Seit Jahren ertrinken Geflüchtete im Mittelmeer – und wir verurteilen derweil diejenigen, die sich für deren Rettung einsetzen. Eine katastrophale Entwicklung. Wir brauchen dringend eine besser koordinierter Asyl- und Migrationspolitik.
Von Noah Egner
Ganz kalt: Alles hat einen Wert. Oder ganz romantisch: Alles ist wertvoll. Leben besonders. Leben ist eigentlich das Wertvollste. Kann man es retten, muss man es retten. In dieser Pflicht sollte sich jeder fühlen. (Private) Seenotrettung bewahrt Leben, nichts weiter. Für das Chaos, die gescheiterte Asyl- und Migrationspolitik der EU können die Lebensretter auf hoher See nicht angeprangert werden, sie helfen nur. Das Leben der geflohenen Menschen muss den Konsequenzen ihrer Ankunft in Europa übergeordnet werden. Die vielen Spenden, die kürzlich bei ,,Sea-Watch“ eingingen, zeigen den Willen der Bürger, in der EU Leben zu schützen. Die vielen Spenden sind ein Bekenntnis zur Mitmenschlichkeit.
Mörderische Fahrten durch das Mittelmeer gehören trotzdem zu unserer Realität. An Küsten gespülte Tote auch. Eine neue Realität wäre möglich, wenn die Ego-Union wieder zu der Europäischen Union würde. Ein Zitat des deutschen Staatsministers für Europa, Michael Roth, macht den Stand der Dinge deutlich: Er und seine Kollegen würden nicht mehr daran glauben, dass eine europaweite Lösung für die Aufnahme von in Seenot geratenen Migranten gefunden werden könne. Ist das schon Resignation oder lähmender Realismus? Dieses nationalstaatliche Desinteresse an einer europäisch koordinierten Asyl- und Migrationspolitik gehört definitiv überwunden. Die EU ist eine Gemeinschaft, Egos wie Salvini oder Orbán und ihr nationales Gebaren dürfen sie nicht dominieren.
Offene Grenzen und helfende Hände
Alle EU-Mitgliedstaaten sollten nach ihren Möglichkeiten die Seenotrettung subventionieren. Man kann den Menschen, die nach Europa kommen, den Wunsch nach Sicherheit, Hoffnung, einer Zukunft nicht absprechen. Es gilt diesen Menschen Perspektiven in Europa zu verschaffen. Das ist (kulturelle) Diversität nur konsequent weitergedacht. Die Fluchtgründe müssen nivelliert werden, der Meinung bin ich auch, aber bis dahin sollte jeder Hafen an einer EU-Außengrenze ein Willkommens-Hafen sein. Das richtige EU-Leitmotiv der Stunde wäre: Grenzen auf und helfende Hände Richtung Mittelmeer.
Titelbild: Mika Baumeister/ Unsplash
Ganz kalt: Alles hat einen Wert. Oder ganz romantisch: Alles ist wertvoll. Leben besonders. Leben ist eigentlich das Wertvollste. Kann man es retten, muss man es retten. In dieser Pflicht sollte sich jeder fühlen. (Private) Seenotrettung bewahrt Leben, nichts weiter. Für das Chaos, die gescheiterte Asyl- und Migrationspolitik der EU können die Lebensretter auf hoher See nicht angeprangert werden, sie helfen nur. Das Leben der geflohenen Menschen muss den Konsequenzen ihrer Ankunft in Europa übergeordnet werden. Die vielen Spenden, die kürzlich bei ,,Sea-Watch“ eingingen, zeigen den Willen der Bürger, in der EU Leben zu schützen. Die vielen Spenden sind ein Bekenntnis zur Mitmenschlichkeit.
Mörderische Fahrten durch das Mittelmeer gehören trotzdem zu unserer Realität. An Küsten gespülte Tote auch. Eine neue Realität wäre möglich, wenn die Ego-Union wieder zu der Europäischen Union würde. Ein Zitat des deutschen Staatsministers für Europa, Michael Roth, macht den Stand der Dinge deutlich: Er und seine Kollegen würden nicht mehr daran glauben, dass eine europaweite Lösung für die Aufnahme von in Seenot geratenen Migranten gefunden werden könne. Ist das schon Resignation oder lähmender Realismus? Dieses nationalstaatliche Desinteresse an einer europäisch koordinierten Asyl- und Migrationspolitik gehört definitiv überwunden. Die EU ist eine Gemeinschaft, Egos wie Salvini oder Orbán und ihr nationales Gebaren dürfen sie nicht dominieren.
Offene Grenzen und helfende Hände
Alle EU-Mitgliedstaaten sollten nach ihren Möglichkeiten die Seenotrettung subventionieren. Man kann den Menschen, die nach Europa kommen, den Wunsch nach Sicherheit, Hoffnung, einer Zukunft nicht absprechen. Es gilt diesen Menschen Perspektiven in Europa zu verschaffen. Das ist (kulturelle) Diversität nur konsequent weitergedacht. Die Fluchtgründe müssen nivelliert werden, der Meinung bin ich auch, aber bis dahin sollte jeder Hafen an einer EU-Außengrenze ein Willkommens-Hafen sein. Das richtige EU-Leitmotiv der Stunde wäre: Grenzen auf und helfende Hände Richtung Mittelmeer.