Meinung

Warum Schwarz-Weiß-Denken uns nicht weiterbringt

„Einmal kriminell, immer kriminell.“ „Du isst kein Fleisch, trägst aber eine Ledertasche? Ganz schön inkonsequent.“ „Du willst Umweltschützer sein? Du warst ja noch auf keiner Fridays-for-Future-Demo!“

Schwarz-Weiß-Denken ist ein ziemlich weit verbreitetes Phänomen. Häufig fällt es uns schwer, zwischen den negativen Eigenschaften eines Menschen auch das Positive zu sehen, oder andersherum. Wir neigen dazu, uns auf das zu fokussieren, was wir sehen wollen. Haben wir einen schlechten ersten Eindruck von einer Person, da sie sich beispielsweise nicht wirklich mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzt, kümmert es uns wenig, dass sie in ihrer Freizeit ehrenamtlich in einer Behindertenwerkstatt arbeitet und jeden Monat viel Geld an die Kinder-Nothilfe spendet. Man will sie unsympathisch finden, also reduziert man sie schnell auf ihre „Fehler“. Dabei lassen wir manchmal völlig außer Acht, dass auch Grauzonen sinnvoll sein können. Man lebt vegan, sündigt aber ab und zu? Eigentlich kein Problem, damit ist man vielen immer noch ziemlich weit voraus. Wer dann den Spruch bringt: „Dann kannst du es ja gleich sein lassen“, schämt sich insgeheim nur, selbst nicht das Durchhaltevermögen zu haben.

Durch dieses zweidimensionale Schubladendenken schaden wir allerdings nicht nur anderen, sondern auch uns selbst. Besonders, wenn wir nicht blind für die positiven, sondern für die negativen Eigenschaften sind. Eine Freundin, die ungeouted bisexuell ist, hat einen guten Freund, der sich immer wieder stark homophob äußert. Sie blendet das aus, da sie nicht wahrhaben will, dass er sie links liegen lassen würde, wenn er von ihrer Sexualität wüsste, und überhört wider besseren Wissens die abwertenden Äußerungen über Homosexualität.

Einen Menschen auf eine Eigenschaft zu reduzieren, sei es positiv oder aber auch negativ, ist, als wolle man ein Puzzle, das aus nur einem Puzzleteil besteht, auf den Markt bringen. Kleine Verfehlungen sagen nichts über den Charakter eines Menschen aus. Wir zeichnen uns durch eine Vielzahl an Charakterzügen aus, sind ein großer Flickenteppich aus guten und schlechten Eigenschaften. Entfernt man die schlechten, besteht der Teppich zwar augenscheinlich nur noch aus Positivem, ist aber trotzdem unvollständig.

Für mich ist funky eine gute Möglichkeit den Journalismus näher kennen zu lernen, da ich mir durchaus vorstellen kann, später in diesem Berufsfeld tätig zu sein. Mein bevorzugtes Thema ist Literatur, da ich selber eine kleine Leseratte bin. Vor allem reizt es mich aber, mich mit mir unbekannten Themen auseinander zu setzen, mir neues Wissen anzueignen und das dann mit den Leserinnen und Lesern zu teilen.