five funky facts – Dos und Don’ts für konstruktives Streiten

Zwei gezeichnete Wesen streiten.
© 2017 Johanna "Schlogger" Baumann / TOKYOPOP GmbH

„Du hörst mir nie zu!“ – Wieso dieser Satz ein Fail in doppelter Hinsicht ist und was man beim nächsten Streit unbedingt berücksichtigen sollte.

Von Tanja Ransom

Selbst in der engsten Freundschaft oder innigsten Beziehung kann es manchmal krachen. Damit aus einer Mücke nicht gleich ein Elefant wird, sollte man ein paar Regeln beachten. Denn auch Streiten will gelernt sein! Hier kommen je 5 Dos und Don’ts für konstruktives Streiten.

DON’TS

1. Alles oder nichts

Am besten verzichtet man auf Wörter wie „immer“, „nie“, „nichts“ oder „alles“. Verallgemeinerungen sind ziemlich unfair. Sinnvoller ist es, konkret zu erwähnen, welche Situation man meint.

2. Unter der Gürtellinie

Im Eifer des Gefechts haut man schnell mal Sprüche raus, um den Gegenüber an einem wunden Punkt zu treffen – nur um es später dann zu bereuen. Beleidigungen und Bemerkungen unterhalb der Gürtellinie haben auch beim größten Zoff nichts zu suchen!

3. Verzetteln

Gerade bei langjährigen Freundschaften kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Aber Geschichten vom Tag der Einschulung herauszukramen, die überhaupt nichts mit der jetzigen Situation zu tun haben, bringen euch meist nicht weiter.

4. Kleine Gesten der Feindschaft

Manche Menschen schalten, wenn sie sich angegriffen fühlen, reflexartig einen sarkastischen Tonfall an. Das kann schnell verletzend sein – ganz genauso wie Augenrollen, verächtliches Ausatmen oder abwehrend vor dem Körper verschränkte Arme.

5. Du-Sätze

Eigentlich ziemlich simpel: Bei Sätzen wie „Du hast viel zu wenig Zeit für mich“ macht man direkt einen Vorwurf und drängt den Gegenüber in die Ecke. Besser ist hier: „Ich wünsche mir, dass wir mehr zusammen machen.“ So wandelt man eine negative Aussage in eine positive Formulierung und erklärt zugleich, wie man sich fühlt.

Sei mal egozentrisch! Über sich und seine Gefühle sprechen ist beim Streiten wichtig.     © 2017 Johanna „Schlogger“ Baumann / TOKYOPOP GmbH

DOS

1. Verschnaufspause

Gerade bei heftigen Wortgefechten kann ein „Waffenstillstand“ Wunder bewirken. Wenn man merkt, dass es einem zu viel wird, darf man das auch sagen: „Lass uns bitte später weitersprechen, ich brauche gerade ein paar Minuten für mich.“ Ein Rückzug ins eigene Zimmer oder ein kurzer Spaziergang helfen, Dinge wieder klarer zu sehen.

2. Von Angesicht zu Angesicht

Streiten auf Insta, Whatsapp und Facebook ist ziemlich ermüdend: Wer Gemeinheiten in die Tastatur hackt und auf eine ähnliche erboste Antwort wartet, verliert vielleicht nicht nur seine Zeit. Denn auf den sozialen Plattformen sehen wir Mimik, Gestik und Verhalten unseres Gesprächspartners nicht – und können oft nicht einschätzen, wie manches gemeint ist. Deshalb: Auch wenn sich Ärger auf dem Bildschirm ankündigt, lieber zu einer persönlichen Aussprache verabreden!

3. Ohren auf!

Manchmal hilft es, einfach nur zuzuhören. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wenn einem plötzlich Vorwürfe um die Ohren fliegen. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren. Es ist wichtig, dass man dem Gegenüber die Möglichkeit gibt, zu Wort zu kommen, ohne alles direkt von sich zu weisen. Mal ehrlich, ist an der einen oder anderen Bemerkung nicht auch etwas Wahres dran?

4. Die magischen drei Worte

„Tut mir leid.“ Gar nicht so leicht, das zu sagen. Dabei entschärft man mit einer kleinen, ehrlichen Entschuldigung leicht eine Streitsituation. Doch vorsicht: Wer sich zu oft und zu beliebig entschuldigt, läuft Gefahr, nicht ernst genommen zu werden.

5. Fight – and keep calm

Streit kann einen ganz schön mitnehmen. Allerdings sollte man sich in Erinnerung rufen, dass eine Freundschaft oder eine Beziehung, auch wenn es mal kracht, nicht sofort beendet ist. Oft streitet man ja gerade deshalb, weil man sich sehr wichtig ist – daran ändert meist auch ein bisschen Streit nichts.

Buchtipp:

Johanna „Schlogger“ Baumann schreibt auf ihrem Blog über das Weltgeschehen und alles, was ihr so durch den Kopf geht – und visualiert es mit schlauen Comics.

Für ihre Masterarbeit setzte sich die Grafikerin und Illustratiorin mit dem Thema Streit auseinander. Herausgekommen ist das Buch „Streitsam“, in dem es um die Hintergründe sowie Fallen und Feinheiten des Streitens geht. Informativ und wunderbar illustriert!

„Streitsam. Warum richtig Streiten überliebenswichtig ist.“, 2017, Johanna „Schlogger“ Baumann, Popcom, 144 Seiten, 14 Euro.

 

 

Titelbild: © 2017 Johanna „Schlogger“ Baumann / TOKYOPOP GmbH

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

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