Heute ist Girls‘ Day und Boys‘ Day! Verändern wir damit etwas?

Junge Frau mit blauem Bauarbeiter-Helm
Verandert der Girls'Day/ Boys'Day etwas? (c) Unsplash
Orientieren sich deutsche Jungen und Mädchen bei ihrer Berufswahl immer noch an klassischen Rollenbildern? Über den (Un-)Sinn des Girls‘ Day und Boys‘ Day.
Von Greta Rinke, Klasse 8g, Gymnasium Essen-Überruhr

Am heutigen Girls‘ Day sollen Mädchen wie jedes Jahr seit 2001 an diesem Tag in typische „Männerberufe“ hineinschnuppern, um sich für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Gleichzeitig findet heute auch der Boys‘ Day statt, der den Jungen die für sie „untypischen“ Berufe attraktiv machen soll. Sie erhalten einen Einblick in Bereiche wie Pädagogik oder Pflege.

Während der Mädchen-Zukunftstag mittlerweile auf eine 18-jährige Tradition zurückblicken kann, gibt es den Jungen-Zukunftstag übrigens erst seit 2011, also seit acht Jahren. So oder so: Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind also nun im Erwachsenenalter. Hat der Girls‘ und Boys‘ Day also ihre Berufswahl verändert?

Wir bleiben bei den Klischees

Zwar gibt es jedes Jahr eine rege Beteiligung an den Aktionstagen, doch laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit von 2018 waren die Geschlechter auch bis 2017, also 16 Jahre nach dem ersten Girls’ Day, immer noch klischeehaft auf die verschiedenen Berufsgruppen verteilt. Die Antwort lautet also nein. Mädchen wollen weiterhin Grundschullehrerin oder Arzthelferin werden. Jungen bleiben bei den typischen Männerberufen, wie Ingenieur, Handwerker und Feuerwehrmann.

Die Vorstellung, eine Ausnahme im zukünftigen Betrieb oder Unternehmen zu sein, ist vielleicht auch nicht so verlockend. Auch für Jungen gibt es kaum Anreize, die grundsätzlich eher schlechter bezahlten „Frauenberufe“ zu ergreifen.

Beitragsbild: Verändert der Girls‘ Day/ Boys‘ Day etwas? (c) Claudio Hirschberger via Unsplash

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.