Kennst du ihn?

Türchen Nummer 6
Hinter dem Türchen Nummer sechs des funky-Adventskalenders versteckt sich ein kleines Geschenk. Mit etwas Glück gehört es dir!

Zur Zeit der römischen Spätantike gab es einen Bischof, der heute bei so ziemlich allen deutschen Kindern überaus beliebt ist. Auch du wirst ihn garantiert kennen!

Von Friederike Keil, funky-Jugendreporterin

In seinem Leben soll er verschiedene gute Taten vollbracht haben, worunter auch das Verteilen seines kompletten Vermögens an arme Menschen zählt. Davon hatte er reichlich, denn er stammte aus einer wohlhabenden Familie aus Kleinasien, der heutigen Türkei.

Es war einmal…

Die bekannteste Legende des Bischofs erzählt von drei Schwestern, deren Vater aufgrund seiner Armut keine Mitgift erteilen konnte. Zu der damaligen Zeit wurden Frauen oftmals nur verheiratet, wenn ihre Familie einen Geldbetrag oder Vergleichbares an den zukünftigen Ehemann und seine Familie lieferte. Da der Vater der drei Mädchen dies nicht aufbringen konnte, sah er sich gezwungen, diese als Sklaven oder Prostituierte zu verkaufen. Der Bischof jedoch bewahrte die Familie davor, indem er mehrere Nächte lang Goldstücke in ihren Kamin warf. Als Symbol verbindet man deshalb den Heiligen oftmals mit drei goldenen Kugeln.

Das besondere Ansehen der gesuchten Person entwickelte sich bereits während seiner Lebtage. Konstantin der Große schätzte seine Gutmütigkeit und ließ für ihn eine Basilika in Konstantinopel errichten. Doch nicht nur seine Großzügigkeit zeichnete ihn aus. Verschiedenste Legenden erzählen von seinen guten Taten und Wundern, mit denen er Menschen in Not zur Seite stand. Als Schutzpatron gilt er unter anderem für den Stand der Bäcker, welche ihm ein spezielles Gebäck widmeten – den Spekulatius-Keks.

Spekulatius ist das lateinische Wort für „Bischof“ und wird heute besonders während der Adventszeit verzehrt. Der Helfer in der Not ist seit Jahrhunderten eine wichtige christliche Figur und zählt in der östlichen Kirche nach Maria als der meist verehrteste Heilige.

Es gibt aber auch Gegenstimmen. Martin Luther bezeichnete in einer seiner Predigten das Brauchtum um den Heiligen und seine Verehrung als kindisch.

Auch während seiner Lebzeit geriet der Heilige in Schwierigkeiten und wurde Opfer der Christenverfolgung. Diese überlebte er und nahm später am berühmten Konzil von Nicäa von 325 n. Chr. teil, welches noch heute im Gottesdienst seinen Platz findet. Seit dem Mittelalter gedenkt man dem Heiligen an seinen Todestag. Auch außerhalb des Christentums feiert man den Bischof mit verschiedenen Bräuchen. So verbindet man seine Figur in Deutschland und in den Niederlanden mit einem bestimmten Kleidungsstück. Und, weißt du welche Person sich hinter dieser besonderen Geschichte verbirgt?

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.