten Seite.

Titelbild: Jugendpresse Deutschland / Nadine Tannreuther / CC BY 2.0

Als ich mit der Schule fertig war, wollte ich nur einen Job, der mir nie langweilig wird. Die Kulturszene, dachte ich mir, ist doch eine Szene voller Wandel. Deswegen habe ich Kulturarbeit studiert. Später habe ich festgestellt, dass es im Journalismus noch mehr Abwechslung gibt, weil man stets auf der konkreten Suche nach den neuen heißen Themen ist. Doch weil über Vergangenheit und Gegenwart schon so viel geschrieben wird, studiere ich nun Zukunftsforschung und schaue, ganz ohne Glaskugel, in die Zukunft.

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