Probier´s mal … mit einer Woche ohne Zucker!

Süßigkeiten auf einem Tisch
Ein Selbstexperiment: Wie schwierig ist der Zuckerentzug?

Ich liebe süße Dinge. Egal ob Kuchen, Limonade oder Schokoriegel: Wenn irgendwo Zucker drinsteckt, greife ich meistens zu. Gleichzeitig bin ich mir der Schattenseiten des Konsums durchaus bewusst. Denn künstlicher Zucker macht süchtig, fördert Diabetes und Fettleibigkeit. Wissenschaftliche Studien zeigen sogar, dass Zucker die gleichen Hirnregionen aktiviert wie Kokain. Warum also nicht einfach mal auf den Süßstoff verzichten? Ich frage mich: Was wird das mit mir machen?

Annika Derichs, funky-Jugendreporterin

Zu Beginn meines Selbstexperiments bin ich vor allem eins: überfordert. Ich werfe einen Blick in den Kühlschrank und muss feststellen, dass es schwieriger werden könnte als gedacht. In fast jedem Lebensmittel versteckt sich Zucker. Selbst Produkte, bei denen man es nicht erwarten würde, haben den Stoff in der Inhaltsstoff- oder Zutatenliste. Immerhin muss ich nur auf künstlichen Zucker achten. Obst und Gemüse, die Fruchtzucker enthalten, dürfen bleiben.

Zeit für den Beginn des Experiments. Schon an Tag zwei merke ich die ersten Entzugserscheinungen. Ich fühle mich kraftlos und müde. Aber vor allem will ich eins: ZUCKER! Wie gerne ich jetzt in ein Stück Schokotorte beißen würde!

Zumindest wird es an Tag drei und vier immer einfacher, bewusster zu konsumieren. So langsam bekomme ich ein Gespür dafür, in welchen Lebensmitteln sich Zucker verstecken könnte.

Meine Müdigkeit ist verschwunden. Allerdings wird sie durch Kopfschmerzen ersetzt. Ich bin wirklich erstaunt, wie mein Körper auf den Verzicht von etwas so Unscheinbarem reagiert. Natürlich habe ich mich vor meinem Selbstexperiment im Internet über Entzugserscheinungen schlau gemacht. Aber, dass ich sie derartig zu spüren bekomme – damit habe ich nicht gerechnet!

Der fünfte Tag ist eine wahre Herausforderung. Ich bin unruhig und unkonzentriert. Obwohl ich dringend für Klausuren lernen müsste, bekomme ich rein gar nichts auf die Reihe. Zu allem Überfluss habe ich unheimlichen Heißhunger auf Süßigkeiten. Am Morgen des sechsten Tages bin ich überrascht. Die Kopfschmerzen sind verschwunden und ich bin endlich wieder in der Lage mich zu konzentrieren. So langsam scheint sich mein Körper an den Zuckerentzug zu gewöhnen. In den darauffolgenden Tagen bin ich wacher, konzentrierter und habe keine Heißhungerattacken mehr.

Ist es nicht erschreckend, wie abhängig man von Zucker ist? Mir war nicht klar, dass Zucker so süchtig macht. Zucker, der sich unscheinbar in vielen Lebensmitteln versteckt. Mein ganzes Leben habe ich meinen Konsum nie hinterfragt.

Für mich steht nach einer Woche fest – ich möchte weitermachen. Oder zumindest Zuckerbomben, wie Cola und Schokolade in Zukunft vermeiden. Die ersten Tage waren alles andere als angenehm. Aber so schnell, wie es begonnen hatte, war es wieder vorbei. Die positiven Auswirkungen meines Verzichts sind umso besser. Außerdem fühlt es sich gut an, dem eigenen Körper einen Gefallen zu tun!

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.