Interview

Eddy Sözer: „Fußballtrainer zu sein, ist nicht der leichteste Job“

Eddy Sözer war zuletzt Co-Trainer beim VfL Wolfsburg.
Wie wird man eigentlich Fußballtrainer in der Bundesliga? Und wie stressig ist der Job wirklich? Der ehemalige Co-Trainer des VfL Wolfsburg hat es uns im Interview verraten.
Von Emre Can Sengül, Klasse 10a, Stadtteilschule St. Georg in Hamburg

Erdinc (Eddy) Sözer ist ein erfahrener Fußballtrainer in der Bundesliga. Bereits seit 15 Jahren arbeitet er für verschiedene deutsche Fußballclubs. Unser Jugendreporter Emre hat ihn zum Interview getroffen und ihn über seinen Beruf und seinen Werdegang befragt.

funky: Herr Sözer, wann haben Sie sich entschieden, Fußballtrainer zu werden?

Erdinc Sözer: Die Entscheidung, ein Fußballtrainer zu werden, hat sich entwickelt. Ich habe schon immer den Fußball geliebt und als Kind und Jugendlicher in diversen Jugendmannschaften gespielt. Es hat sich dann häufiger in den Schulpausen ergeben, eine Mannschaft ab und an zu trainieren. Die Verantwortung zu übernehmen und der Kapitän der Mannschafft zu sein, hat mir großen Spaß bereitet. Als ich 20 Jahre alt war, wurde ich schließlich Trainer einer aktiven Herren-Mannschaft.

Es braucht die Bereitschaft, das Trainerteam und die Spieler zu motivieren.

Eddy Sözer, Co-Trainer in der Bundesliga

Und was muss ich machen, um selber Trainer werden zu können?

Grundsätzlich muss man die innere Bereitschaft haben, führen zu wollen und die Verantwortung zu übernehmen. Natürlich braucht es auch Spaß und Freude am trainieren, sowie die Bereitschaft das Trainerteam und die Spieler zu motivieren. Ebenfalls wichtig ist ein fußballerisches Grundverständnis. Dann gibt es noch Lizenzen, die man absolvieren muss. Die niedrigste Trainerlizenz ist die C-Lizenz. Danach folgen die Lizenzen B und A. Die höchste Qualifizierung ist die der UEFA zum Fußballlehrer. Wenn man in der Bundesliga als Trainer arbeiten will, muss man alle Lizenzen absolviert haben. Es ist ein bisschen wie eine Schule für Fußballtrainer: Man sitzt in einem Klassenraum mit anderen Trainern und lernt viel über fußballspezifische Themen.

Wir Trainer werden jede Woche vor einer großen Kulisse getestet und müssen dort abliefern.

Eddy Sözer, Co-Trainer in der Bundesliga

Für die Zuschauer sieht die Arbeit des Trainers am Spielfeldrand häufig sehr stressig aus. Ist Ihr Beruf wirklich so anstrengend?

Trainer zu sein, ist nicht der leichteste Job. Man braucht einen klaren Verstand und muss gut mit Druck umgehen können. Doch gerade das gefällt mir an meinem Beruf: Ich liebe es, mit dem Druckgefühl zu arbeiten, die Stimmung aufzunehmen, Emotionen freien Lauf zu lassen. Wir werden jede Woche vor einer großen Kulisse getestet und müssen dort als Team abliefern.

Und wie ist das Verhältnis zwischen den Trainern und den Spielern?

Das Klima zwischen Trainer und Spieler ist immer unterschiedlich. Mit dem einem versteht man sich besser, mit dem anderem schlechter. Das Verhältnis sollte bestenfalls immer positiv sein, weil die Spieler unser verlängerter Arm auf dem Spielfeld sind. Was wir als Trainerteam den Spielern im Training beibringen, müssen Sie während dem Spiel auf dem Platz abliefern. Das geht besser, wenn ein gutes Klima untereinander herrscht.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.