Eine ältere Dame schaut verwirrt (c) Getty Images

Jugendsprache im Alltag: Oma denkt bei Lauch nur an Gemüse

Jugendsprache entwickelt sich ständig weiter. Umso schwerer wird es für ältere Generationen, zu folgen. Was können wir tun?
Von Paul Preß und Joschua Miersch, Klasse 8a, Gymnasium am Bötschenberg, Helmstedt

Wie sollte man sich mit der Oma, den Freunden, den Eltern, den Geschwistern und den Lehrern unterhalten? Mit allen auf die gleiche Art und Weise? Wenn man das macht, kommt es zu dem Problem, dass, obwohl dieselbe Sprache gesprochen wird, Missverständnisse auftreten. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass man durch digitale Medien wie WhatsApp seine Sprache etwas verändert. Es wird viel abgekürzt in der Jugendsprache, weshalb ältere Personen einen nicht so gut verstehen können.

Jugendsprache wandelt Bedeutung bestehender Wörter um

Oft ist es aber so, dass in der Jugendsprache Wörter verwendet werden, die es schon gibt und die nun aber eine neue Bedeutung bekommen haben. Beispiele dafür sind „Lauch“ oder „Kappa“. Die etwas älteren Personen haben Schwierigkeiten, solche Wendungen zu verstehen, weil sie meist nur die ursprüngliche Bedeutung kennen. Das Wort „Lauch“ verbinden die Älteren mit dem Gemüse, obwohl es in der Jugendsprache eher für einen Trottel oder eine sehr dürre Person verwendet wird.

Außerdem wandelt sich die Sprache ständig. Es gibt immer wieder neue Wörter und alte werden nicht mehr benutzt. Das kann man daran erkennen, dass sich die Jugendwörter der Jahre 2017 und 2018 stark voneinander unterscheiden. Keines der Jugendwörter aus dem Jahr 2017 ist 2018 noch dabei. Die Sprache hat sich also innerhalb von einem Jahr schon stark verändert. Das führt natürlich auch dazu, dass es für ältere Personen schwerer wird, sich an die Jugendsprache zu gewöhnen, weil die Begrifflichkeiten ständig wechseln.

„Kappa“ weist auf Ironie hin!

Letztens hat meine Oma mitbekommen, wie ich mit einem Schulfreund geredet habe. Ich meinte zu ihm: „Boah, Mathe lief ja wieder richtig gut Kappa.“ Als ich nach Hause kam, sprach mich meine Oma drauf an und hat sich gefreut, dass Mathe so gut lief. Als ich ihr dann aber gesagt habe, dass ich eine Vier bekommen habe, hat sie blöd geguckt und sich gewundert, warum ich meinem Freund erzählt habe, dass es so gut lief. Ich habe ihr erklärt, dass „Kappa“ eine ironische Bemerkung ist.

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Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.