In Heilbad Heiligenstadt gibt es jeden Freitag Kultur. Über die Anfänge des Kulturfreitags, den ein engagierter Bürgermeister vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat.
Von Markus Hoppe
Es war das Jahr 2012. Als andere auf den Weltuntergang warteten, ging es in Heiligenstadt erst so richtig los. Der damals neue Bürgermeister in Heiligenstadt, Thomas Spielmann, und die Leiterin der Stadtbibliothek, Jana Bauer hatten sich ein gemeinsames Ziel gesetzt: „Das Kulturangebot in der Kreisstadt unbedingt verbessern und optimieren.“ Die erste gemeinsame Aktion fand an einem Freitag im Alten Rathaus statt. Der Schauspieler Frank Sieckel führte „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind vor. Der Festsaal des Rathauses war restlos ausverkauft. Der Freitag fand allgemeine Zustimmung. Und so entstand aus dem Freitag der Kultur die Idee des „Kulturfreitages“.
Die Vorbereitungen gingen los. Die Stadtbibliothek bekam die Verantwortung, Technik wurde im Festsaal installiert, rechtliche Probleme dank einer Schirmlizenz der „Firma MPLC Deutschland“ aus dem Weg geräumt, Verhandlungen mit der GEMA geführt und ein Konzept entwickelt. Doch das war nicht genug! Es musste Werbung, Raumplanung, etc. überdacht werden, Lizenzen waren noch nicht alle eingeholt und das größte Problem stand noch im Raum: das Personal! Es musste immer jemand bereitstehen, der die Technik in Gang bringt, die Getränke ausschenkt und die Reservierungen absichert. Die Leitungsebene der Stadtverwaltung und das gesamte Bibliotheksteam erklärten sich bereit und helfen ehrenamtlich bis heute mit.
Der erste Kulturfreitag gleich mit zwei Vorstellungen
Nun begann das Probejahr. Am 5. April 2013 um 19:30 Uhr startete der erste Kinofilm im Alten Rathaus mit dem Titel „Für die Liebe noch zu mager“, der hauptsächlich in Heiligenstadt spielt. Der enorme Kraft- und Zeitaufwand wurde mit großem Interesse der Presse und der Besucher belohnt. Alle Plätze waren besetzt, sogar eine spontane Spätvorstellung um 22 Uhr wurde vom Kulturfreitagsteam in Kauf genommen, die nicht minder voll wurde. Am Ende waren es 160 Gäste und das Feedback enorm.
Das Karussell begann sich zu drehen. Ein farbenfrohes Programm wurde aufgebaut: Die Eichsfelder Musikschule feierte beim Kulturfreitag Premiere. Autoren stellten ihre Bücher vor. Märchen ließ man sich erzählen, Klaus Nitschke (Eichsfelder Liedermacher) kam mit seinem Programm vorbei und zwischendrin immer wieder Kinofilme. Fünf Monate später feierten 600 Gäste in acht Festveranstaltungen den Geburtstag der Stadtbibliothek.
Nun ist es 2018. Viele Leute haben den Kulturfreitag kennen und lieben gelernt. Oft hängt an der Glastür des Rathauses das alte Schild „Ausgebucht“. Es gibt traditionelle Konzerte zu Frühlingsbeginn und Weihnachten, immer mit der Eichsfelder Musikschule und ein wenig Literatur. Es ersetzt zwar nicht das Kino, aber es ist eine gute Alternative!
Auch, wenn man nicht weiß, was stattfindet, man kann sich darauf verlassen, dass etwas los ist.
Bürgermeister Thomas Spielmann
Ein eingespieltes Team entstand. Die Mitarbeiter der Bibliothek, Katrin Dörnbach von der Musikschule, Christine Hoppe, Thomas Spielmann und natürlich vor allem Jana Bauer haben ein Team geschaffen, das Jahr für Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellt. „Auch wenn die Bürger nicht wissen, was genau stattfindet, man kann sich darauf verlassen, dass etwas los ist.“, meint der Bürgermeister Heiligenstadts. Auch Jana Bauer baut auf die von Thomas Spielmann angesprochene Zuverlässigkeit. „Viele Gäste kommen einfach schon so, ohne zu wissen, was es eigentlich zu sehen gibt. Sie freuen sich, dass sie freitags mit uns gemeinsam das Wochenende beginnen können.“
Zur Zukunft des Kulturfreitags sagt sie: „In Zusammenarbeit mit den Freunden des Kulturfreitags entstehen immer wieder neue Ideen. Ab diesem Jahr wollen wir ein Monatsspecial anbieten, Konzerte, Lesungen und andere besondere Höhepunkte werden nochmal separat angeboten (…).“ Hört man sich die Kommentare der jungen Besucher an, so liest man viel Lob: „Es ist eine tolle Sache und trägt zur Bereicherung von Heiligenstadt bei.“ Sehr am Herzen liegt ihnen auch der kostenfreie Eintritt, der Kinoersatz für die nähere Umgebung.
