Studie: Die Grundschüler haben gesprochen

Grundschüler und Bernd das Brot
Bernd das Brot war auch da, als in einer Grundschule in Berlin die Studie des KiKA vorgestellt wurde
Wie gerne gehst du zur Schule? 1.300 Grundschüler gaben dem KiKA Antworten rund ums Thema Schule.
Von Tamina Grasme

Jedes Jahr stehen knapp 2,8 Millionen Grundschüler fünf Tage die Woche früh auf, um in die Schule zu gehen und dort jeden Tag etwas Neues zu lernen. Doch tun sie das eigentlich gerne, in die Schule gehen?

Eine evangelische Grundschule in Berlin Mitte, Freitag, der sechste September. Die Programmchefin des KiKAs, Frau Dr. Astrid Plenk, stellt die Ergebnisse einer umfangreichen exklusiven Studie des Senders vor: Fast 1.300 Erst- bis Sechstklässlern gaben mit ihren Antworten in face-to-face-Befragungen Einblicke in ihr Empfinden des Schulalltags.

Die Frage, wie gerne sie zur Schule gehen, wurde dabei sehr positiv beantwortet: Im Schnitt gaben 80 Prozent der befragten Erst- bis Sechstklässler an, sehr gerne bis gerne zur Schule zu gehen. Anschließend nutzte der Sender die Ergebnisse als Grundlage zur Gestaltung des Themenschwerpunkts „Schule“ im September.

Während im KiKA, ARD und ZDF den Monat über verschiedene Aspekte des Schullalltags in Deutschland und der Welt beleuchtet werden, kam die Studie derweil noch zu weiteren interessanten Ergebnissen. 

Schüler wollen im Hellen zur Schule gehen

Verändern wollen die Schüler vor allem eines: den Schulbeginn. Die Schüler gaben mehrheitlich an, lieber zwischen 8.30 Uhr und 8.50 Uhr mit dem Unterricht zu beginnen. Einer der zitierten Begründungen war es, im Hellen zur Schule gehen zu wollen. 

Außerdem wünschen sich die Grundschüler modernere Räume, schönere Pausenhöfe und Klassenzimmer. Denn die Studie ergab auch, dass Schule zu allererst ein Ort der sozialen Begegnung ist: Sich bei dem Gedanken an die Schule besonders auf seine Freunde zu freuen, wurde von fast allen Schülern angegeben (96 Prozent). Der Unterricht lag nur an sechster Stelle, ganz zum Schluss wurden – verständlicherweise – Leistungskontrollen und Hausaufgaben genannt.

Aber die Kinder wünschten sich auch mehr Mitspracherechte, vor allem bei den Wahlen zum Klassensprecher oder der Gestaltung des Klassenzimmers. Und 65 Prozent der Schüler würden gerne die Gestaltung des Unterrichts beeinflussen können. 

Nun hat die Politik, aber auch Lehrer und Schulen die einmalige Chance, diese umfangreiche Studie als Grundlage für Veränderung zu nutzen. Die Grundschüler haben gesprochen und möchten gehört werden! Damit Kinder weiterhin gerne in die Schule gehen, sollten sich die Erwachsenen stärker mit ihren Wünschen und Bedürfnissen beschäftigen. Das hoffte am Freitag in Berlin auch die Programmchefin des KiKAs, Dr. Astrid Plenk.

Am 20. September startet der Themenschwerpunkt „Schule leben!“ im KiKA. Auch bei Löwenzahn geht es um die Schule, in erster Linie aber um die Architektur der Schule. Wir haben mit den beiden Nachbarskindern, Ellis und Benedikt, über ihre persönliche Traumschule gesprochen: „Unterricht kürzer, Pausen länger“.