Neues Schuljahr, neues Glück. Mit dieser Motivation gehen rund 200.000 Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule. Wir werfen einen Blick auf den Status Quo.
Von Nellie Bär
G9 war nie ein Thema in Thüringen. Schon immer machen die Schüler hier – wie in den anderen neuen Bundesländern auch – bereits nach zwölf Jahren Abitur. „Wir fühlen uns von dem Tempo nicht gestresst“, sagt Hannes Leiteritz, Vorsitzender der Landesschülervertretung Thüringen. Das sieht man auch an den Ergebnissen. Mit einem Abi-Notendurchschnitt von 2,18 im vergangenen Jahrgang liegt Thüringen weit vor den anderen Bundesländern. Nach Berlin und Hamburg sind die Bildungsausgaben pro Schüler und Schuljahr in Thüringen am höchsten. Es wird also von politischer Seite viel für die Schulbildung getan.
Das System ist mehrstufig: Auf vier Jahre Grundschule folgt entweder die sogenannte Regelschule (5.-10. Klasse), die Gesamtschule (5.-10. Klasse plus gymnasialer Oberstufe bis zur 12. Klasse) oder das Gymnasium bis zum Abitur (5.-12.Klasse). Alternativ zum mehrstufigen System können Schüler auch von der 1.-12. Klasse in Gemeinschaftsschulen gemeinsam lernen. Für Kinder mit besonderen Begabungen gibt es Spezialgymnasien mit vertieften Ausrichtungen für Mathematik, Fremdsprachen, Kunst und Musik oder Sport.
Der Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft bescheinigt dem Freistaat günstige Bedingungen: 85,3 Prozent der Schüler werden ganztags betreut – der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 44 Prozent. Auf einen Lehrer an Grundschulen kommen rechnerisch 14,4 Kinder, in der Sekundarstufe I und II sogar nur 10,4 Schüler. Das klingt erst einmal toll. Allerdings sind die Schüler im Bundesland sehr ungleich verteilt: So gibt es übervolle Klassenzimmer in den größeren Städten und Zwergklassen mit acht Schülern in einigen ländlichen Regionen. „Und wir haben noch ein weiteres Problem: den Lehrermangel, der zu massivem Unterrichtsausfall führt“, sagt Hannes Leiteritz. Das betrifft vor allem die Fächer Kunst und Musik sowie die naturwissenschaftlichen MINT-Fächer.
„Grundsätzlich bilden die Schulen in Thüringen sehr gut aus“, sagt der Landesschülervertreter. Er befürchtet aber, dass dies womöglich nicht so bleiben wird.
Neues Schuljahr, neues Glück. Mit dieser Motivation gehen rund 200.000 Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule. Wir werfen einen Blick auf den Status Quo.
Von Nellie Bär
G9 war nie ein Thema in Thüringen. Schon immer machen die Schüler hier – wie in den anderen neuen Bundesländern auch – bereits nach zwölf Jahren Abitur. „Wir fühlen uns von dem Tempo nicht gestresst“, sagt Hannes Leiteritz, Vorsitzender der Landesschülervertretung Thüringen. Das sieht man auch an den Ergebnissen. Mit einem Abi-Notendurchschnitt von 2,18 im vergangenen Jahrgang liegt Thüringen weit vor den anderen Bundesländern. Nach Berlin und Hamburg sind die Bildungsausgaben pro Schüler und Schuljahr in Thüringen am höchsten. Es wird also von politischer Seite viel für die Schulbildung getan.
Das System ist mehrstufig: Auf vier Jahre Grundschule folgt entweder die sogenannte Regelschule (5.-10. Klasse), die Gesamtschule (5.-10. Klasse plus gymnasialer Oberstufe bis zur 12. Klasse) oder das Gymnasium bis zum Abitur (5.-12.Klasse). Alternativ zum mehrstufigen System können Schüler auch von der 1.-12. Klasse in Gemeinschaftsschulen gemeinsam lernen. Für Kinder mit besonderen Begabungen gibt es Spezialgymnasien mit vertieften Ausrichtungen für Mathematik, Fremdsprachen, Kunst und Musik oder Sport.
Der Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft bescheinigt dem Freistaat günstige Bedingungen: 85,3 Prozent der Schüler werden ganztags betreut – der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 44 Prozent. Auf einen Lehrer an Grundschulen kommen rechnerisch 14,4 Kinder, in der Sekundarstufe I und II sogar nur 10,4 Schüler. Das klingt erst einmal toll. Allerdings sind die Schüler im Bundesland sehr ungleich verteilt: So gibt es übervolle Klassenzimmer in den größeren Städten und Zwergklassen mit acht Schülern in einigen ländlichen Regionen. „Und wir haben noch ein weiteres Problem: den Lehrermangel, der zu massivem Unterrichtsausfall führt“, sagt Hannes Leiteritz. Das betrifft vor allem die Fächer Kunst und Musik sowie die naturwissenschaftlichen MINT-Fächer.
„Grundsätzlich bilden die Schulen in Thüringen sehr gut aus“, sagt der Landesschülervertreter. Er befürchtet aber, dass dies womöglich nicht so bleiben wird.