Für alle deren Interesse nun geweckt ist: Immer freitags. Immer 19.30 Uhr. Immer im Alten Rathaus. Ganz einfach, oder?
Es war das Jahr 2012. Als andere auf den Weltuntergang warteten, ging es in Heiligenstadt erst so richtig los. Der damals neue Bürgermeister in Heiligenstadt, Thomas Spielmann, und die Leiterin der Stadtbibliothek, Jana Bauer hatten sich ein gemeinsames Ziel gesetzt: „Das Kulturangebot in der Kreisstadt unbedingt verbessern und optimieren.“ Die erste gemeinsame Aktion fand an einem Freitag im Alten Rathaus statt. Der Schauspieler Frank Sieckel führte „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind vor. Der Festsaal des Rathauses war restlos ausverkauft. Der Freitag fand allgemeine Zustimmung. Und so entstand aus dem Freitag der Kultur die Idee des „Kulturfreitages“.
Die Vorbereitungen gingen los. Die Stadtbibliothek bekam die Verantwortung, Technik wurde im Festsaal installiert, rechtliche Probleme dank einer Schirmlizenz der „Firma MPLC Deutschland“ aus dem Weg geräumt, Verhandlungen mit der GEMA geführt und ein Konzept entwickelt. Doch das war nicht genug! Es musste Werbung, Raumplanung, etc. überdacht werden, Lizenzen waren noch nicht alle eingeholt und das größte Problem stand noch im Raum: das Personal! Es musste immer jemand bereitstehen, der die Technik in Gang bringt, die Getränke ausschenkt und die Reservierungen absichert. Die Leitungsebene der Stadtverwaltung und das gesamte Bibliotheksteam erklärten sich bereit und helfen ehrenamtlich bis heute mit.
Der erste Kulturfreitag gleich mit zwei Vorstellungen
Nun begann das Probejahr. Am 5. April 2013 um 19:30 Uhr startete der erste Kinofilm im Alten Rathaus mit dem Titel „Für die Liebe noch zu mager“, der hauptsächlich in Heiligenstadt spielt. Der enorme Kraft- und Zeitaufwand wurde mit großem Interesse der Presse und der Besucher belohnt. Alle Plätze waren besetzt, sogar eine spontane Spätvorstellung um 22 Uhr wurde vom Kulturfreitagsteam in Kauf genommen, die nicht minder voll wurde. Am Ende waren es 160 Gäste und das Feedback enorm.
Das Karussell begann sich zu drehen. Ein farbenfrohes Programm wurde aufgebaut: Die Eichsfelder Musikschule feierte beim Kulturfreitag Premiere. Autoren stellten ihre Bücher vor. Märchen ließ man sich erzählen, Klaus Nitschke (Eichsfelder Liedermacher) kam mit seinem Programm vorbei und zwischendrin immer wieder Kinofilme. Fünf Monate später feierten 600 Gäste in acht Festveranstaltungen den Geburtstag der Stadtbibliothek.
Nun ist es 2018. Viele Leute haben den Kulturfreitag kennen und lieben gelernt. Oft hängt an der Glastür des Rathauses das alte Schild „Ausgebucht“. Es gibt traditionelle Konzerte zu Frühlingsbeginn und Weihnachten, immer mit der Eichsfelder Musikschule und ein wenig Literatur. Es ersetzt zwar nicht das Kino, aber es ist eine gute Alternative!
Ein eingespieltes Team entstand. Die Mitarbeiter der Bibliothek, Katrin Dörnbach von der Musikschule, Christine Hoppe, Thomas Spielmann und natürlich vor allem Jana Bauer haben ein Team geschaffen, das Jahr für Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellt. „Auch wenn die Bürger nicht wissen, was genau stattfindet, man kann sich darauf verlassen, dass etwas los ist.“, meint der Bürgermeister Heiligenstadts. Auch Jana Bauer baut auf die von Thomas Spielmann angesprochene Zuverlässigkeit. „Viele Gäste kommen einfach schon so, ohne zu wissen, was es eigentlich zu sehen gibt. Sie freuen sich, dass sie freitags mit uns gemeinsam das Wochenende beginnen können.“
Zur Zukunft des Kulturfreitags sagt sie: „In Zusammenarbeit mit den Freunden des Kulturfreitags entstehen immer wieder neue Ideen. Ab diesem Jahr wollen wir ein Monatsspecial anbieten, Konzerte, Lesungen und andere besondere Höhepunkte werden nochmal separat angeboten (…).“ Hört man sich die Kommentare der jungen Besucher an, so liest man viel Lob: „Es ist eine tolle Sache und trägt zur Bereicherung von Heiligenstadt bei.“ Sehr am Herzen liegt ihnen auch der kostenfreie Eintritt, der Kinoersatz für die nähere Umgebung.
Für alle deren Interesse nun geweckt ist: Immer freitags. Immer 19.30 Uhr. Immer im Alten Rathaus. Ganz einfach, oder?