Der König der Tiere in Gefahr

Ein Löwe in freier Wildbahn. Foto: picture alliance / blickwinkel/ McPHOTO/ J. Bitzer
Der König der Tiere in seiner natürlichen Umgebung. Foto: picture alliance / blickwinkel/ McPHOTO/ J. Bitzer
Löwen stehen kurz vor dem Aussterben: In einigen Regionen gibt es aufgrund von Wilderern und Bauprojekten nur noch wenige Hundert Tiere. Organisationen wie der WWF versuchen jedoch, die Bestände wieder zu vergrößern.
Von Cosimo Nelting

Seit einiger Zeit hat sich der Löwenbestand in Afrika stark verringert: Es leben nur noch circa 23.000 Afrikanische Löwen in freier Wildbahn – das ist nur noch die Hälfte der Löwenpopulation des Jahres 1980. Besonders in West- und Zentralafrika ist die Zahl der Tiere stark zurückgegangen. In Westafrika gibt es nur noch etwa 500 Löwen, womit diese offiziell gefährdet sind.

Aber weswegen hat sich die Löwenpopulation in letzter Zeit so stark verringert? Laut Angaben des WWF sowie anderer Tierschutzorganisationen wie beispielsweise Pro Wildlife hat sich das Territorium der Löwen in den letzten 50 Jahren um etwa 75 Prozent verkleinert. Schuld daran sind unter anderem die Kleinbauern, die ihre Grundstücke erweitern und das Gebiet der Löwen somit Stück für Stück in Besitz nehmen und bewirtschaften.

Wo sich Mensch und Tier ins Gehege kommen

Außerdem kommt es zwischen Mensch und Tier manchmal zu Konflikten. Diese entstehen zum Beispiel, wenn Löwen die Rinder der Bauern reißen. Das endet für die Löwen oft tödlich. Seit 2013 kam es allein in drei Gemeinden zu insgesamt 226 Fällen von durch Löwen gerissenen Rindern. Vor diesem Hintergrund wurden mindestens 30 Raubkatzen vergiftet oder erschossen.

Ein weiteres Problem, das der Löwenpopulation stark zusetzt, ist die Wilderei. Oftmals werden Löwen nämlich erschossen, damit ihre Körperteile verkauft und für die traditionelle chinesische Medizin verwendet werden können. Hierfür werden zwar auch andere Tiere wie zum Beispiel Tiger gejagt, jedoch wurden nun strengere Gesetze gegen das Wildern von Tigern eingeführt. Was die Jagd anbelangt, so sind für die Löwen auch Großwildjagden und die daraus resultierende Futterknappheit ein großes Problem. Denn wovon sollen Löwen leben, wenn ihre Nahrung als Trophäe in einem Empfangsbereich hängt?

Reservate sollen den Löwen vorm Aussterben bewahren

Um etwas dagegen zu unternehmen, wurden von Tierschutzorganisationen wie dem WWF bereits diverse Maßnahmen ergriffen. So wurden nicht nur härtere Gesetze in Hinblick auf Wilderei und Großwildjagden erlassen, sondern es wurden auch mehrere Reservate errichtet. Seit 2011 wird ein Reservat namens KaZa (Kavango-Zambezi) eingerichtet, das bis zu 6000 Löwen aufnehmen kann, sobald es fertiggestellt ist. Dieses Reservat befindet sich auf dem Schnittpunkt von fünf südafrikanischen Ländern, nämlich Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Die deutsche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt KaZa mit rund 35 Millionen Euro. Wenn man als Privatperson etwas für die Löwen tun möchte, so kann man ebenfalls Reservate wie KaZa unterstützen oder, beispielsweise auf der WWF-Website, eine Patenschaft für Löwen erwerben. Und mit diesen Aussichten kann man hoffen, dass der Löwe noch lange Zeit der König der Tiere bleibt.

Titelbild: picture alliance / blickwinkel/ McPHOTO/ J. Bitzer

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