funky kürt das funky-Jugendwort des Jahres 2019

Ab sofort können Vorschläge eingereicht werden

Sprechen Jugendliche Jugendsprache, verdrehen die Erwachsenen nicht selten abschätzig die Augen. Jugendlichen ermöglicht das wiederum, sich von den spießigen Erwachsenen abzugrenzen. Wer die Codes versteht und gekonnt anwendet, gehört dazu. Wer nicht, ist alt.

Ganz erwachsen ist hingegen der Versuch, die sich wandelnde Jugendsprache zu dokumentieren. Und so hat der Langenscheidt-Verlag seit 2008 das „Jugendwort des Jahres“ gekürt. Um es zu ermitteln, konnten bislang offen Vorschläge eingereicht werden, über die schließlich votiert wurde. Aus dem Pool jener Begriffe, die die meisten Stimmen erhielten, fischte eine Jury, bestehend aus Sprachwissenschaftlern, Journalisten und Jugendlichen, schließlich das vermeintliche Jugendwort des Jahres.

Doch solange es das Jugendwort gibt, so lange steht es auch schon in der Kritik. Ehrenmann (2018), fly sein (2016), Babo (2013) oder Gammelfleischparty (2008) würden keineswegs widerspiegeln, wie Jugendliche wirklich sprechen. Zudem wurde Langenscheidt seit jeher unterstellt, die jährliche Aktion rein aus kommerziellen Werbezwecken etabliert zu haben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Verlag 2019 kein Jugendwort mehr wählt. Eine öffentliche Stellungnahme? Blieb bislang aus.

Und so kam der Betreiber von „Best of Kleinanzeigen“ daher und übernahm die Abstimmung. Eine Jury sollte es nicht mehr geben. Das Wort, das online die meisten Stimmen erhielt, wäre das diesjährige Jugendwort geworden. Wäre. Aufgrund zahlreicher Bot- und Hackerangriffe wurde das Voting nun abgebrochen.

Wir übernehmen!

Und nun? Soll es das gewesen sein? Zugegeben: Die funky-Jugendredaktion stellt die Sinnhaftigkeit des Jugendwortes, so wie es bisher gekürt wurde, durchaus infrage. Aber einen derart tragischen Abgang wünscht man nichts und niemandem. Also übernehmen wir. Was wäre auch naheliegender, als dass eine Jugendredaktion das Jugendwort des Jahres kürt? Richtig: nichts!

Was ein Verlag ins Leere laufen ließ und eine Privatperson in die Knie zwang, ist für uns Herausforderung genug. Und so bitten wir alle Jugendlichen an ihre Smartphones. Welches Wort hat den Titel wahrlich verdient? Sagt es uns via Instagram-Direktnachricht oder, ganz erwachsen, in einer E-Mail an redaktion@funky.de.

Die am häufigsten genannten Wörter schaffen es in die Abstimmung, unsere so genannte Vorrunde. Im großen Finale küren wir dann das beste aus Dreien – und voilà, dann präsentieren wir unser Jugendwort!