Meinung

Bestimme ich selbst, wer ich bin?

Es gibt viele Dinge, die man äußerlich an sich ändern kann, wenn sie einem nicht gefallen. Zum Beispiel sich mal die Haare färben, Kontaktlinsen anstelle der Brille verwenden bis hin zu einem kompletten Umstyling. Aber wie sieht das bei der eigenen Persönlichkeit aus? Kann man selbst bestimmen, was für ein Mensch man sein möchte?

Meiner Meinung nach: ja! Im Laufe unserer Entwicklung ändert sich nicht nur unser äußeres Erscheinungsbild, sondern auch unser Wesen. Das liegt daran, dass wir stetig von verschiedenen Ereignissen, Erfahrungen und neuem Wissen beeinflusst und geprägt werden. Vor allem in der Pubertät, der Findungsphase, kann sich eine Persönlichkeit grundlegend ändern. Neue Interessen kommen hinzu, alte Hobbys entfallen. Um sich selbst erfassen zu können, beginnen viele, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Und das ist der erste Schritt, um eine Veränderung anzustoßen: Baustellen erkennen und in Angriff nehmen. Die Findungsphase ist eine Zeit, die uns idealistisch macht – denn so können wir uns eine Richtung und einen roten Faden geben. 

Natürlich sind diese Veränderungen nicht immer positiv. Viele Jugendliche fangen an, sich mit Menschen aus ihrem Umfeld zu vergleichen und sich selbst mit anderen Augen zu sehen. Bei einigen entwickelt sich ein regelrechter Selbsthass. So stark, dass manche anfangen, sich zu verstellen, und vielleicht sogar Dinge tun, die sie eigentlich gar nicht tun möchten, nur um dazuzugehören und gemocht zu werden. Dabei gibt es an uns nichts zu hassen. Wir sind alle einzigartig und wertvoll, wie wir sind. 

Natürlich darf man sich ändern wollen. Aber bitte nicht aus Selbsthass und schon gar nicht wegen der anderen. Indem man versucht, Erwartungshaltungen zu erfüllen, nähert man sich seinem Selbst nicht an, sondern entfernt sich von diesem. Nur ihr allein entscheidet, was für ein Mensch ihr sein wollt. Und um das herauszufinden, habt ihr ein Leben lang Zeit, euch auszuprobieren.

Aufgewachsen bin ich in einer nostalgischen Thüringer Kleinstadt. Schon in der Schule habe ich gerne Texte geschrieben, denn damit kann ich meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen. funky gibt mir die Möglichkeit meine Perspektive zu verschiedenen Dingen mit anderen zu teilen, und ich hoffe, dass ich somit so viele Menschen wie möglich inspirieren und zum Nachdenken anregen kann.