Meinung

Mansplaining an Schulen muss aufhören

Unsere Autorin hat einen Lehrer, der noch starr in den Rollenklischees des vergangenen Jahrhunderts denkt. Und das ist kein Einzelfall. Ein Kommentar.

Es ist eine Situation, die viele Frauen schon einmal erlebt haben: Ein Mann redet mit seiner Gesprächspartnerin, als verstünde sie die simpelsten Sachverhalte nicht, da er davon ausgeht, dass Frauen von Natur aus weniger intelligent seien als Männer. Auch wenn es sich de facto genau andersherum verhält. Mansplaining nennt man das. Dieser Neologismus aus „man“ und „explaining“ beschreibt das Gesprächsverhalten eines Mannes gegenüber einer Frau, wenn dieser sich aufgrund veralteter Geschlechterrollen für etwas Besseres hält und deswegen die Meinung seines weiblichen Gegenübers abwertet.

So absurd das klingt: Mansplaining ist besonders in der Schule kein seltenes Phänomen. Ich selbst werde von einem Lehrer unterrichtet, der den Jungen in meinem Kurs auf Augenhöhe begegnet, uns Mädchen allerdings häufig so behandelt, als seien wir entweder Kleinkinder oder einfach total unterbelichtet. Kommentare wie „Also Jungs, bei den Mädchen ist das kein Wunder, dass die das noch nicht verstanden haben, aber von euch erwarte ich da schon ein bisschen mehr“ bekommen wir mindestens einmal die Stunde zu hören, meist in Kombination mit einem überheblichen Lächeln. Auch im Sportunterricht hört man als Mädchen gerne mal, man dürfe sich beim Basketball ruhig näher an den Korb stellen als die Jungs, sonst hätte man ja überhaupt keine Chance. Dankeschön, wie großzügig. 

Auch Jungs leiden unter den Klischees ihres Geschlechts

Es ist unglaublich armselig, dass einige Jungs oder Männer ihr mangelndes Selbstbewusstsein damit kompensieren müssen, ihre Gesprächspartnerin so zu behandeln, als sei an Intelligenz bei den Frauen grundsätzlich gespart worden. Natürlich kennt sich nicht jeder in jedem Gebiet super aus, aber lernt man denn nicht schon im Kindergarten, dass es total toll ist, dass jeder etwas anderes kann und unsere Talente so vielseitig sind? Stempelt man jemanden nur aufgrund seines Geschlechts als dumm ab, ist man selbst derjenige, der den kleineren Löffel Intelligenz abbekommen hat.

Natürlich gibt es das auch anders herum. Das Klischee zeigt den sportlichen, handwerklich begabten Jungen, der in der Schule total überfordert ist und sich keine zehn Minuten lang konzentrieren kann. Einige meiner Lehrerinnen gehen genau von diesem Fall aus und bevorzugen deshalb die Schülerinnen, weil die ja alle lieb, nett und fleißig sind. 

Rollenklischees, egal ob aus dem letzten Jahrhundert oder neu erschaffen, sind für zwischenmenschliche Interaktionen – sei es bei der Arbeit, im Sport oder bei Diskussionen – unglaublich toxisch. Natürlich gibt es Leute, die gut ins typische Bild passen, doch Verallgemeinern hilft niemanden, sondern verhindert lediglich ein gutes Miteinander. Es ist traurig, dass ich im Jahr 2020 zwölf Freundinnen frage, ob sie schon einmal Mansplaining erlebt oder beobachtet haben und von zehn von ihnen ein Ja zurückbekomme. Wir halten uns für eine extrem fortschrittliche Gesellschaft, aber es gibt einige, die im letzten Jahrhundert zurückgeblieben sind. 

Für mich ist funky eine gute Möglichkeit den Journalismus näher kennen zu lernen, da ich mir durchaus vorstellen kann, später in diesem Berufsfeld tätig zu sein. Mein bevorzugtes Thema ist Literatur, da ich selber eine kleine Leseratte bin. Vor allem reizt es mich aber, mich mit mir unbekannten Themen auseinander zu setzen, mir neues Wissen anzueignen und das dann mit den Leserinnen und Lesern zu teilen.